2024-04-30T13:48:59.170Z

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Stephan Gregor hilft bei Alemannia Pfalzdorf aus.
Stephan Gregor hilft bei Alemannia Pfalzdorf aus. – Foto: Raimund Czesnik

Das Blitz-Comeback von Stephan Gregor

Der 38-Jährige springt bei Bezirksligist Alemannia Pfalzdorf ein, weil Thomas Erkens aus privaten Gründen eine Auszeit benötigt. Ein Neuling im Geschäft ist er nicht. Gregor war einige Jahre Spielertrainer bei Concordia Goch.

Erst am Freitagmorgen hatte Stephan Gregor die Zusage gegeben, bei Alemannia Pfalzdorf zunächst einmal für eine Übergangszeit den Job als Trainer zu übernehmen. Wenige Stunden später stand er dann zum ersten Mal mit der Mannschaft, in der noch zahlreiche Akteure aktiv sind, mit denen der 38-Jährige in der vergangenen Saison als Spieler den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hatte, auf dem Trainingsplatz.

Und zwei Tage später gab Gregor sein Debüt an der Linie der Alemannia, bei dem es für den Neuling das fast schon obligatorische Ergebnis beim Auftritt vor eigenem Publikum gab. Auch im siebten Heimspiel der Saison setzte es eine Niederlage. Die Mannschaft hatte im Duell der Neulinge gegen den Kevelaerer SV mit 3:4 das Nachsehen und ist dadurch wieder auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen.

Stephan Gregor hätte sich noch vor wenigen Tagen nicht vorstellen können, wieder als Trainer für ein Team verantwortlich zu sein. Schließlich hatte er 2018 nach sieben Jahren als spielender Coach bei Concordia Goch aufgehört, „weil Familie, Beruf und Trainerjob zeitlich nicht mehr unter einen Hut zu bringen waren“. Gebhardt lief anschließend noch ein Jahr als Akteur bei seinem Stammverein Concordia auf, ehe er zum Lokalrivalen Alemannia Pfalzdorf wechselte. Dort beendete der Innenverteidiger seine Laufbahn auf dem Platz mit dem Bezirksliga-Aufstieg als krönendem Abschluss vor wenigen Monaten.

Jetzt ist er überraschend am Gocher Berg wieder in anderer Funktion entscheidend gefordert, weil der bisherige Coach Thomas Erkens den Verein aus privaten Gründen um eine Auszeit gebeten hat. „Fußball ist die schönste Nebensache der Welt – aber eben nur eine Nebensache. Ich brauche jetzt Zeit für meine Familie“, sagt Erkens. Wie lange die Pause dauern wird, weiß der 39-Jährige nicht. Thomas Erkens will auf jeden Fall wieder als Trainer arbeiten – nur wann, das ist derzeit ungewiss.

Die Alemannia und Erkens haben vereinbart, sich zu Beginn des neuen Jahres zusammenzusetzen und abzuklären, wie es weitergehen könnte. Die vage Hoffnung ist, dass der erfolgreiche Coach noch in dieser Saison wieder einsteigen möchte. „Die Mannschaft und ich hoffen, dass Thomas Erkens so schnell, wie es ihm möglich ist, wiederkommt“, sagt der erfahrene Co-Trainer Jürgen Zeegers. Der Verein hofft, Anfang des Jahres von Erkens die Signale zu erhalten, ob mit dem Coach für die kommende Saison geplant werden kann oder nicht. „Und dann sehen wir weiter“, sagt der Sportliche Leiter Gilbert Wehmen.

Bis zur Rückkehr von Thomas Erkens wird Stephan Gregor der hauptverantwortliche Coach sein und dabei eng mit Jürgen Zeegers zusammenarbeiten. Die meisten Spieler im Kader kennt Gregor zwar noch. „Doch ich hatte das Team bis zum Spiel gegen Kevelaer lediglich in einer Testpartie vor der Saison gesehen. Deshalb muss ich mir jetzt erst einmal einen genaueren Überblick über den Stand der Dinge verschaffen“, sagt Stephan Gregor. Er hat aus „Verbundenheit zum Verein und der Mannschaft“ kurzfristig zugesagt, den Job an der Linie zu übernehmen, obwohl er ein Comeback als Trainer eigentlich noch nicht geplant hatte. „Und Stand heute kann ich mir auch nicht vorstellen, über diese Saison hinaus als Coach zu arbeiten“, sagt der 38-Jährige.

Er ist optimistisch, dass es gelingen wird, mit der Alemannia das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Die Partie am Sonntag mit dem bitteren Ausgang gegen einen Kontrahenten im Abstiegskampf ist für Gregor kein Maßstab. „Denn es war für die Spieler auch keine einfache Situation, weil der Trainer, mit dem sie so gut zusammengearbeitet haben, so plötzlich aus privaten Gründen aufhören muss“, sagt Stephan Gregor, der früher als Spieler für Viktoria Goch in der Niederrheinliga aufgelaufen und mit dem SV Sonsbeck in die Verbandsliga aufgestiegen ist.

Aufrufe: 08.11.2022, 20:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor