Zurück in die Landesliga

Seit jeher ist der TSV Kareth-Lappersdorf für seine herausragende Jugendarbeit bekannt. Die Mannschaft der U19 stellt hierbei das „Aushängeschild“ dar. Jahr für Jahr schafft das ein oder andere Talent den Sprung in die Landesliga-Herrenmannschaft. Während seiner langen Vergangenheit war das Team jahrelang in der Bayernliga vertreten, seinerzeit die höchste Juniorenspielklasse Bayerns. Über eine ganze Generation hinweg hatten die A-Jugendlichen des TSV sogar den SSV Jahn abgehängt.

Seit dieser Saison hat Gustavo „Guti“ Ribeiro an der Seitenlinie das Sagen. Ihn unterstützt Co-Trainer Dominik Niemann nach Kräften. Ohne die Leistung des Zweitplatzierten JFG Donautal Bad Abbach schmälern zu wollen, übrigens Ribeiros vorheriger Verein, hätte sich seine Mannschaft diesen ersten Platz redlich verdient, sagt Ribeiro. Er ist sehr stolz auf die gewachsene Mannschaft. „Auch im Bezug auf die überlegene Qualität habe ich immer gesagt, dass unser Team sehr gut trainiert hat und weiterentwickelt wurde, seitdem mein Co-Trainer und ich an Bord sind“, so der 35-jährige Portugiese. Obwohl vor der Saison 15 Spieler wegbrachen, natürlich überwiegend altersbedingt, konnte Ribeiros junge Truppe vollauf überzeugen. Auch wenn bis zur Corona-Pause nur gut die Hälfte der Saison in der Bezirksoberliga ausgetragen werden konnte – die Zahlen sprechen für sich. Alle elf Saisonspiele hat der TSV gewonnen, dabei 54 Treffer erzielt und lediglich vier Gegentore kassiert. Die anderen Mannschaften der Liga konnten da nicht im Ansatz Schritt halten.

Der Lohn ist die Rückkehr in die Landesliga. Dort, wo Kareths A-Junioren schon in der Saison 2017/18 sowie bis 2012 gekickt hatten. Angst vor der neuen Liga hat Ribeiro keine. Ganz im Gegenteil: „Nachdem der Aufstieg in die Landesliga bestätigt ist, wollen wir auch hier eine gute Präsenz erreichen. Das heißt, wir werden um die Spitzenplätze kämpfen“, sagt Ribeiro selbstbewusst. In den Freundschaftsspielen gegen Teams aus der Landesliga sei man in dieser Saison bereits stets als Sieger hervorgegangen.

Ein gewisses Selbstbewusstsein dürften Trainer und Mannschaft sowieso nicht schaden. Die Truppe ist blutjung und in ihr schlummert noch einiges an Potenzial, das Gustavo Ribeiro weiter ausschöpfen möchte. Er erklärt hierzu: „Unsere Mannschaft besteht zu 90 Prozent aus Spielern des ersten Jahrgangs. Sie kann also immer noch das zweite Jahr A-Jugend in spielen - in der Landesliga, um die die Spieler immer gekämpft haben. Wir werden alle Teams respektieren, aber wollen einer der Topteams der Liga werden und uns in jedem Bereich weiter verbessern. Wir werden in Zukunft weiterhin hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen.“ Ribeiro macht keinen Hehl daraus, dass man sich für die neue Saison – wann auch immer diese beginnt – mit einigen neuen Spielern verstärken werde, um in der Landesliga „anzugreifen“.

Ribeiro sieht seinen Weg mit der talentierten Mannschaft noch nicht zu Ende. So hatte er sich vorzeitig entschieden, seinen Vertrag zu erfüllen und auch nächste Saison Trainer der Karether U19 zu bleiben. Beim TSV, einem laut ihm „organisierten Verein mit einer großartigen Infrastruktur“, fühlt sich Ribeiro wohl. Mittelfristig möchte sich der 35-Jährige allerdings Richtung Herrenbereich orientieren. „Als Trainer habe ich Ziele. Im Jugendbereich habe ich mit meinen Teams schon einige Titel gesammelt. Dass ich bereits Anfragen von Seniorenteams habe, zeigt mit, dass ich gut und richtig arbeite.“

Die Teams in der U19-und der U17-Bezirksoberliga sollen beim TSV Kareth-Lappersdorf auch in der Zukunft die Basis bilden, um mittelfristig mit eigenen Leuten die Erste Mannschaft zu verstärken. Die fünf, sechs „Nachrücker“ aus der A-Jugend werden abermals in den Kader der ersten und zweiten Mannschaft integriert, wie Matthias Bösl, Trainer des Landesliga-Herrenteams, mitteilt.