C-Junioren von Ratingen 04/19 starten in Leverkusen

Dominic Geier wird den 18. Juni 2022 so schnell nicht mehr vergessen. Dass sich die U15-Auswahl von Ratingen 04/19 in einem dramatischen Endspiel gegen den großen Konkurrenten SC Bayer Uerdingen den Aufstieg in die Regionalliga West sichern würde, war eine große Überraschung. „Wir haben einen wunderbaren Samstag genossen“, sagt 04/19-Jugendleiter Geier. „Neben den Seniorenspielern waren auch viele Trainer und der Vorstand zur Concordiastraße nach Oberhausen gereist. Zwar haben wir es im Finale unnötig spannend gemacht, aber danach haben wir noch lange gefeiert.“ Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit setzten sich die jungen Kicker mit 7:6 im Elfmeterschießen durch.

Der Weg in die Regionalliga West war sehr weit. Durch die Folgen der Coronavirus-Pandemie setzte der Fußballverband Niederrhein in der vergangenen Spielzeit drei statt zwei Niederrheinligen an. Obwohl die Ratinger in der Staffel eins hinter Uerdingen nur die Vize-Meisterschaft erreichten, qualifizierten sie sich als bester Zweiter der drei Staffeln für die Aufstiegsrunde (35 Punkte). Nachdem das damalige Trainerquartett Samir Aouladali, Nico Paredi, Gino Spinelli und Ali Saber die Mannschaft zu einem 2:0-Sieg im Halbfinale gegen den 1. FC Bocholt geführt hatte, gelang im Endspiel gegen Uerdingen der Coup.

Teambuilding nach großem Umbruch

In der Sommerpause übernahmen Kai Schmidt und Il Woo Jang die Mannschaft vom Trainerquartett. „Die vier Kollegen haben beeindruckende Erfolge erreicht. Zum Glück hat die vergangene Saison gezeigt, dass die stetige Arbeit bei uns in Ratingen endlich Früchte trägt. Wir haben uns auf unserer neuen Anlage kontinuierlich weiterentwickelt“, sagt Schmidt. Sein Jugendleiter Geier stimmt zu: „Natürlich war es ein knapper Aufstieg, doch wir haben uns ihn mehr als verdient. Die vier Trainer konnten die Jungs durch ihre wahnsinnig engagierte Arbeit besser machen.“

Aufgrund der Altersgrenze musste jetzt ein Großteil des Kaders in die U17 wechseln. Allerdings stehen Schmidt und Jang noch acht Spieler zur Verfügung, die als jüngerer Jahrgang in der Vorsaison am Aufstieg mitwirkten. Hinzu stoßen insgesamt 18 externe Zugänge, die unter anderem vom MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen und FC Schalke 04 kommen. „Wir hatten noch viel mehr Anfragen, weil die Regionalliga sehr verlockend ist. Trotzdem haben wir nur einige angenommen, denn wir wollen vor allem die Spieler verpflichten, die auch nach der Regionalliga bei uns bleiben wollen“, erklärt Schmidt.

Durch den Umbruch wird der Konkurrenzkampf deutlich erhöht. Als jüngerer Jahrgang konnte sich der talentierte Keeper Paul Hedderich (14) bereits in der vergangenen Aufstiegsrunde beweisen. „Für sein junges Alter ist Paul mental sehr stark. Ihm hat die Erfahrung sehr geholfen, bereits gegen ältere Spieler angetreten zu sein“, meint der Coach. Dennoch wurde Collin Vogel (14) von ETB Schwarz-Weiß Essen verpflichtet, der sich mit Hedderich ein Duell um die Nummer eins liefert.

Um sich optimal auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten, trainierte 04/19 auch in den sechs Wochen andauernden Schul-Sommerferien. In der sechsten Ferienwoche absolvierte das Team ein Trainingslager in der Jugendherberge Ratingen. „Die Jungs sollten sich besser kennenlernen“, erklärt Schmidt. „Wir haben eine hohe Intensität gewählt, denn es standen 21 Trainingseinheiten in sieben Tagen auf dem Programm. Das frühmorgendliche Joggen zähle ich nicht mit.“ Die Ratinger zeigten in den Tests starke Leistungen, etwa beim 4:2-Sieg gegen den Regionalligisten FC Rheinsüd Köln aus der ersten Staffel.

Auftakt gegen die Werkself

In der zweiten Staffel bestreiten die Ratinger am Samstag (11 Uhr, Kurtekotten) bei Bayer 04 Leverkusen den Saisonstart. „In der Vorbereitung haben wir die Leverkusener ganz genau beobachtet“, sagt der 04/19-Trainer. „Zwar kennen wir jetzt ihren Spielstil, aber ihre individuellen Qualitäten können nur teilweise kontrolliert werden. Trotzdem wollen wir das Spiel so lange wie möglich offen halten.“ Daraufhin empfängt Ratingen am 3. September (14.45 Uhr, Sportpark) den 1. FC Köln.

Dass für 04/19 in der starken Staffel zwei nur der Klassenerhalt zählt, ist kein Wunder. Bis zum 3. Dezember treffen die zwölf Teams der Staffel nur einmal aufeinander. Nach der Winterpause spielen die jeweils sechs schwächsten Teams aus den Staffeln eins und zwei in elf Partien den Klassenerhalt aus. „Dieser Modus kommt uns definitiv entgegen, da er eventuelle Anlaufschwierigkeiten in der Liga zulässt. Wir freuen uns auf die große Herausforderung“, erklärt Geier.