2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Aus Blau-Gelb wurde Blau-Weiß

Derby-Zeit im Saale-Orla Kreis. Am kommende Samstag steht das Macth zwischen dem VfB Pößneck und dem SV Blau-Weiß Neustadt(Orla) auf dem Plan.

Adi Volbert unterhielt sich mit zwei Kickern, die sich bestens auskennen dürften. Im März noch in Blau-Gelb und jetzt in Blau und Weiß. Moses Walther und sein Bruder Elia Walther spielten in der Vorsaison noch für Pößneck und sind nun für Neustadt(Orla) am Ball.

Vereinsinterview von Adi Volbert (Blau-Weiß Neustadt(Orla))

Das Derby gegen den VfB Pößneck steht an. Beim letzten Aufeinandertreffen habt ihr noch für den VfB gespielt. Könnt ihr euch noch an eure Vorbereitung auf das Derby im blau-gelben Dress erinnern?

"Das letzte Derby ist jetzt gut sieben Monate her, aber dieses Spiel inklusive Vorbereitung werden wir wohl so schnell auch nicht vergessen. Wir trainierten vor dem Spiel 3x, was untypisch war. Zudem trainierten wir zielgerichteter, da man die Truppe gut kannte. Man wusste was einen erwartet, aber auf Grund der einzigartigen Atmosphäre auch wieder nicht. Auch die Taktikbesprechung fand damals schon einen Tag vorher statt, was sonst normalerweise erst am Tag des Spiels passierte."

Es gab Viele, die sich die Augen gerieben haben, als sie euch bei den Testspielen und jetzt auch noch in den Punktspielen in einem Blau-Weißen Spielertrikot gesehen haben. Ihr seid als Clou der Sommertransfers benannt worden. Wie kam das zustande?

"Nachdem Kai (Co-Trainer) uns das dritte Jahr in Folge kontaktierte, haben wir uns einfach mal gedacht, dass wir uns das mal anhören. Daraus entstanden dann später viele gute Gespräche mit Vorstand, sportlichem Leiter und Trainerteam. Uns wurde glaubhaft versichert, dass wir für die gesteckten Ziele wie zum Beispiel den Aufstieg in die Thüringenliga benötigt werden. Das alles und ein paar weitere Faktoren konnten uns dann in der Summe vom Wechsel überzeugen."

Ihr habt euch in kurzer Zeit in die Neustädter Mannschaft integriert und habt euch zu einer Säule der Neustädter Offensive entwickelt. Moses, du hast in der vergangenen Saison sechs Treffer erzielt, jetzt schon nach neun Spieltagen und sechs absolvierten Spielen erneut sechs Treffer. Du stehst damit in der Torjägerliste auf Platz drei. Was hat sich geändert?

"Zum einen möchte ich vorab erstmal sagen, dass ich mich natürlich freue, dass es vorm Tor wieder so läuft, wie ich mir das vorstelle und ich der Mannschaft damit helfen kann ihre Ziele zu verfolgen. Gründe dafür könnten zum einen der brutale Konkurrenzkampf sein, der dieses Jahr in der Mannschaft herrscht und aus jedem nochmal ein paar mehr Prozentpunkte herauskitzelt, als ohnehin in ihm stecken. Zum anderen erarbeiten wir uns durch unseren guten Offensivfußball deutlich mehr Chancen als noch letzte Saison. Nicht umsonst stellen wir zur Zeit drei Spieler in der Top10 der Torjägerliste. Auch von dem uneigennützigen Auftreten von jedem Einzelnen profitiere ich. Jeder gönnt jedem seine Tore und oftmals machen es mir meine Mitspieler auch sehr einfach."

Elia, du warst in der vergangenen Saison mit 11 Treffern beste Torschütze bei den Nullneunern. Was hat sich bei dir geändert?

"Ich denke auch, dass der Konkurrenzkampf nochmal ein paar Prozent aus jedem rausholt. Ansonsten hat sich für mich nicht viel verändert. Ich spiele auf meiner gewohnten Position, wie letzte Saison auch und wenn ich vorne eine Chance bekomme, versuche ich das Ding zu machen. Wie viele Tore es am Ende werden schauen wir mal."

Worin seht ihr Eure Stärken?

"Wir sind Spieler, die mit viel Tempo kommen. Der eine vorzugsweise über die Außenbahn, der andere eher übers Zentrum. Wir schaffen es oft, mit kreativen Ideen das Offensivspiel zu beleben und gehen auch gerne das ein oder andere Mal in 1vs1 Situationen. Sicherlich haben wir auch, wenn’s einmal läuft, im Abschluss unsere Qualitäten."

Moses, Am Samstag geht es gegen den Verein, bei dem du den größten Teil deines Fussballerlebens verbracht hast. Wie wird dein persönliches Befinden sein?

"Das stimmt, insgesamt 17 Jahre müssten es sein, die ich das Blau-Gelbe Trikot getragen habe. Selbstverständlich freue ich mich, ins alte „Wohnzimmer“ zurückzukehren. Die Freundschaften mit Spielern die ich in Pößneck noch habe, werden selbstverständlich für diese 90 Minuten auf Eis gelegt"

Elia, du hast in der Fußballvita deiner Jugend mit RB Leipzig und FC Carl-Zeiss Jena namhafte Vereine stehen. Wie profitierst du heute noch davon?

"Aufgrund meiner Laufbahn hatte ich schon einige wichtige und große Spiele. Sei es ein Derby oder ein Spiel um die Meisterschaft in der Junioren Bundesliga. Ich denke das hilft mir mit solchen Spielen gut umzugehen, nicht aufgeregt zu sein, sondern das alles in positive Energie und Vorfreude umzuwandeln."

Ihr seid zwei sehr ehrgeizige Sportler. Welche Ziele habt ihr mit Blau-Weiß‘90 und wohin wird der Weg gehen?

"Oberste Priorität hat natürlich der Aufstieg in die Thüringenliga, wir denken das Potenzial dafür ist alle Mal gegeben. Wenn das gelingen sollte, möchte man sich dort dann natürlich etablieren und mal sehen wohin die Reise dann noch gehen kann. Zur Zeit läuft‘s ja blendend."

Wie trainiert man in einer Woche vor dem Derby? Eher zurückhaltend, um sich nicht zu verletzen, oder Vollgas geben, um auf alle Fälle dabei zu sein?

"Gas geben natürlich. Wie bereits oben angesprochen herrscht in der Mannschaft dieses Jahr ein extremer Konkurrenzkampf auf jeder einzelnen Position. Im Training muss man dadurch alles reinhängen, damit es am Ende für die ersten Elf reicht."

Ihr kennt die Null-Neuner in und auswendig, spürt ihr besondere Anspannung und einen besonderen Druck?

"Wir kennen natürlich, bis auf die Neuzugänge, alle Spieler gut und wissen auch um deren Stärken. Eine gewisse Anspannung verspürt man vor solch einem Spiel natürlich, gerade weil es wahrscheinlich das größte Derby ist, was der Saale-Orla-Kreis zu bieten hat. Zudem sind deutlich mehr Zuschauer zugegen, als bei jedem anderen Spiel der Saison und man möchte natürlich die eigenen Fans auch nicht enttäuschen."

Was sind eure Erwartungen an das Derby?

"Viele Zuschauer, geile Stimmung, zwei gut eingestimmte Teams, ein extrem umkämpftes Spiel mit vielen Fouls und Nicklichkeiten und natürlich, dass Blau-Weiß am Ende mindestens ein Tor mehr geschossen hat, als Blau-Gelb."

Ich weiß, es ist eine ketzerische Frage, aber wie wird das Spiel ausgehen?

"Wir sind der festen Überzeugung, wenn wir das auf den Platz bekommen, was wir können und zur Zeit Woche für Woche auch abspulen, dass wir dann als Sieger aus diesem Derby hervorgehen. Wir sagen mal 2:0 für Blau-Weiß."

Aufrufe: 027.10.2022, 16:00 Uhr
Adi VolbertAutor