Stadionpläne sind eine zentrale Zukunftsfrage für den Bahlinger SC

Der Vorstandsvorsitzende Dieter Bühler sprach von den zwei Jahren als "Mischung aus Highlights sowie Rück- und Nackenschlägen". So habe man 2019 viel in die Infrastruktur investiert und sei sportlich sowie von den Zuschauerzahlen auf einem ausgezeichneten Weg gewesen, "doch dann kam etwas Unvorstellbares: Corona." Saisonunterbrechungen, Einnahmenverluste durch Geisterspiele, eine "Mammutsaison 2020/21" für die erste Mannschaft mit 42 Spielen vorwiegend ohne Zuschauer – umso wichtiger und schöner sei gewesen, dass alle Werbepartner dem BSC die Treue hielten.

Der aus Los Angeles zugeschaltete Finanzvorstand Wolfgang Bühler unterfütterte das mit Zahlen und sprach von einer "riesigen Herausforderung": Durch Einsparungen und die Treue der Sponsoren habe man die Saison 2019/20 trotz der Widrigkeiten mit einem leichten Plus von 4500 Euro abschließen können. In der Spielzeit 2020/21, in der größtenteils gar keine Zuschauer erlaubt waren, die Kosten aber weiter liefen und der Verein bis heute auf eine Finanzhilfe vom Land warte, betrug das Minus 183 000 Euro. Mit Hilfe von Privatdarlehen wurde diese Summe ausgeglichen.

Der Sportliche Leiter Bernhard Wiesler sprach von einer überaus positiven sportlichen Entwicklung: "Wir haben mit der geballten Energie des Bahlinger SC den Profivereinen getrotzt." Man habe die internen Strukturen weiter professionalisiert. Erwähnenswert sei auch der Aufstieg der U 23 in die Landesliga. Diese befindet sich derzeit gar auf dem Sprung in die Verbandsliga.

Jugendleiter Thomas Weiss unterstrich die sportliche Aufwärtsentwicklung auch im Nachwuchs: Zum 1. Juli 2019 sei das Nachwuchsförderzentrum Kaiserstuhl des Bahlinger SC an den Start gegangen, das die jungen Akteure nicht nur fußballerisch, sondern auch bei Bewerbungen oder bei schulischen Problemen unterstützt. Von den 770 Vereinsmitgliedern sind 200 Jugendliche, die in insgesamt 12 Mannschaften aktiv sind. Einer der Höhepunkte war der erstmalige Aufstieg der A-Junioren in die Oberliga.

August Zügel gab als einer der beiden Geschäftsführer der BSC Werbung GmbH einen Überblick über die Akquise neuer und die Betreuung bestehender Sponsoren. Trotz der Corona-Zeit seien nicht nur alle Partner an Bord geblieben, sondern auch weitere hinzu gekommen. So konnte die BSC Werbung GmbH dem Gesamtverein zuletzt pro Saison jeweils etwa 300 000 Euro Sponsorengelder überweisen. Zwischen 2019 und 2021 habe man mehr als 40 neue Partner gewonnen, der Aufwärtstrend setze sich fort.

Marketingvorstand David Guy stellte die Arbeit seines – wie quasi alle anderen ebenfalls ehrenamtlich tätigen – Teams vor. Es gehe darum, den BSC in der Öffentlichkeit immer stärker zu verankern. Guy nannte als Beispiel die spontan ins Leben gerufene Ukraine-Hilfsaktion, mit der man 20 000 Euro gesammelt habe.

Bleibt die Frage: Wie sieht es mit dem geplanten neuen Stadion aus? Hierzu äußerte sich Wilfried Adler, der Bürgermeister Harald Lotis am Freitagabend vertrat und die Entlastungen des Vorstandes vornahm, als Wahlleiter fungierte und die Arbeit des BSC lobte.

Was das "Mammutprojekt" Stadion betreffe, sei der entscheidende Faktor das Geld. Derzeit würden die planerischen Arbeiten optimiert – mit der Kernfrage, wie das Baugebiet, das auf dem derzeitigen Stadionareal entstehen könnte, genau aussehe. Die Gemeinde werde ihr Möglichstes tun, dem BSC zu helfen, damit das Stadion verlegt werden könne. Entschieden sei derzeit aber noch nichts. Das Projekt Stadion ist für den BSC entscheidend bei der Frage, wohin es den Verein mittelfristig führen kann.

Wahlen: Vorstandsvorsitzender Dieter Bühler, Stellvertreter und Vorstand Sponsoring August Zügel, Vorstand Finanzen Wolfgang Bühler, Sportvorstand Bernhard Wiesler, Vorstand Marketing David Guy