2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die TSG Sprockhövel II um Kapitän Armin Asanoski (in Weiß) muss nochmal gegen Hasslinghausen antreten (Archivfoto).
Die TSG Sprockhövel II um Kapitän Armin Asanoski (in Weiß) muss nochmal gegen Hasslinghausen antreten (Archivfoto). – Foto: Andreas Bornewasser

Kurios: Kreissportgericht setzt Partie wegen Schiri-Fehler neu an

In der Kreisliga A2 Hagen wird die Partie zwischen der TSG Sprockhövel II und dem TuS Hasslinghausen neu angesetzt.

Hintergrund ist, dass Schiedsrichter Ismet Demirdal eingeräumt hat, eine Regel falsch ausgelegt zu haben. Der Unparteiische berührte vor der Torerzielung zum 2:1-Siegtreffer der TSG den Ball und war der Meinung, dass er "Luft" ist. Diese Regel wurde im Jahre 2020 geändert. Seitdem muss die Partie mit Schiedsrichterball fortgesetzt werden, wenn ein aussichtsreicher Angriff ausgelöst wird.

So weit, so gut, lässt diese Regel doch einiges an Interpretationsspielraum zu. Videoaufnahmen gibt es von der Szene nicht, wie TSG-Coach Christian Kalina gegenüber FuPa Westfalen erklärt und ausführt, dass die Ballberührung keineswegs einen aussichtsreichen Angriff ausgelöst hat: "Der Schiedsrichter bekam den Ball ca. 15 Meter vor der Mittellinie in unserer eigenen Hälfte an das Knie, weswegen unser aussichtsreicher Pass in die Spitze überhaupt erst verhindert wurde. So bekam Hasslinghausen überhaupt erst die Chance, die Situation zu klären."

Dementsprechend wurde der Sachverhalt auch dem Kreissportgericht in einer angeforderten Stellungnahme geschildert. Hasslinghausen sah den Spielvorgang aber komplett anders, und wurde offensichtlich vom Schiedsrichter bestätigt. Kalina sagt dazu: "Das ist völlig lächerlich. Im Urteil steht, dass der Ball von seitlich außerhalb in den Strafraum gespielt wurde. Das entspricht in keiner Weise den Tatsachen."

Für das Kreissportgericht war es aber offensichtlich eine klare 2 gegen 1-Entscheidung (Schiedsrichter und Hasslinghausen gegen Sprockhövel), weswegen die Spielwertung annulliert wird. „Das Spiel musste neu angesetzt werden, weil ein Regelverstoß begangen worden ist“, sagte Peter Mann, Vorsitzender des Kreissportgerichts, gegenüber der "Westfalenpost".

Keine Tatsachenentscheidung

Vielfach wurde auch der Begriff "Tatsachenentscheidung" dafür verwendet, wie der Schiedsrichter im vorliegenden Fall gehandelt hat. Aber offensichtlich hat das Kreissportgericht einen regeltechnischen Verstoß gesehen, der im Grunde nach immer anfechtbar ist, weswegen sich nun Sprockhövel und Hasslinghausen erneut gegenüber stehen müssen.

Gegen das Urteil vorgehen, wird die TSG nicht, so Kalina: "Wir werden das auf dem Platz klären."

Hinweis: da der TuS Hasslinghausen bereits gegenüber der "Westfalenpost" kundgetan hat, sich nicht äußern zu wollen, wurde von dieser Redaktion verzichtet, eine Anfrage zu stellen.

Der Bericht vom 15. März 2023:

In der Kreisliga A2 Hagen kam es am Wochenende zu einem kuriosen Tor, bei dem zuvor die Ballberührung des Schiedsrichters einen entscheidenden Vorteil brachte.

Die Partie zwischen der aufstiegsambitionierten Reserve der TSG Sprockhövel und Mittelfeldteam TuS Hasslinghausen endete 2:1. Dabei sei der TSG-Siegtreffer von Simon Bukowski regelwidrig gewesen, wie Christian Parlow, Co-Trainer und Vorstandsmitglied beim TuS Hasslinghausen, in der Lokalpresse "Westfalenpost" erklärt: „Unmittelbar vor dem Tor zum 2:1 schießt ein Sprockhöveler Spieler den Schiedsrichter an. Von ihm prallt der Ball zu einem anderen Sprockhöveler, der dann tief auf den Torschützen spielt. Damit kommt der Schütze überhaupt erst in die Position, um das Tor zu erzielen. Der Schiedsrichter hätte das Spiel unterbrechen müssen, hat er aber nicht."

Die frühere Regel, dass der Schiedsrichter "Luft" ist, wurde im Jahre 2020 geändert. Seitdem gilt gemäß der Fußball-Regeln des Deutschen Fußball Bunds (DFB): "Der Ball ist aus dem Spiel, wenn er einen Spieloffiziellen berührt, aber auf dem Spielfeld bleibt und ein Team einen aussichtsreichen Angriff auslöst, der Ball direkt ins Tor geht oder der Ballbesitz wechselt. In all diesen Fällen wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt."

Auch Christian Kalina, Trainer der TSG Sprockhövel II, räumt ein: „Vom Schiedsrichter prallte der Ball zu Mohammed Mousa, der auf Simon Bukowski spielt", ergänzt aber: "Wenn wir jetzt anfangen, wegen einer Tatsachenentscheidung Protest einzulegen, können wir das in jedem Spiel machen. Wenn es ein Wiederholungsspiel gibt, dann falle ich echt vom Glauben ab. Es hat auch mehrere falsche Abseitsentscheidungen gegeben."

Kreissportgericht wird entscheiden müssen

Fakt ist, dass sich das Sportgericht damit beschäftigen muss. Denn der TuS Hasslinghausen hat fristgerecht Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt, um die Angelegenheit zu klären. Parlow sagt: „Wenn das Spiel 5:3 ausgegangen wäre, dann hätten wir das sehr wahrscheinlich nicht gemacht, aber es geht um die spielentscheidende Szene. Danach ist kein Tor mehr gefallen. Ohne das Tor wäre das Spiel unentschieden ausgegangen."

Der Schiedsrichter Ismet Demirdal soll angegeben haben, dass er noch von der "alten" Regel ausgegangen ist, dass der Schiedsrichter "Luft" ist. Ob dieser Fehler nun tatsächlich zu einem Wiederholungsspiel führt, darf man gespannt sein.

Aufrufe: 029.3.2023, 12:00 Uhr
sbAutor