„Als die Anfrage kam, mussten wir nicht lange überlegen. Wir haben den Verein im Herzen und möchten gerne helfen“, sagt Poplawski. Wegen privater und beruflicher Verpflichtungen agieren sie als Doppelspitze, so dass die anstehenden Aufgaben immer zeitnah erledigt werden können und nichts liegen bleibt. „Wir haben keine bestimmten Aufteilungen. Wir sprechen uns ab und entscheiden zusammen. Ein großer Vorteil ist, dass wir dann spontan schauen können, wer gerade Zeit hat“, erklärt Heiming. Zuständig sind die zwei ab sofort für die erste und zweite Männer-Mannschaft sowie Frauen-Auswahl. Neben der Personal-, Kader- und Vorbereitungsplanung gehört noch vieles mehr zum Aufgabengebiet.
„Da wird einem schon nicht langweilig“, ist sich Poplawski, der als Kaufmann für Büromanagement sein Geld verdient und dem A-Liga-Kader angehört, sicher. Beide möchten immer ansprechbar und ganz eng an den Mannschaften dran sein. Ein spezielles Ziel wird sein: „Wir möchten gewisse Dinge professioneller und strukturierter angehen. Zugleich möchten wir ein attraktiver Verein für jedermann sein – vor allem aber für Jugendliche. Klar möchte man immer den größtmöglichen Erfolg haben. Aber es wird keine Platzierung als Vorgabe geben“, meint Heiming, der hervorhebt, dass wirklich jeder in Lüttingen willkommen sei.
Bestes Beispiel: So gehören mittlerweile auch drei Flüchtlinge zum Kader der „Zweiten“. Für das Funktionärs-Duo stehen Vereinsleben und Kameradschaft an oberster Stelle. Zudem ist ihnen die Einbindung der Jugend sehr wichtig. Leon Bühnen und Valentin Remy rückten jetzt auf, mit Paul Voß und Nicolas Mayer haben zwei A-Jugendliche eine Frühseniorenerklärung erhalten.
Heiming, der als Lehrer für Deutsch und Geschichte tätig ist, betont: „Wir kennen unsere sportlichen Grenzen. Ein Traum wäre sicherlich mal der Aufstieg in die Bezirksliga – aber nicht auf Teufel komm raus. Wir wollen den Weg weiter mit Spielern aus unser eigenen Jugend und der näheren Umgebung gehen.“
Beide freuen sich über die enorme Begeisterung bei den SSV-Frauen. Das Trainer-Duo Burkhard und Philip Euwens steht ein Kader von über 30 Spielerinnen zur Verfügung. Elf Talente stießen jetzt aus der eigener U17 dazu. Jana Quartier, Lena Joosten, Kim und Justin Witt wechselten von der DJK Labbeck/Uedemerbruch nach Lüttingen.
Heiming/Poplawski melden unterdessen ihren ersten Transfer für die A-Liga-Truppe. Der 29-jährige Fabian Bender spielte zuletzt für den SV Vynen-Marienbaum. Trainer Stefan Kuban freut sich über den Rückkehrer, der von 2014 bis 2017 das SSV-Trikot trug: „Er macht einen guten Eindruck. Mit ihm sind wir noch breiter aufgestellt.“ Bender weilt im Urlaub und wird am Sonntag beim Rumelner TV noch nicht auflaufen (Anstoß 15 Uhr). Jedoch sieht’s beim SSV personell wieder etwas besser aus. „Wenn nichts Gravierendes passiert, kann ich nach langem mal mit der derselben Aufstellung spielen“, so Kuban, der in Rumeln ein Duell auf Augenhöhe erwartet. „Der RTV agiert sehr diszipliniert und ist taktisch immer gut eingestellt.“