2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Am vergangenen Sonntag soll es nach dem Spiel zwischen Türk Hattersheim und der Spvgg. Hochheim zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein.
Am vergangenen Sonntag soll es nach dem Spiel zwischen Türk Hattersheim und der Spvgg. Hochheim zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein. – Foto: Rocco Bartsch

Ausschreitungen in Hattersheim? "Wir haben niemanden gejagt"

Verletzte Spieler nach Rudelbildungen +++ Hattersheim-Coach "geschockt" +++ Weitere Sanktionen möglich

Hattersheim. Im Nachgang des Spiels zwischen Türk Hattersheim und der Spvgg. Hochheim soll es am Sonntag zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein.

Bereits am Sonntag hatte sich unmittelbar nach der knappen 2:3-Niederlage Hochheim-Trainer Andreas Maier zu den Vorkommnissen geäußert: "Das Spiel rückt ganz klar in den Hintergrund, weil wir von Hattersheim übel behandelt wurden." Laut Maier sei ein Spieler geschlagen und mit dem Krankenwagen abtransportiert worden und es habe "Jagdszenen" am Sportplatz gegeben. Der Coach zeigte sich sprachlos: "Seit 28 Jahren bin ich aktiv, aber sowas habe ich noch nie gesehen."

Hitziges Spiel ging Ausschreitungen voran

Auch Türk Hattersheim-Coach Serkan Özbay zeigte sich nach dem Spiel sprachlos und gibt ebenfalls zu, dass es Auseinandersetzungen auf dem Platz gab: "Ich war auch geschockt. An das ganze Schöne und Sportliche ist leider nicht mehr zu denken. Wir sind an diesem Tag mit unserer F-Jugend eingelaufen, es waren viele Kinder da." Laut Özbay sei das enge Spiel durch viele Fouls geprägt gewesen: "Das Spiel war wirklich hitzig, auf beiden Seiten." Der Coach habe sogar einen Spieler auswechseln müssen, der sich immer wieder mit einem Hochheimer Spieler "in den Haaren hatte". Nach dem späten Siegtreffer und dem darauffolgenden Abpfiff hatte Özbay laut eigenen Angaben keine Zeit, sich mit seiner Mannschaft über den Sieg zu freuen.

"Wir haben niemanden gejagt"

Nach dem Abpfiff soll ein Hattersheimer Spieler, der laut Özbay während des Spiels von Hochheimer Zuschauern mehrfach "angepöbelt" wurde, jubelnd die Fäuste in Richtung der Zuschauer geballt haben. Daraufhin soll ein Hochheimer Spieler den jubelnden Hattersheimer umgerissen, sich daraufhin mehrere Rudelbildungen entwickelt haben: „Ich stand mittendrin und habe nichts gesehen“, schilderte der Hattersheimer Coach die Situation.

An der Rudelbildung sollen, neben Spielern beider Mannschaften, auch Zuschauer beider Lager und Ordner beteiligt gewesen sein. "Ich habe meine Mannschaft dann irgendwann, soweit möglich, zur Seite gezogen, weil ich nur noch Rudelbildung gesehen habe", erklärte sich Özbay. Er bestätigt, dass er einen blutenden Hochheimer gesehen habe, wegen dem auch der Krankenwagen gerufen worden sei.

Verletzte Spieler soll es auch auf Hattersheimer Seite gegeben haben: "Auch ein Spieler von uns hat der Polizei danach gezeigt, welche Macken er davongetragen hatte", sagte der Türk-Coach. Den Vorwurf von "Jagdszenen" seitens Hochheim-Coach Maier wies Özbay nach den Auseinandersetzungen entschieden zurück: "Wir haben niemanden gejagt, das kann ich bestätigen."

Fall fürs Sportgericht

Main-Taunus-Kreisfußballwart Karl-Heinz Reichert erklärte im Nachgang, dass das Spiel so gewertet wurde, wie es das 3:2-Endergebnis zu Gunsten Türk Hattersheims aussagte: "Das Spiel wurden ganz normal beendet. Alles weitere entscheidet das Sportgericht." Möglich, dass das Sportgericht aufgrund der Vorkommnisse nach dem Spiel weitere Sanktionen gegen Vereine oder Spieler verhängt. "Das hat aber nichts mit der Spielwertung zu tun", erklärt der Kreisfußballwart.

Auf FuPa-Nachfrage am Donnerstag wollte sich der sportliche Leiter der Spvgg. Hochheim, René Geilert, nicht weiter zu den Geschehnissen äußern. Geilert bedauerte aber die Auseinandersetzungen: "Wir hoffen, dass die anwesenden Kinder keine traumatischen Erinnerungen an diese Dinge haben werden und sie das Gesehene verarbeiten können."

Aufrufe: 016.3.2023, 18:30 Uhr
Christoph Pfeiffer Autor