Aus der Bayernliga nach Gnadental

Vorigen Winter zog der 30-Jährige aus privaten Gründen aus dem bayrischen Dachau nach Neuss. Beim 6:0-Sieg der DJK am Wochenende gegen Buchholz traf er gleich viermal.

„Die Familie meiner Frau kommt aus Neuss, daher bin ich hierhin gezogen“, sagt Wargalla. Beim TSV Dachau lief er wie zuvor beim FC Pipinsried in der Bayernliga Süd auf, nun schnürt er zwei Ligen tiefer seine Fußballschuhe. „Die Leichtigkeit auf dem Platz hängt immer vom eigenen Team ab. Am Sonntag wurde ich bei meinen vier Treffern gut in Szene gesetzt. Mit Dachau sind wir immer unter den Erwartungen geblieben, auch in Gnadental haben wir eine große Herausforderung“, meint Wargalla. Er hat sich schnell zurechtgefunden. In bisher 13 Einsätzen kommt der Angreifer auf zwölf Tore und drei Vorlagen. Seine aktuell acht Saisontreffer bedeuten Platz zwei in der Torjägerliste.

DJK Gnadental eine gute Option

Trotz der höheren Spielklasse, in der er in Bayern auflief, hat der Fußball im Rhein-Kreis einen großen Vorteil, den auch der Bayer schätzt. „Bei uns ist eine Fahrt von unter 30 Kilometern, egal in welcher Liga, unvorstellbar. In Neuss sind das die längsten Strecken“, berichtet Wargalla, der in der Bayernliga immer wieder gegen einen alten Bekannten aus der Bundesliga auflief. Der ehemalige Torjäger des FC Augsburg, Sascha Mölders, geht in der Bayernliga für den TSV Landsberg auf Torejagd. „Fußballerisch war er beeindruckend. Trotz des hohen Alters hat er seinen Torriecher nie verloren. Manchmal war er 90 Minuten nicht zusehen und taucht dann zweimal auf und trifft doppelt. Das ist uns auch schon passiert“, erinnert sich Oliver Wargalla. Die Ambitionen, wieder in der Oberliga, zu spielen sind gering. „Aus beruflichen Gründen schaffe ich es gar nicht mehr, diesen Aufwand für den Sport aufzubringen“, erklärt er.

Dennoch ist der Stürmer ehrgeizig, auch mit der DJK Gnadental hat er noch große Ziele. „Eine Mannschaft, die so eine Qualität im Kader hat, muss den Anspruch haben, im Aufstiegsrennen mitzumischen“, betont er. Nach einem wackeligen Start hat sich der Vizemeister mit vier Siegen in Folge wieder stabilisiert. Mit drei Zählern Rückstand auf die Tabellenspitze ist der Ligavierte weiter in Schlagdistanz. „Wir haben etwas gebraucht, um zusammenzufinden. Wir haben wichtige Leistungsträger im Sommer abgegeben und andere dazugeholt, es braucht Zeit, bis alles zusammenläuft“, erklärt Wargalla.