2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Viel Leerlauf in der zweiten Halbzeit: Der 1:2-Anschlusstreffer von Benedikt Specker (li.) war zu wenig, um in Neuried etwas Zählbares mitzunehmen.
Viel Leerlauf in der zweiten Halbzeit: Der 1:2-Anschlusstreffer von Benedikt Specker (li.) war zu wenig, um in Neuried etwas Zählbares mitzunehmen. – Foto: Oliver Rabuser

Bad Heilbrunn unterliegt gegen Neuried - „Auf diesem Niveau musst du solche Chancen machen“

Der Killerinstinkt muss geschärft werden

Der SV Bad Heilbrunn musste sich gegen Neuried geschlagen geben. Grund für die Niederlage war vor allem die mangelnde Chancenverwertung des Absteigers.

Neuried/Bad Heilbrunn – Würde es die menschliche Anatomie zulassen, dem gängigen Ausspruch, sich in den Allerwertesten zu beißen, in der Praxis tatsächlich nachzukommen, wäre Felix Gellner am Samstag gewiss erster Kandidat gewesen. Zwei kolossale Versäumnisse des 26-jährigen Angreifers raubten dem SV Bad Heilbrunn die Aussicht auf ein weiteres Erfolgserlebnis. Die 1:2-Niederlage beim TSV Neuried bedeutete für die Elf vom Krebsenbach die erste Nullnummer am vierten Spieltag.

Entsprechend hielt sich Walter Langs Begeisterung in Grenzen. „Mindestens ein verschenkter Punkt“, bedauert der HSV-Coach. Ausgerechnet jetzt, da sein Kader mit Ausnahme von Peter Auer vollzählig ist. „Solange das so ist, müssen wir unsere Punkte holen“, stellt Lang mit einem kurzen Ausblick auf das Derby am kommenden Sonntag klar: „Das BCF-Spiel wird für uns extrem wichtig.“ Denn es wird mutmaßlich die Richtung weisen, die die Heilbrunner im Spätsommer einschlagen werden. Für einen Platz im vorderen Drittel bedarf es in jedem Falle einer Steigerung in Sachen Kaltschnäuzigkeit und Killerinstinkt. Beide Attribute waren in Neuried unzureichend ausgeprägt.

Nach einer unauffälligen Anfangsviertelstunde überschlugen sich plötzlich die Ereignisse zu Gunsten der Gäste. Gellner kam nach einem Gewühl im Strafraum aus sieben Metern zentraler Position frei zum Abschluss, zögerte aber so lange, bis noch ein Abwehrbein in die Schussbahn fuhr. Dann initiierte Bene Specker durch starke Ballbehauptung und dem klaren Auge für den freien Mann Gellners zweiten Hochkaräter. Wieder zauderte der frühere Eurasburger, am Ende kullerte der Ball an den Pfosten. „Da fällt dir nicht mehr viel ein“, sagt Lang mit knurrigem Unterton. „Auf diesem Niveau musst du solche Chancen machen“, bekräftigt der 55-Jährige. „Er war total geknickt. Normalerweise macht er solche Tore. Er ist ein echter Knipser.“ Und weil auch alle schlechten Dinge oftmals drei sind, setzte Thomas Pföderl einen Rückpass von der Torauslinie knapp am langen Pfosten vorbei.

Und so kam es, wie es im Fußball eben oft kommt. Neuried taucht zweimal vor den HSV-Kasten auf und trifft binnen 80 Sekunden doppelt. „Schönes Tor, aber der kann sich den Ball zurecht legen. Da muss man besser stehen“, kritisiert Lang das Abwehrverhalten beim 0:1. Der zweite Gegentreffer fußte auf zwei verlorenen Kopfballduellen und einem am entlegenen Pfosten frei stehenden Schützen.

Nach der Pause war dann nicht mehr wirklich viel geboten. Erst als Benedikt Speckers weiter Flugball an Freund und Feind vorbei zum 1:2 ins Tor segelte, wachten die Heilbrunner noch einmal auf. Doch als die volle Kapelle zum letzten Halali in den Neurieder Strafraum marschierte, setzte Toni Krinner den finalen Eckball ins Toraus. (Oliver Rabuser)

SV Neuried – SV Bad Heilbrunn 2:1 (2:0)

Tore: 1:0 (40.) Einloft, 2:0 (41.) Maier, 2:1 (80.) B. Specker. – Schiedsrichter: Maximilian Wagner (TSV Bad Endorf). – Zuschauer: 80.

HSV: Hüttl – Tiedt, Kapfhammer, M. Schnitzlbaumer, B. Specker, Pföderl, A. Pappritz, Krinner, A. Specker, Gellner (58. Fl. Schnitzlbaumer), Lechner (78. M. Pappritz).

Aufrufe: 016.8.2022, 10:39 Uhr
Oliver RabuserAutor