2024-05-08T14:46:11.570Z

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Die Sportfreunde Baumberg hoffen weiter auf die Regionalliga.
Die Sportfreunde Baumberg hoffen weiter auf die Regionalliga. – Foto: Boris Hempel

Baumberg dreht für die Regionalliga jeden Stein um

Die Sportfreunde Baumberg thronen weiter an der Spitze der Oberliga Niederrhein, die Regionalliga West hat der Meisterschaftskandidat trotz fehlendem Stadion noch nicht abgeschrieben.

Sie hätten es sich so sehr verdient. Die Sportfreunde Baumberg bleiben die Erfolgsgeschichte der Saison 2023/24 am Niederrhein und thronen weiter an der Spitze der Oberliga. Seit Monaten stellt sich die Frage, ob sich der Klub auf die Lizenz zur Regionalliga West beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) bewerben wird. Trainer Salah El Halimi erklärt, dass der Vorstand nach wie vor alles prüfe, jeden Stein umdreht. Im Vordergrund steht natürlich die Stadionfrage.

Wer so dreckige Siege wie das 1:0 beim ETB Schwarz-Weiß Essen einfährt, der kann am Ende der Saison nur Meister werden. Ein abgefälschter Schuss von Batuhan Özden bescherte Baumberg den 16. Saisonsieg, dabei war der Spitzenreiter mitnichten die bessere Mannschaft. Doch seit August will den Monheimern nahezu alles gelingen - zumindest rein sportlich.

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In Baumberg ist die Regionalliga (erstmal) nicht möglich

Abseits des Platzes steht nach wie vor die Frage im Raum, ob Baumberg denn die Lizenzunterlagen beim WDFV einreicht - tabellarisch wird die Qualifikation zur Regionalliga West höchstwahrscheinlich gelingen. Doch weder das aktuelle Mega-Stadion, noch das für 2025 erwartete neue Sportzentrum hat die Voraussetzungen für die Regionalliga; zudem machte der Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann zuletzt deutlich, dass "die Stadt lediglich den Breitensport" fördere und "diese Förderung endet in der Oberliga". Außerdem bedachte er im RP-Gespräch den Oberliga-Primus mit einer Spitze: „Da wir ohnehin davon ausgehen können, dass die Sportfreunde schon selbst die übrigen Kriterien (Hinterlegung von Sicherheitsleistungen beim Verband, höhere Spielergehälter) nicht erfüllen können, halte ich die Stadionfrage allerdings auch für irrelevant.“

Von diesem verbalen Foulspiel lassen sich die Verantwortlichen aber nicht beeindrucken. Zwar läuft den Sportfreunden die Zeit ab - bis zum 2. April müssen die Lizenzunterlagen in Duisburg eingehen -, aber noch ist lange nichts entschieden. El Halimi erklärte nämlich nach dem Spiel in Essen dem RevierSport: „Der Vorstand klappert momentan alles ab und der Verein versucht ein geeignetes Stadion zu finden. Das ist nicht so einfach, denn in den meisten Städten geht es nicht. Dennoch ist der Verein komplett bemüht und schaut, was alles möglich ist. Dass es im eigenen Stadion nicht geht, macht die Situation natürlich schwierig und wir müssen schauen, wie kooperativ andere Vereine sind, die vielleicht ein Stadion zur Verfügung stellen können.“

Nicht die Zukunft des Vereins gefährden

Mit einer Miete sind hohe Kosten verbunden, die erstmal gedeckt werden müssen. Schon im vergangenen Jahr kündigte Vorstandschef Jürgen Schick an, kein finanzielles Vabanquespiel einzugehen, immerhin ist die Zukunft des Gesamtvereins bedeutender als ein mögliches einjähriges Gastspiel in der Regionalliga. Das stellte auch der Erfolgstrainer im RS klar: „Der Verein versucht alles und wir spielen momentan nur Fußball. Wir warten ab, bis die Entscheidung kommt. Wir wollen kein Kaan-Marienborn werden, das in der Kreisliga B weitermachen muss.“

Zum Hintergrund: Der 1. FC Kaan-Marienborn ließ sich freiwillig aus der Regionalliga West in die Kreisliga C versetzen, dabei belegten die Siegerländer einen verdammt starken Platz fünf in der abgelaufenen Saison. Der Hintergrund: Die Regionalliga gilt mittlerweile als Profiliga, was der Verband auch bestätigt hat. Es gibt nicht nur höhere Stadionauflagen, sondern - da hat der Bürgermeister Recht - noch höhere Spielerkosten. Doch solange Baumberg noch Zeit hat, drehen die Funktionäre jeden Stein um, um einen vernünftige Stadionalternative zu finden. Das sind sie vor allem der Mannschaft und dem Trainerteam schuldig, denn ob mit oder ohne Aufstieg können die Sportfreunde Baumberg erstmals Oberliga-Meister in ihrer Vereinsgeschichte werden.

Aufrufe: 018.3.2024, 14:46 Uhr
André NückelAutor