Dank Schmidt & Schmidt: Schweinfurt schlägt Meister Haching

Auch vor dem Spiel war die alles überstrahlende Frage aus Sicht der Hachinger noch nicht beantwortet: Geht die Mannschaft von Sandro Wagner nun in die Relegationsspiele gegen Energie Cottbus oder nicht? Vorher galt es allerdings noch, das letzte - aus sportlicher Sicht unwichtige - Gastspiel in Schweinfurt zu absolvieren.

Die Schnüdel, auf Rang sechs stehend, hatten vor 1.077 Zuschauern die ersten Gelegenheiten: Nach sechs Minuten sorgte Adam Jabiri für das vermeintliche 1:0, foulte aber vorher seinen Gegenspieler, kurz darauf verzog Malik McLemore knapp (9.). Auf der Gegenseite hatte Christoph Elich die Gästeführung auf dem Fuß, scheiterte frei vor Schnüdel-Keeper Schmidt aber an eben diesem (12.). Auch fünf Minuten später stand Schmidt der Hachinger Führung im Weg und lenkte einen Schuss von Simon Skarlatidis an den Pfosten (17.).

In einer munteren Partie hätte kurz darauf Benjamin Hadzic fast das 1:0 für die Heimelf erzielt, köpfte jedoch knapp über das Tor (20.). In der Folge vereitelte Schmidt erneut zwei Hachinger Möglichkeiten stark (23./25.), bevor Hadzic auf der anderen Seite an Vollath scheiterte (28.). Auch der designierte Torschützenkönig Patrick Hobsch meldete sich kurz vor der Pause im Spiel an: Hachings Stürmer verpasste aber aus spitzem Winkel das leere Tor und somit sein 27. Saisontor (39.).

Auch nach dem Seitenwechsel stand Hobsch im Fokus, bekam nach einem feinen Zuspiel frei im Sechzehner den Ball aber nicht kontrolliert - Großchance dahin! Stattdessen sorgte Hadzic für das Schweinfurter Führungstor: Nach Zuspiel von Adam Jabiri blieb er frei vor Vollath eiskalt und vollstreckte flach ins rechte Eck (49.). Kurz darauf hatte Anspach die Riesenchance zum 1:1, sorgte aber für den zweiten Hachinger Pfostentreffer (52.).

Eine knappe Viertelstunde später kamen die Gäste dann aber zum Ausgleich: Nach einem Foulspiel zeigte Schiedsrichter Philipp Götz auf den Punkt, Hobsch verwandelte unhaltbar links oben zu seinem 27. Saisontor (66.). In der Folge verflachte die Partie, Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware.

Erst kurz vor dem Ende kamen die Gastgeber nochmal vor das Tor - und wie! Haching verlor den Ball in der eigenen Hälfte, Dominic Noa Schmidt schaltete schnell um und blieb vor Vollath cool. Der Abwehrspieler versenkte die Kugel unten rechts zu seinem ersten Saisontor und sorgte so spät für den erfolgreichen Saisonabschluss für sein Team (88.).

Für die Schnüdel, die die Spielzeit auf Rang sechs abschließen, der achte Sieg in den letzten neun Spielen. Haching hingegen verliert die zweite Partie in Folge, steht bekanntlich aber schon lang als Meister fest. Nun bleibt die Frage: Was machen die Hachinger? Gehen sie in die Relegation oder geben sie den Platz ab? Es bleibt spannend.

Sandro Wagner (Trainer SpVgg Unterhaching):
"Danke an Schweinfurt, dass wir das Spiel verschieben durften. Wir wussten, dass es heute ein sehr schweres Spiel wird. Wir haben zwei, drei Umschaltsituationen nicht gut verteidigt, ansonsten war ich sehr zufrieden. Wir haben uns viele gute Chancen herausgespielt, hatten zwei Aluminiumtreffer. Man hat gemerkt, dass die Jungs ein bisschen aus dem Rhythmus waren. Wir ziehen die richtigen Lehren. Vielen Dank für die Stimmung hier, das hat total Spaß gemacht und war für alle ein schönes Fußballspiel."

Marc Reitmaier (Trainer 1. FC Schweinfurt 05):
"Wir haben nicht so gut ins Spiel reingefunden. Haching ist nicht umsonst souverän Meister in der Regionalliga geworden, ist eine wahnsinnig erfahrene Mannschaft. Haching war dominant, nichtsdestotrotz wollten wir hinten raus das Spiel unbedingt gewinnen. Das ist die Mentalität, die die Mannschaft in den letzten Wochen gezeigt hat. Wir hatten heute wieder eine vierstellige Kulisse, daran könnten wir uns gewöhnen. Glückwunsch an die Mannschaft, die Fans und das Umfeld. Beim Fanfest werden wir noch das ein oder andere Bierchen mit den Fans trinken. Die Planungen für die nächste Saison laufen, ich glaube, da ist einiges möglich."

Auch im zweiten Spiel des Abends ging es nicht mehr um viel - der TSV Buchbach wollte vor knapp 700 Zuschauern gegen die SpVgg Aschaffenburg aber den vierten Heimsieg in Folge holen. Früh brachten die Gäste das Team von Uwe Wolf aber davon ab: Nicolas Hebisch vollstreckte eiskalt zum frühen 1:0 aus Sicht der Mannschaft des scheidenden Trainers Jochen Seitz (3.).

Eine Viertelstunde später kamen die Gastgeber zurück. Tobias Sztaf zog aus knapp 15, 16 Metern ab, Max Grün ließ die Kugel durchrutschen (18.). Das 1:1 währte jedoch nicht lang: Nach einer Ecke brachte Luca Dähn die Viktoria erneut in Führung - per Kopf sorgte der Verteidiger für das 1:2 (24.). Nur fünf Minuten später konnte Buchbach wieder einen Standard nicht gut verteidigen. Benjamin Baiers Freistoß segelte in den Sechzehner, wo Florian Pieper gegen die nachlässige Heimdefensive am schnellsten schaltete (29.).

Auch nach der Pause waren die Gäste die bessere Mannschaft - und Buchbach hatte weiterhin Riesenprobleme bei Standardsituationen. So sorgte Daniel Cheron nach 63 Minuten für die Vorentscheidung, als er nach einem Gewühl im Sechzehner genau richtig stand und nur noch abstauben musste. Buchbach hatte nach dem 1:4 nichts mehr entgegenzusetzen. Kurz vor dem Ende hätten die Gäste fast noch das fünfte Tor nachgeschoben, Tom Schulz verfehlte dieses aber knapp (89.).

Die Viktoria beendet die Saison durch den Auswärtssieg auf Platz fünf, Buchbach steht auf Rang neun, könnte aber morgen noch überholt werden.