Da waren’s nur noch zwei. Mit einem 3:1-Sieg in Murnau hat Bad Heilbrunn den direkten Konkurrenten aus dem Rennen um den Relegationsplatz befördert.
Murnau/Bad Heilbrunn – HSV-Trainer Walter Lang nahm die frohe Kunde mit seiner stoischen Gelassenheit zur Kenntnis. Seine Mannschaft könne nun das Zünglein an der Waage sein. Im Gegensatz zum Münchner Konkurrenten Haidhausen warten Spiele ohne Druck auf den HSV, darunter Partien gegen Haidhausen und Spitzenreiter Garmisch „Das sind für uns sechs geile Spiele“, betont der Coach.
Der Auftakt hätte nicht beeindruckender ausfallen können. Zur wichtigsten Zeit der Saison zeigten die Heilbrunner ihren besten Fußball. „Man kann nicht recht viel besser spielen“, lobt Lang. Fußball nach seinem Gusto speist sich aus Konzentration und Konsequenz. Beide Punkte erfüllten die Gäste über 90 Minuten. Mit einer kleinen Ausnahme in Minute 51, als Florian Kapfhammer einen Konter der Murnauer über links samt Hereingabe mit einem Eigentor abschloss. „Sonst haben wir nicht viel zugelassen.“
Leicht war’s nicht. Der kleine, mit Granulat aufgefüllte Kunstrasen in Murnau ist ungewohnt. Duelle dort werden oft zu Flipperpartien. Weil sich Räume verdichten und Bälle ungewohnt schnell werden. Und doch boten beide Klubs ein ansehnliches Spiel, technisch hochwertig und kontrolliert. Niemand wählte den Risikomodus. Die Unterschiede beider Teams schrumpften auf wenige Momente zusammen: Beim 0:1 segelte ein Freistoß des Ex-Murnauers Kevin Diemb aus 45 Metern an alle Beteiligten vorbei, hüpfte auf und landete im Kreuzeck. Das 2:1 fiel, weil bei einer Ecke niemand Benedikt Specker im Rückraum deckte, obwohl TSV-Coach Martin Wagner vor dessen Schusskünsten gewarnt hatte. Den Gastgebern fehlte nach dem Ausfall der Top-Leute Georg Kutter und Michael Marinkovic derlei individuelle Klasse. Auch das 3:1 von Andreas Specker: Der sah TSV-Torwart Stefan Schwinghammer ein paar Meter vor seinem Kasten, zog aus 35 Metern ab und versenkte den Ball im Winkel. Die Schusskünste der Familie Specker sind in Heilbrunn wohl bekannt. „Die sind einfach gute Fußballer, die können das“, sagt Lang.
Gewiss waren die Präzisionsschüsse der weitschichtig verwandten Cousins kein Zufall. Beim Siegtor – also dem 2:1 – spielte eine große Portion Instinkt mit hinein. Benedikt Specker war als Verwerter für den Zweiten Ball eingeteilt gewesen. Doch weil kein Murnauer herausrückte, bot er sich an und schoss das Tor, das Heilbrunn im Aufstiegskampf hält. (Andreas Mayr)