Aspis Taufkirchen fertigt DJK Ottenhofen mit 6:0 ab und kehrt nach einem Jahr in die Kreisklasse zurück. Ottenhofen peilt hingegen schon den Wiederaufstieg an.
Lengdorf – Der TSV Aspis Taufkirchen ist nach einem Jahr A-Klasse zurück in der Kreisklasse. Und das mit einer 6:0 (3:0)-Gala gegen die DJK Ottenhofen, die nach zwei Jahren Kreisklasse runter in die A-Klasse muss.
Geht im Tennis ein Satz mit diesem Resultat verloren, heißt es im Fachjargon „Höchststrafe“. Ein 0:6 nach 90 Minuten Fußball trifft es erst recht. Relegationsspiele sind geprägt von Kampf, Leidenschaft und Emotionen auf und außerhalb des Platzes. In der Beziehung dürfte die Ottenhofener Fankolonie unter den fast 700 Zuschauern auf dem bestens präparierten Rasen des FC Lengdorf einiges vermisst haben.
Die DJK-Anhänger gaben von der ersten Minute an alles und trommelten, sangen und feuerten ihr Team auch noch an, als längst alles verloren war. Den Ehrentreffer hätte der gelb-schwarze Anhang mindestens verdient gehabt und auch ihr Team an diesem rabenschwarzen Tag. Ein Treffer lag zumindest in der Luft, und ein wunderschöner hätte er werden können, als Kapitän Nico Beikirch-Wehking vom rechten Strafraumeck mit toller Schusstechnik abgezogen hatte, der Ball aber an die Torlatte klatschte.
Mit drei Treffern lag Aspis zu diesem Zeitpunkt bereits in Front. Schon in der 5. Minute ging’s los. Auf Höhe des eigenen Strafraums wurde nach einem Einwurf mit einem Rückpass DJK-Schlussmann Sebastian Bargen in Bedrängnis gebracht. Aus dem Pressschlag ging Robin Schluttenhofer als Sieger zum 1:0 hervor. Pechvogel Bargen ist eigentlich Verteidiger und war zwischen die Pfosten gegangen, da Jonas Röhling, in 23 Spielen die Nummer 1, verletzt und Andreas Stürzer, Nothelfer im letzten Spiel, im Urlaub ist.
In der ersten Hälfte prägten knackige Zweikämpfe und Pausen für Pflegemaßnahmen auf beiden Seiten das Geschehen. Der gute Schiedsrichter Stefan Empl hatte die Zügel in der Hand, auch mit jeweils zwei gelben Karten.
Das Aspis-Team merkte schnell, dass die gegnerische Defensive mit den langen Bällen auf die trickreichen und abgezockten Stürmer Probleme hat. So auch beim 2:0 in der 24. Minute. Ein DJK-Verteidiger unterschätzte eine hohe Vorlage, und Yassine Lamghini hatte freie Bahn. Ein weiterer Aspis-Angreifer war noch anspielbar, aber der hätte es nicht besser machen können. 13 Minuten später jagte Lamghine einem Verteidiger den Ball ab und schloss eiskalt zum 3:0 ab.
Drei Wechsel nach der Pause brachten bei Ottenhofen keine Besserung. Aspis war einfach besser. Wie im Training köpfte Schluttenhofer nach Bachmaier-Flanke zum 4:0 ein (59.). Beim fünften Treffer (66.) war Schluttenhofer beim Doppelpass der Vorbereiter für Maximilian Bachmaier. Das halbe Dutzend machte zwei Minuten vor Schluss der eingewechselte Rafail Skotras mit einem Handelfmeter voll. Längst waren auch die Aspis-Fans dem gegnerischen Lager akustisch ebenbürtig, und mit dem Schlusspfiff gab’s kein Halten mehr. (HELMUT FINDELSBERGER)
Leonidas Balderanos, Spielertrainer des TSV Aspis Taufkirchen: „Wir sind sehr erleichtert, dass wir es geschafft haben nach einer guten Vorrunde, überhaupt einer sehr guten Saison. Natürlich war Druck auf dem Kessel, weil wir unbedingt in die Kreisklasse zurück wollten, in der sehr viele Derbys auf uns warten. Es war für uns heute was ganz Besonderes mit den Zuschauern und der geilen Truppe. Dass wir es unbedingt wollten, hat man gesehen. Dass es mit einem verdienten 6:0 enden würde, damit hat keiner gerechnet. Wir sind halt sehr früh in Führung gegangen, da ist schon mal Druck abgefallen und dann war’s ein verdienter Sieg.“
Anastasios Parapanis, Co-Trainer und Aspis-Vorstandsmitglied: „Ich bin sehr, sehr stolz, dass wir nach einem Jahr und den vielen Abgängen wieder aufsteigen. Fast die halbe Mannschaft war neu, aber die war vom ersten Training weg ein geiler Haufen. Großes Lob an Leo, unseren Trainer, der mit den Jungs hart und intensiv trainiert hat, und das ist heute das Ergebnis. Und dann so ein Resultat. Also nach dem 5:0 war ich erstmals etwas lockerer.“
Benjamin Settles, Trainer der DJK Ottenhofen: „Es ist so gelaufen, wie wir es uns nicht vorgestellt haben. Wir sind durch einen Fehler früh in Rückstand geraten und haben dann die langen Bälle, die das Mittel von Aspis waren, nicht verteidigen können. Wir waren heute fußballerisch nicht in der Lage, unsere normale Leistung abzurufen. So einen Auftritt von uns haben wir in den letzten drei Jahren nicht mehr gesehen. Es hilft nix, wir werden uns damit auseinandersetzen und mit Veränderungen im Kader kommende Saison den Wiederaufstieg anpeilen. Auch wenn der Tag heute bitter ist, wir haben eine Top-Truppe. Man muss auch herausstellen, dass wir heute eine großartige Unterstützung hatten.“