Aufstieg im Blick: Lommersum demütig vor finanzieller Konkurrenz

Erfolgreiche Hinrunde

Mit fünf Siegen in Folge verabschiedete sich Lommersum in die Winterpause. Besonders auf die in dieser Saison feingeschliffene Offensive konnte sich die Eintracht verlassen. In jedem Saisonspiel erzielten die Schützlinge von Philipp Henn mindestens einen Treffer. So auch im Spitzenspiel gegen Dahlem-Schmidtheim als der SSV erst auf denkbar bittere Weise den finalen Treffer zum 1:2-Endstand durch einen Foulelfmeter schlucken musste.

Auch wenn hier und da Punkte liegen gelassen wurden ist man in Lommersum hochzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf: "Hätte mir vor der Hinrunde jemand gesagt, dass wir jetzt auf Platz zwei stehen, hätte ich das sofort unterschrieben. Ich glaube schon, dass wir zurecht da oben stehen. Nur mit Dahlem-Schmidtheim hat man einen Konkurrenten, der noch eine Ecke stärker ist", sagte Henn.

Mit den überzeugenden Leistungen aus der Hinrunde entwickelte der derzeitige Tabellenzweite auch ein gewisses Selbstverständnis. Lommersum hat mit seinem offensiven Spielansatz den Anspruch gegen jedes Team zu gewinnen. Um weiter oben dran zu bleiben, braucht es wohl auch weitere Siegesserien wie in der Hinrunde. Hinter dem SSV scharrt nämlich schon eine eng formierte Verfolgertruppe mit den Hufen und hofft auf den ein oder anderen Ausrutscher des Topduos.

Knackpunkt Bezirksliga

Mit dem gestiegenen Spielniveau muss sich der SSV mit Aufstiegsgedanken zumindest schon auseinandersetzen. Für den nächsten Schritt bräuchte es für Henn sowohl qualitativ als auch quantitativ noch weitere Verstärkungen: "Wir müssen uns sicherlich noch verstärken, auch in der Breite noch einmal anders aufstellen. Wenn ich mir die Bezirksliga, Staffel 3, anschaue mit X ehemaligen Bundesliga-Profis, Regionalliga-Spielern, da können wir nicht mithalten und da kann ehrlicherweise unser Verein nicht mithalten. Was da teilweise an finanziellen Mitteln unterwegs ist, das geht bei uns nicht."

Henn begleitete die Eintracht seit über einem Jahrzehnt von seiner Zeit als Spieler bis zu seiner derzeitigen Doppelfunktion als Coach und sportlicher Leiter. Dabei erlebte der 31-Jährige eben auch die gehobenen Anforderungen in der Bezirksliga. Mit Spielern wie Taner Yalcin und Manuel Junglas tummeln sich derzeit absolute Hochkaräter nur eine Liga höher. Trotzdem zeigt der dortige Spitzenreiter TuS Zülpich, dass der sportliche Erfolg nicht nur über finanzielle Inzentiven zustande kommen kann, sondern auch über ein talentiertes und funktionierendes Mannschaftsgefüge.

Ein solches soll in Lommersum, natürlich auch für den Falle eines Nichtaufstieges, weiter verfeinert werden. Doch besonders die Neuverpflichtung von vielversprechenden Jungspielern könnte eine große Herausforderung darstellen: "Die Idee ist, sich im Sommer nochmal zu verjüngen. Wir sind da auch schon in Gesprächen mit einigen Spielern. Es ist aber nicht einfach", schilderte Henn. "Wenn in der A-Jugend jemand in die Senioren übergeht, dann klopfen alle Bezirksligisten in der Region an. Dann ist das natürlich für einen Kreisliga-Verein schwierig, da mitzuhalten."

Weiterer sportlicher Erfolg könnte in diesem Punkt die besten Argumente schaffen. Lommersum stehen in den kommenden Wochen auch vorgreifend Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte vor der Brust. Am nächsten Spieltag geht der SSV gegen den SV Frauenberg (3. März, 15.15 Uhr) als klarer Favorit auf den Platz.

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