2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Immer mit Herzblut bei der Sache: Trainer „Guti“ Ribeiro.
Immer mit Herzblut bei der Sache: Trainer „Guti“ Ribeiro. – Foto: Redaktion Schwandorf

Schmidmühlens Guti: »Will riesige Geschichte schreiben«

Die Arbeit des neues Trainerteams trägt beim Bezirksliga-Neuling erste Früchte

Als Gustavo Guti“ Ribeiro (38) und sein knapp acht Jahre jüngerer Trainerpartner Kamil Hein Anfang September das Training beim SV Schmidmühlen aufnahmen, war es nicht gut um den Bezirksligaaufsteiger bestellt. Nach acht Spieltagen standen zwei magere Pünktchen auf der Habenseite. Speziell die vielen Gegentore bereiteten Sorgen. Das frühe Aus von Aufstiegstrainer Christoph Weber kam erschwerend dazu. Doch: Der Wind hat sich gedreht, die Lage gebessert.

Immerhin zwölf Punkte konnten aus den letzten acht Spielen (3/3/2) ergattert werden. Das rettende Ufer ist nur mehr vier Zähler entfernt. Guti, portugiesischer Ex-Profi und neuer Übungsleiter in Schmidmühlen, befindet, „dass wir mittlerweile gegen jede Mannschaft in der Liga mithalten können“. Er macht Potenzial aus, spricht von einer „jungen und sehr engagierten Mannschaft“.

Als Guti und Hein in der Südspitze des Landkreises Amberg-Sulzbach aufschlugen, war zunächst mal „die Lage checken“ angesagt. „Als ich kam, waren aufgrund der Ergebnisse kaum noch Moral und Glaube bei den Spielern vorhanden“, so Guti rückblickend. Daran galt es zu schrauben; die Spieler wurden zur Seite genommen, Einzelgespräche geführt. „Unser Job war es anfangs auch, an der Psyche der Spieler zu arbeiten“, so der Neu-Trainer – mit Erfolg: „Die Spieler glauben wieder an sich.“ Auch ins Training brachte das neue Trainerduo frischen Schwung. Neben neuen Trainingsinhalten wurden drei unterschiedliche Taktiken für die Spiele initiiert und einstudiert. „Das Team hatte zu viele Gegentore kassiert. Seitdem Kamil und ich da sind, sind wir hier viel besser geworden. Auch vor dem gegnerischen Tor. Natürlich wollen wir uns noch weiter verbessern“, sagt Guti. Trotz aktueller Personalprobleme „versuchen die Spieler mit allem, was sie haben, Gas zu geben“.

Bis zum Gang in die Winterpause stehen noch die Partien gegen die SpVgg Weiden II, Schlicht und Vilseck auf dem Programm. Es geht um wichtige Punkte gegen den Abstieg. „Wir müssen an uns und unsere Qualität glauben. Das ist eine gute Geschichte bis jetzt. Ich will auf jeden Fall eine riesige Geschichte schreiben. Von daher brauche ich die Unterstützung jedes Spielers“, lächelt Guti Ribeiro, der natürlich die restlichen Spiele des alten Jahres gewinnen möchte.

Ob er optimistisch sei, dass es für Schmidmühlen in der ersten Bezirksliga-Saison seit 2013 mit dem Liga-Erhalt hinhaut? „Auf jeden Fall“, antwortet der Portugiese: „Wir verstecken uns jetzt vor keinem Gegner mehr, spielen ohne Angst, haben Lust auf die Sache.“ Schon bei seinen bisherigen Trainerstationen in Bad Abbach, Kareth (jeweils Jugendbereich) und Bach war der Ex-Profi für den Leitspruch „von Nichts kommt nichts“ bekannt. Arbeiten, arbeiten, arbeiten ist sein Credo: „Ich glaube, wenn wir gescheit trainieren, dann folgt am Wochenende auch der Lohn in Form von drei Punkten.“

Beim SV Schmidmühlen hat sich Guti gut eingelebt, wie er sagt. Er habe, so der Lappersdorfer, frühzeitig gemerkt, dass der Verein ihn unbedingt als Trainer verpflichten hätte wollen. Seine Zusage hat er nicht bereut. Froh ist der 38-Jährige um seinen Co-Trainer Kamil Hein: „Einen Co-Trainer an seiner Seite zu haben ist immer positiv. Kamil macht bisher einen tollen Job, ich bin sehr zufrieden mit der Konstellation. Mit Sicherheit kann er noch einiges von mir lernen.“ Der 31-jährige Hein war als Offensiv-Allrounder jahrelang im gehobenen Amateurbereich unterwegs, ehe ihn in der jüngeren Vergangenheit viel Verletzungspech plagte. Für Schmidmühlen stand er bislang zweimal auf dem Feld.

Unterdessen bringt es Guti auf bereits sechs Einsätze – und zwei Feldverweise. „Mein Mitwirken ist aktuell den größeren Personalproblemen geschuldet. Jetzt ist auch noch der Wadenbruch von Max Spies dazugekommen, der wohl vier Monate lang raus sein wird. Ich halte mich sowieso individuell relativ fit und unterstützte die Mannschaft gerne, wenn sie mich braucht. Zehn Jahre nach dem Ende meiner Profikarriere schmeckt es ehrlicherweise schon gut, nochmal selbst auf dem Platz zu stehen. Wobei ich das natürlich nicht auf Dauer machen möchte.“ Guti, der von sich selbst sagt, dass er Fußball im Blut hat, möchte als Fußballtrainer „natürlich früher oder später den Sprung in höhere Ligen wagen. Dabei habe ich aber keinen Stress, bin nicht 'in a rush'.“ Die Gegenwart des ehrgeizigen Trainers heißt SV Schmidmühlen. Und mit dem geht es für ihn am kommenden Samstag (14.30 Uhr) im Auswärtsspiel gegen die SpVgg SV Weiden II um die nächsten wichtigen Punkte für den Klassenerhalt.

Aufrufe: 01.11.2023, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor