2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Freut sich auf das Wiedersehen mit vielen alten Weggefährdten: Bunyamin Degirmenci.
Freut sich auf das Wiedersehen mit vielen alten Weggefährdten: Bunyamin Degirmenci. – Foto: System/stock.adobe

Zurück zu den Wurzeln

Nachspielzeit mit Bünyamin Degirmenci +++ Nach seiner schweren Knieverletzung kehrt der Spielmacher von Ingelheim zum FSV Bretzenheim zurück und freut sich auf viele ehemalige Mitspieler und die Saison

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Bünyamin Degirmenci. Nach einer schweren Knieverletzung zieht es den 26-Jährigen zurück zu seinem Ex-Klub. Welche Ziele Degirmenci mit dem FSV Bretzenheim verfolgt und wie er durch die Corona-Pandemie gekommen ist, verrät er im Interview.

Bünni, endlich kann wieder trainiert werden. Wie hast du die lange Zwangspause erlebt und wie froh bist du, dass es wieder losgeht?

Wir Amateurfußballer sind natürlich sehr froh, das es endlich wieder losgeht. Bei den ersten Trainingseinheiten hat man sofort gemerkt, wie hungrig und geil die Jungs auf Fußball sind. Für mich persönlich war die Corona Pause nicht so tragisch, da ich im September 2020 einen Kreuzbandriss erlitten habe, also kam die Pause für mich zum richtigen Zeitpunkt. Aber auch ich bin schon seit zwei Monaten im Individualtraining, mittlerweile auch schon im Mannschaftstraining und ich bin heiß auf die neuen Aufgaben im FSV-Dress.

Du warst zuletzt bei der Spielvereinigung in Ingelheim. Warum geht es nun wieder zurück zu deinen Wurzeln zum FSV Bretzenheim?

Der Wechsel war keine Entscheidung gegen Ingelheim sondern für Bretzenheim. Durch meine schwere Knieverletzung, war ich gezwungen zu handeln. Auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist, die Spielvereinigung zu verlasse, denke ich nicht, dass es ein Fehler war. In Ingelheim habe ich viele coole und sympathische Typen kennenlernen dürfen, zu denen ich nach wie vor in Kontakt bin. Manchmal muss man einfach einen Schritt zurück machen, um zwei nach vorne gehen zu können. Das Projekt Bretzenheim hat mich überzeugt und die erste Station als Trainer im Aktivenbereich habe ich Chance gesehen. Außerdem wollte ich wieder mit meinem langjährigen Kumpel "Blacky" aka Stefan Schwartz zusammenspielen.

Der FSV hat eine schwere Zeit hinter sich, zuletzt ging es jedoch wieder bergauf. Was sind deine Ziele mit dem Klub?

Vor ein paar Jahren, als ich noch beim FSV aktiv gespielt habe, waren wir in der Bezirksliga und haben in der Relegation gegen Mackenbach leider verloren, somit den Aufstieg knapp verpasst. Nach dem verpassten Aufstieg haben viele gute Spieler den Verein verlassen, seitdem ging es leider nur noch bergab. Wir wollen die Vergangenheit hinter uns lassen und den FSV wieder dahin bringen, wo er hin gehört: mindestens Bezirksliga. Wir verspüren keinen Druck oder Ähnliches, dennoch wollen wir oben mitspielen und schauen, wohin die Reise führt.

Glaubst du, dass sich durch Corona etwas im Amateurfußball geändert hat oder geht irgendwann alles weiter wie vor der Pandemie?

Ich denke schon, dass die Pandemie Spuren hinterlassen hat. Aber wenn die Runde wie geplant am 14. und 15. August startet und es zu keinem Abbruch mehr kommt, wird der Amateurfußball wieder an Bedeutung gewinnen. Gerade Zuschauer sind im Fußball eine wichtige Komponente, das sieht man ja auch aktuell bei der EM, da herrscht eine ganz andere Stimmung und mit Zuschauern macht der Fußball einfach viel mehr Spaß!

Einige Spieler haben in der Coronazeit die Lust auf Fußball verloren. Du warst verletzt und konntest ohnehin nicht trainieren. Hast du auch mit dem Gedanken gespielt ganz aufzuhören oder stand das nie zur Debatte?

Nein, aufhören kam für mich nie in Frage, dafür liebe ich diesen Sport zu sehr. Ich spiele Fußball seit ich 3 Jahre alt bin und möchte solange Fußball spielen, wie ich gesund bin und die Knochen es mit machen. Ich hatte immer nur einen Gedanken im Kopf: Die Corona Zeit überbrücken, die Verletzung auskurieren und dann sofort wieder auf den Platz und unserer Leidenschaft nachgehen. Ich hoffe sehr, dass die kommende Runde regulär über die Bühne geht.

Zum Abschluss noch ein kleiner Ausblick aus deiner Sicht. Was wünschst du dir für die neue Saison und wo soll deine Reise noch hinführen?

Aus persönlicher Sicht wünsche ich mir, dass ich verletzungsfrei bleibe und den Kreuzbandriss gut überstehe. Da ich als Co-Trainer im Dreiergespann fungiere, möchte ich meinen Teil dazu beitragen, die Jungs mit meiner Erfahrung und dem Fußballverständnis weiter zu entwickeln und mit meiner Wenigkeit auf dem Platz mit Toren und Vorlagen weiter zu helfen. Wo meine Reise hinführt, lasse ich hier erst mal offen und konzentriere mich auf das erste Trainerjahr meiner Karriere.

Aufrufe: 024.6.2021, 12:00 Uhr
Martin ImruckAutor