2024-05-10T08:19:16.237Z

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So ein Sieg beschwingt auch etwas: Nico Eckerlin und die SF Oberried holten nach langer Durststrecke endlich wieder einen Sieg.
So ein Sieg beschwingt auch etwas: Nico Eckerlin und die SF Oberried holten nach langer Durststrecke endlich wieder einen Sieg. – Foto: Richard Weis

Der doppelte Schiedsrichter

Beim Spiel March versus Solvay hinterlässt der Ersatzschiedsrichter den besseren Eindruck +++ Rechenspiele im Abstiegskampf

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Das Kuriosum des Spieltages war der Schiedsrichterwechsel in der Partie zwischen dem SC March und Solvay Freiburg. Während im Aufstiegsrennen der FC Emmendingen immer bessere Karten bekommt, haben bei den Abstiegskandidaten die Rechenspiele begonnen.

Klare Linie vermisst

Einmal mehr musste Marc Friedrich, der Trainer des SC March, einräumen, in seinem Fußballerleben noch nicht alles gesehen zu haben. Im Heimspiel gegen Solvay Freiburg erlebte er erstmals in seiner Karriere einen Schiedsrichterwechsel. Yannick Basler konnte wegen einer Zerrung die Spielleitung nach der Pause nicht mehr fortführen. Mit einer etwa dreiviertelstündigen Verspätung (diese Zeit benötigte Ersatzreferee Nico Nemtinow aus Hochdorf für die Anreise) wurde die zweite Halbzeit angepfiffen. „Das Spiel hatte in der ersten Halbzeit eine Dynamik entwickelt, die uns nicht geschadet hat“, bedauerte Friedrich die Unterbrechung. Nach einem heftigen Kopfballduell zwischen Sascha Rautenberg und Ousman Drame waren der Marcher Robert Kerek und der Freiburger Tom Zettl aneinandergeraten, und Schiedsrichter Basler hatte die Rote Karte gegen Zettl gezückt. Gästetrainer Jamal El Haddouchi kritisierte, dass Basler keine klare Linie vertreten hätte, und bewertete die Spielleitung des jungen Ersatzmanns beträchtlich besser. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit das Spiel trotz der Unterzahl im Griff“, so der Solvay-Coach. Kurz vor Schluss egalisierte der eingewechselte Lukas Metzinger zum 1:1-Endstand. „Schade, wir hatten eine super erste Halbzeit gespielt“, bedauerte Friedrich, der neben dem 35-jährigen Routinier Jan Noiosi in der Aufstellung stand. Jamal El Haddouchi fand hingegen, dass „wir eher zwei Punkte verschenkt haben“.

Maxhun Haxhija: „Wir wollen Glottertal noch einholen“

Die SG Wasser-Kollmarsreute schöpfte nach dem 3:0-Erfolg bei den SF Eintracht Freiburg neue Hoffnung im Abstiegskampf. Spielertrainer Maxhun Haxhija hat den Rechenschieber benutzt und erkannt, dass der 13. Tabellenplatz zum Ligaverbleib ausreichen könnte. Von diesem Rang trennt die SG nur noch ein Punkt. „Unser Ziel ist, Glottertal noch einzuholen“, so Haxhija. Im Freiburger Weststadion war Wasser-Kollmarsreute durch einen Doppelschlag mit 2:0 in Führung gegangen. Kurz nach der Pause erhöhte Artjom Gordijenko per Strafstoß auf 3:0. „Danach haben wir den Ball laufen lassen“, sagte Haxhija und führte aus: „Bei 26 Grad Celsius ging es mehr darum, den Ball zu halten als das vierte Tor zu erzielen. Ein offener Schlagabtausch hätte nach hinten losgehen können.“ Eine starke Leistung bescheinigte er Fabian Hodel auf der Sechserposition: „Unser Kimmich, er ist viel gelaufen und hat die Bälle gut verteilt.“

Rombach warnt: „Wir dürfen nicht noch zweimal verlieren“

Ein wenig Glück war am Ende schon dabei, dass der FC Emmendingen gegen Glottertal mit 2:1 gewann und den Vorsprung zum dritten Platz auf fünf Zähler ausbauen konnte. „Glottertal hat in der Schlussphase drei, vier Hundertprozentige gehabt – ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn sie das 2:2 erzielt hätten“, räumte FCE-Trainer Mario Rombach ein, verwies aber auch auf einen Treffer von Marko Radovanovic, das vermeintliche 3:1, das wegen vermeintlichen Abseits nicht anerkannt wurde. „Außerdem hatten wir zuletzt drei Konterchancen. Zweimal hat Torwart Jan Reichenbach super gehalten, einmal hat Patrice Wassmer die Latte getroffen.“ Die fünf Punkte Polster auf Heitersheim möchte er nicht überbewerten: „Das bedeutet noch nichts. Wir müssen schon zusehen, dass wir keine zwei Spiele mehr verlieren.“

FC Heitersheim: Keine gute Vorteilsauslegung

Das war Pech für den FC Heitersheim: Im Heimspiel gegen Prechtal/Oberprechtal (1:1) hatte Philipp Anton in der Nachspielzeit eigentlich den Siegtreffer erzielt. Aber der Schiedsrichter hatte die Begegnung wegen eines vorangegangenen Fouls bereits unterbrochen. „Keine gute Vorteilsauslegung“, kritisierte entsprechend Trainer Dylan Bamarni. Dennoch konnte er mit der Punkteteilung gut umgehen: „Prechtal war über Konter brandgefährlich, das Pendel hätte in beide Richtungen ausschlagen können.“ Eine durchaus mögliche Niederlage konnte Sebastian Bühler, der den rotgesperrten Raphael Baumann im Tor vertrat, aber verhindern. Noch unklar ist, ob und wann das Spitzenspiel gegen Wolfenweiler-Schallstadt ausgetragen wird. Die Begegnung war am 21. Spieltag wegen Corona-Infektionen auf Seiten des FC abgesagt worden. Da zwischenzeitlich Zweifel entstanden sind, ob die eingereichten Testergebnisse bestimmungsgemäß seien, liegt der Fall derzeit beim Strafsachenbearbeiter. Innerhalb der Liga herrscht Rätselraten, weshalb die Beurteilung noch immer auf sich warten lässt. Denn die Zeit drängt; in vier Wochen endet die Saison.

Oberried baut den Sicherheitspuffer aus

„Große Erleichterung“, beschrieb Gehad Hassoun, der Trainer der SF Oberried, seine Gefühle nach dem 2:1-Heimerfolg über den SV Gottenheim. „Nach vier Niederlagen in Folge standen wir unter Druck. Ein Sieg war Pflicht, damit wir nicht noch weiter unten reinrutschen.“ Die Mannschaft hatte offenkundig begriffen, was die Stunde geschlagen hat, und ging engagiert und mutig ins Spiel. „Wir waren die klar bessere Mannschaft und haben die Partie dominiert“, lobte Hassoun. Malik Schweizer brachte die Dreisamtäler nach einem Eckstoß in Führung. Oberried hielt den Druck hoch und legte durch Christian Willmann das 2:0 nach. Gottenheim verkürzte jedoch rasch. „Nach dem 2:1 wurde es etwas hektisch“, referierte Hassoun, lobte aber sein Team dafür, wie sie mit der Situation umgegangen war. „Es war auch Kopfsache, daher Respekt vor der gesamten Mannschaft.“ Mit dem 2:1 hat Oberried den Sicherheitspuffer auf den potenziellen Abstiegsplatz 13 auf acht Punkte ausgebaut.

Zwei Nachholspiele

Am Mittwoch um 19.30 Uhr empfängt der SV Solvay Freiburg die SpVgg. 09 Buggingen/Seefelden. Die Freiburger könnten mit einem Sieg mit dem Tabellendritten Heitersheim nach Punkten gleichziehen und somit eine Minimalchance auf den Aufstieg wahren; für die Bugginger ist die Aussicht verlockend, das Polster auf die Abstiegszone auf zehn Zähler auszubauen.

Vielleicht reicht aber auch (entsprechend erfolgreiche Aufstiegsrunden auch in den oberen Klassen vorausgesetzt) der 13. Tabellenplatz zum Ligaverbleib. Das sollte Anreiz für den SC March sein, im Heimspiel gegen die SG Prechtal/Oberprechtal (Donnerstag, 19.30 Uhr) alles zu geben. Der Abstand zu Rang 13 kann bis auf vier Punkte verkürzt werden. Für die Prechtäler ist nach oben wie nach unten nichts möglich. Die Mannschaft von Martin Schill verspürt aber die Verpflichtung, gegenüber anderen abstiegsgefährdeten Teams fair zu bleiben und keine Spiele abzuschenken.

Aufrufe: 016.5.2022, 19:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor