2024-06-14T14:12:32.331Z

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Fäuste geballt und laut gebrüllt: Meisterschaft und Aufstieg feiern die FSV-Kicker (v. l.) Abteilungsleiter Uli Wieser, Luis Eibl, Hannes Karl, Christopher Müller, Philipp Utz,Tobias Obermaier, Christian Obermeier, Trainer Konstantinos Papantoniou, Leo Weber, Dominik Bauer, Bernhard Pfanzelt, Florian Kerschbaumer, Johannes Weindl, Martin Angermaier, Philipp Kufner, Mili Hajrizaj, Leo Glasauer, Ibrahim Krraki, Marlon König, Tobias Strobl, Sebastian Reiser, Julian Huber, Max Mühlhuber und Tristan Kaup.
Fäuste geballt und laut gebrüllt: Meisterschaft und Aufstieg feiern die FSV-Kicker (v. l.) Abteilungsleiter Uli Wieser, Luis Eibl, Hannes Karl, Christopher Müller, Philipp Utz,Tobias Obermaier, Christian Obermeier, Trainer Konstantinos Papantoniou, Leo Weber, Dominik Bauer, Bernhard Pfanzelt, Florian Kerschbaumer, Johannes Weindl, Martin Angermaier, Philipp Kufner, Mili Hajrizaj, Leo Glasauer, Ibrahim Krraki, Marlon König, Tobias Strobl, Sebastian Reiser, Julian Huber, Max Mühlhuber und Tristan Kaup. – Foto: Hermann Weingartner

Aufstiegshelden aus dem Holzland – Feier zieht sich 3 Tage

Euphorie auf die kommende Saison in der Kreisklasse

Terminlich hätte es gar nicht besser passen können: Die Mannschaft des FSV Steinkirchen schafft den Aufstieg pünktlich zum Holzlandvolksfest.

Steinkirchen – Böse Zungen mögen behaupten: Die haben doch absichtlich noch ein bisserl mit dem Aufstieg gewartet, bis sie wieder das Holzlandvolksfest ausrichten und dann eine noch dickere Party steigen lassen können. Alles natürlich Quatsch, liebe Leser. Aber die ausgerufenen „fünf Tage Paradies“ an Pfingsten sind nicht zum ersten Mal zur großen Bühne für die Aufstiegshelden aus dem Holzland geworden.

Zuletzt waren die Steinkirchener 2019 Ausrichter gewesen, damals feierte man einen Pflichtaufstieg zurück in die A-Klasse nach einem vorübergehenden sportlichen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte. Und 2003 ging’s damals hoch in die Kreisklasse – nach einem Relegationskrimi. Den brauchte es heuer nicht, denn nach dem 1:0-Sieg am Samstag bei der Lengdorfer Reserve war die Meisterschaft fix.

Nach zwei Stunden Feier mit Bierdusche und Co. auf dem FCL-Gelände fuhr der Tross aus Spielern und Fans mit einem eigens gecharterten Bus heim zum Holzlandvolksfest. „Und da ging’s dann ab“, weiß Spielertrainer Kosta Papantoniou. Am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr seien die Ersten heimgegangen, erzählt er.

Gefühlshoch bei den Steinkirchnern

„Schon sehr“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Uli Wieser schmunzelnd auf die Frage, wie intensiv die Feierlichkeiten denn waren. Allerdings hätte ja immer wer arbeiten müssen beim Fest – man war ja schließlich Ausrichter. „Nur am Samstag und Montag sind alle so richtig zusammengekommen“ – zum Feiern in der Aufsteiger-Box.

Spulen wir trotz aller Party nochmal schnell zurück zum alles entscheidenden Spiel. „Nervös waren wir jetzt nicht. Wir haben gut angefangen. Die Lengdorfer waren bissig, es ist schwer, da dagegenzuhalten. Aber das haben wir gut gemacht“, sagt Papantoniou. Nach gut einer Stunde erzielte Tobias Obermaier den alles entscheidenden Treffer. Schon ein Remis hätte gereicht, um Verfolger Aspis Taufkirchen hinter sich zu lassen.

„Einige haben gleich dreimal im Vereinsheim geschlafen“

Und wer waren dann die größten Feierbiester? „Ach, jeder, glaube ich“, sagt Papantoniou. „Auch ich hab’s genossen.“ Wenn auch nicht so wie „die jüngere Generation. Die hat die drei Tage ab Samstag komplett durchgefeiert“, sagt der Coach. Auch Wieser will da keinen rausnehmen. Der Einzug der Aufsteiger am Samstag zurück ins Festzelt sei ein Highlight gewesen, danach wurde „brutal gefeiert. Einige haben gleich dreimal im Vereinsheim geschlafen“.

Für Papantoniou war das Ganze ein doppeltes Geschenk, sagt er. Zum einen zu seinem Abschied vom FSV „nach fünf super erfolgreichen Jahren“, wie er findet. Nach der Rückkehr aus der B-Klasse habe man immer um den Aufstieg mitgespielt. Zum anderen hat er am Mittwoch dieser Woche seinen 37. Geburtstag gefeiert.

Wenige Verletzten seien der Schlüssel zum Aufstieg gewesen

Was war der Schlüssel zum Erfolg, dass es diesmal tatsächlich gereicht hat? „Wir sind bis auf wenige Ausnahmen verletzungsfrei geblieben. Wir sind zusammengewachsen, waren hungriger. Und wir sind immer ruhig geblieben.“ Einen Last-Minute-Sieg wie gegen die Moosener Reserve, meint der Coach, hätte man in den Jahren davor wohl nicht eingefahren.

„Jeder wollte es unbedingt. Wir sind dran geblieben. Letztes Jahr haben wir irgendwie aufgehört oder die Flatter bekommen“, so beschreibt Wieser das Erfolgsrezept. „Die Mannschaft hat sich das auf alle Fälle verdient. Top, dass es endlich mal geklappt hat.“ Am morgigen Samstag wird noch mal gefeiert. Diesmal am Sportheim, mit Sau vom Grill.

Obligatorische Bierdusche: Christian Obermeier macht den frischgebackenen Aufstiegstrainer Kosta Papantoniou nass und klebrig.
Obligatorische Bierdusche: Christian Obermeier macht den frischgebackenen Aufstiegstrainer Kosta Papantoniou nass und klebrig. – Foto: Hermann Weingartner

Papantoniou hadert mit Abgang nach Aufstieg

Bei Papantoniou, daraus macht er keinen Hehl, wird dann ein bisserl ein fader Beigeschmack dabei sein. „Das Kreisklasse-Jahr hätte ich gerne mitgenommen“, sagt er. Doch, wie berichtet, steht der Trainerwechsel schon seit Monaten fest. Der Verein habe „frischen Wind reinbringen“ wollen.

Wieser kann Papantonious Bedauern verstehen, „dass er aufsteigt und dann nicht mehr dabei ist. Aber das haben wir ja schon im Winter so ausgemacht“, meint Wieser schmunzelnd. Und, wie berichtet, hatte ursprünglich Papantoniou schon im Herbst mitgeteilt, dass er sein Amt abgeben wolle, woraufhin sich der FSV auf die Trainersuche machte.

Frischer Wind: Björn Kramer übernimmt

Mit dem seit knapp drei Jahren in Dorfen lebenden Björn Kramer übernimmt dann, wie schon im März berichtet, ein interessanter Mann, der nur ein paar Monate älter ist als Papantoniou und eine spannende fußballerische Vita vorzuweisen hat. Allerdings bremsten ihn Verletzungen aus, weshalb Kramer den FSV ausschließlich von der Seitenlinie aus coachen wird. Fünf Jahre hat er bereits den FC Perlach trainiert.

In seiner Jugendzeit zählte er zu den großen Talenten Thüringens. Bis zur B-Jugend war er im Leistungszentrum des damaligen Zweitligisten FC Carl-Zeiss Jena. „Ganz bewusst entscheiden wir uns für einen Trainer an der Linie, der unsere jungen Spieler voranbringen und ihnen einen eigenen Plan vermitteln soll“, sagte Wieser schon im März.

Neue Ziele stehen jetzt schon fest

Kramer habe ihm gleich nach dem feststehenden Aufstieg eine Gratulationsnachricht geschickt. Das Ziel des FSV ist nun erst mal ganz klar: „Auf jeden Fall der Klassenerhalt“, sagt Wieser. Die Liga werde „sehr attraktiv und extrem gut“ – mit Teams wie der BSG Taufkirchen oder den Kreisliga-Absteigern Moosen und Eichenried.

Den Schlusspunkt darf an dieser Stelle aber erst mal noch der scheidende Aufstiegscoach setzen: „Danke an den ehemaligen Sportlichen Leiter Martin Hofmaier, der mich damals von der BSG hierher geholt hat“, sagt Papantoniou. „Und danke an die Spieler und Fans. Auch bei Extra-Trainingsschichten von zweieinhalb Stunden haben alle mitgezogen. Es waren fünf super Jahre.“

Aufrufe: 024.5.2024, 11:00 Uhr
Markus SchwarzkuglerAutor