BAD KREUZNACH. Die SG Eintracht hat im vierten Spiel ihren ersten Nackenschlag in der noch jungen Fußball-Landesliga-Saison kassiert. Gegen die Sportfreunde Bundenthal verloren die Bad Kreuznacher nach einer insgesamt wenig überzeugenden Leistung mit 0:2 (0:2) Toren. Aber auch wenn die Leistung die wahrscheinlich schwächste unter der Regie von Thorsten Effgen war, notwendig war sie bestimmt nicht. Dem stimmte letztlich auch der Coach zu, wohlwissend, dass er und das Team an diesem Tag einfach nicht den „entsprechenden Schalter“ gefunden hatten gegen einen Gast, der aus wenig viel machte. Effgen: „Wir haben alles versucht, personell und taktisch umgestellt, hätten aber wahrscheinlich noch drei Stunden spielen können...“
Auch beim 0:2 war Fortuna nicht mit der Eintracht. Nach einer Ecke in der letzten Minute der ersten Halbzeit schlug der satte Sonntagsschuss von Luca Juretic passgenau unter der Latte ein, knallte von dort knapp hinter die Linie. Der Schock kurz vor der Pause. Effgen vermisste derweil eigene Aktionen und vor allem Handlungsschnelligkeit. „Es kann nicht sein, dass der Schiedsrichter darüber entscheidet, wer in Führung geht. Wir haben uns das Heft das Handelns aus der Hand nehmen lassen.“
Für den Lehrer ist diese Niederlage ein typischer Fall von Lerneffekt. So fehlten diesmal Tugenden, die die SGE zuvor ausgezeichnet hatten: Einsatz, Glaube, Haltung, Überzeugung. Vielleicht war‘s auch noch der ausgebremste Rhythmus nach dem Ausfall der Vorwoche. Oder einfach nur ein schlechter Tag? Effgen: „Wir hatten das Spiel eigentlich schon vor dem Anpfiff verloren – und zwar im Kopf.“
Die Bad Kreuznacher hatten bei den Riesenchancen durch Deniz Darcan (34.) oder Levi Mukamba (40.) – jeweils freistehend vor dem Keeper – den Ausgleich auf dem Fuß gehabt. Und auch direkt nach dem Wechsel vergab Darcan gleich doppelt: Erst traf der Kapitän nur den Pfosten (46.), dann scheiterte er aussichtsreich aus vier Metern (49.). Aber nicht nur an den vergebenen Chancen hatten die Hausherren zu knabbern, sondern auch an der provokativen Bundenthaler Spielweise. Regelmäßig blieben die Gäste nach dem kleinsten Körperkontakt liegen, verhinderten so immer wieder den Spielfluss und strapazierten das Kreuznacher Nervenkostüm. In vielen Situationen stellte sich das Eintracht-Kollektiv aber auch wenig clever an, nahm sich gerade im Zentrum immer wieder selbst den Raum und überließ zu viele zweite Bälle dem Gegner.
Und so war es nicht verwunderlich, dass Eintracht-Coach Effgen seine Jungs nach Abpfiff erst einmal in die Kabine bat. Es herrschte Redebedarf. Und ob das Team gelernt hat, kann es schon am Mittwoch zeigen: Um 18 Uhr kommt die Binger Hassia zum Derby im Verbandspokal.
Eintracht: Becker – Flühr, Köllmer, Ceylan (58. Wollmann), Mörbel – Stavridis (63. Gelenbevi), Wingenter (70. Baumann), Celebi (77. Auletta), Wein (46. Strunk) – Darcan, Mukamba.