Das erste Saisondrittel hat Türkiyemspor Mönchengladbach in der Kreisliga A mehr als überzeugend absolviert. 31 Punkte holte das Team in zwölf Saisonspielen, was bei 30 Spieltagen ja schon mehr als ein Drittel ist, das bedeutet bei zehn Siegen gerade einmal ein Unentschieden und eine Niederlage. Der Erfolg kommt aber nicht ganz von ungefähr, denn im Sommer war der Verein auch ein stückweit gezwungen, sich neu aufzustellen.
Denn der Abgang von Thomas Tümmers, der als Spieler-Co-Trainer zudem auch noch als Sportlicher Leiter fungierte, zwang den Verein zu einer neuen Aufgabenverteilung. Zwar ist Tümmers inzwischen längst vom TuS Wickrath schon wieder zurückgekehrt, doch die neuen Strukturen blieben - und Tümmers ist wie bei seinem Abgang gewünscht aktuell nur Spieler.
Auf der Trainerbank gab es für Ufuk Isik im Sommer so etwa einen Trainer aus den eigenen Reihen dazu, der mit ihm als Doppelspitze nun für das Team verantwortlich ist. Cafer Kapkara hatte es zuvor geschafft, die Zweite Mannschaft von Türkiyemspor in der Kreisliga B zu stabilisieren. Nun ist er der ruhige, eher analytische Teil des Duos, der mit dem Kader etwa auch an den Standards gearbeitet hat, während Ufuk Isik die emotionale Komponente einbringt. Eine Aufteilung, die bisher aufzugehen scheint, und eine Unterstützung, die sich Isik auch gewünscht hatte.
Im und rund um den Fußball hat Kapkara schon eine ganze Menge erlebt. In der Jugend spielte er für Borussia Mönchengladbach, hat in dieser Zeit Dinge von Borussias heutigen Sportdirektor Roland Virkus mitgenommen, der seinerzeit noch Trainer der B-Jugend war. Kollegen Kapkaras waren damals Spieler wie Marc-André ter Stegen, Amin Younes, Julian Korb, Yunus Malli oder Elias Kachunga. Kapkara spielte für die Niederrheinauswahl und besuchte auch Lehrgänge der türkischen Junioren-Nationalmannschaft.
In der Türkei versuchte er dann auch als junger Fußballer sein Glück, wo aber nicht ganz alles nach den Wünschen des Spielers ablief. "Als er wieder nach Deutschland kam, fehlte ihm dann verständlicherweise zunächst ein wenig die Motivation", erklärt Tümmers, der Kapkara inzwischen sehr zu schätzen gelernt hat. Über Turanspor, wo Kapkara zunächst spielte, dann Trainer wurde und das Team aus der Kreisliga C in die Kreisliga B führte, landete der Coach dann 2020 bei Türkiyemspor.