2024-04-29T14:34:45.518Z

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Axel Bellinghausen hat im Profifußball viel erlebt.
Axel Bellinghausen hat im Profifußball viel erlebt. – Foto: Heiko van der Velden

Bellinghausen blickt auf eine lehrreiche Profi-Karriere zurück

2017 beendete der Mittelfeldakteur seine Laufbahn beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Jetzt arbeitet er dort im Marketingbereich.

Axel Bellinghausen machte der Abstecher nach Hilden sichtlich Spaß. Der 39-Jährige ist ein Fußballer aus Leidenschaft, und das nicht nur als Profi, wie er bei seinen Einsätzen für den Bezirksligisten SC Unterbach in der vergangenen Saison unter Beweis stellte. Doch auch damit ist nun Schluss – nicht nur, weil der Klub sein Team vom Spielbetrieb zurückzog.

Vielmehr sind es körperliche Beschwerden, die Bellinghausen zur Zurückhaltung zwingen. „Vielleicht spiele ich mal bei den Alten Eseln mit“, sagt er schmunzelnd und sieht seine fußballerische Zukunft eher beim Unterbacher Altherren-Team oder in der Teilnahme mit Ex-Profis bei Freundschaftsspielen, die wohltätigen Zwecken zugute kommen.

Bellinghausen, am 17. Mai 1983 in Siegburg geboren und in Königswinter aufgewachsen, trat im Alter von fünf Jahren in den TuS 05 Oberpleis ein. Mit zehn wechselte er 1993 in die Jugend von Bayer 04 Levekusen. Fünf Jahre später schloss er sich Fortuna Düsseldorf an. Dort schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft. 2005 folgte der Wechsel zum Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Auch nach dem Abstieg nur ein Jahr später in die Zweite Liga blieb er dem Verein treu und avancierte zur Rückrunde der Saison 2007/2008 zum Mannschaftskapitän. 2009 ging er zum Ligakonkurrenten FC Augsburg, mit dem er den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse schaffte und am 21. Oktober 2011 sein erstes Bundesliga-Tor bejubelte. 2012 folgte die Rückkehr zu Fortuna Düsseldorf. Nach der Beendigung seiner Karriere wurde er 2017 unter Chefcoach Friedhelm Funkel Co-Trainer, ist aber seit Juli 2021 vornehmlich hinter den Kulissen tätig.

Seine Erfahrungen als langjähriger Profi? „Man durchlebt als Profi gewisse Phasen“, sagt er und stellt fest: „Als junger Profi hat man die Chance, reinzukommen, aber alles ist neu – die Umstellung braucht schon ihre Zeit.“ Und ab einem bestimmten Zeitpunkt sei dann der Status als Talent beendet. „Der Welpen-Status ist weg. Du bist nun ein etablierter Fußballer und musst dich beweisen.“ Für Bellinghausen ist es die Hochphase „im besten Fußballer-Alter“. In der Rückschau war es für den Mittelfeldspieler die schönste Zeit. Zugleich aber erkenne man, „dass es nicht mehr lange dauert“. Wichtig für den Reifeprozess eines Fußballers sei, sich in jungen Jahren mehr Zeit für die Schule zu geben. So legen die Klubs heutzutuage sehr viel Wert auf eine gute berufliche Ausbildung als zweites Standbein. „Für manch einen bleibt Fußball ein Beibrot“, stellt Bellinghausen fest. Denn nur ein Bruchteil der Kicker, die in den Nachwuchsleistungszentren der großen Klubs ihr Glück versuchen, schafft später den Sprung aus der Jugend-Bundesliga ins lukrative Profigeschäft. Manch einer bleibt dagegen in der Oberliga oder weiter unten hängen.

Aufrufe: 027.12.2022, 12:15 Uhr
RP / Birgit SickerAutor