2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Marvin Wesenberg trug 20 Treffer zur Vizemeisterschaft und zum Aufstieg bei. Fotos: Randow
Marvin Wesenberg trug 20 Treffer zur Vizemeisterschaft und zum Aufstieg bei. Fotos: Randow

Zum Abschied der Aufstieg

Trainer Giovanni Bernardo führt den Heiligenhauser SV in die Fußball-Landesliga – Wesenberg bester Torschütze

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Das Saisonziel beim Fußball-Bezirksligisten Heiligenhauser SV war klar definiert. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es sein und das Ergebnis der Vorsaison nach Möglichkeit bestätigt werden. In dieser landete der HSV mit 49 Punkten auf dem fünften Rang.

Doch die Bernardo-Elf dachte nicht daran, das Vorjahresergebnis nur zu bestätigen. Mit 67 Saisonpunkten wurde „weit über das Ziel hinausgeschossen“ und nach dem letzten Spieltag neben der Vizemeisterschaft gar der Aufstieg in die Landesliga gefeiert. Ein Erfolg, mit dem im Umfeld des Vereins niemand so wirklich gerechnet hatte. Auch Aufstiegstrainer Giovanni Bernardo tat sich lange Zeit schwer: „Ich muss zugeben, dass ich lange Zeit die Qualität in der Mannschaft nicht gesehen habe. Die Leistungen beim Training haben mir nur selten Zuversicht für die kommenden Spiele gegeben.“

Auf dem Platz zeigte seine Elf jedoch ein anderes Gesicht und legte zum Saisonstart direkt eine Serie von sieben Siegen in Serie hin. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte der HSV einen Vorsprung von sieben Punkten auf den Verfolger SpVg. Flittard. Am 8. Spieltag hagelte es beim 1:4 gegen den SSV Berzdorf die erste Niederlage und auch in den folgenden vier Begegnungen konnten lediglich fünf von möglichen acht Punkten gesammelt werden.

Die Anfangseuphorie der Bernardo-Elf schien verflogen zu sein und das Team fand sich nach dem 12. Spieltag auf dem 3. Tabellenplatz wieder. Die folgenden letzten drei Partien der Hinrunde konnten dagegen wieder siegreich gestaltet werden und somit konnte der Heiligenhauser SV mit starken 35 Punkten die Herbstmeisterschaft bejubeln.

„Mir war zu diesem Zeitpunkt eigentlich klar, dass es für uns kaum möglich sein wird, in der Rückrunde noch mal 35 Punkte zu sammeln. Ich wusste aber auch, dass weitere 30 Punkte nicht zum Aufstieg reichen werden. Somit war der Aufstieg des HSV bei mir, und auch bei den Jungs, eigentlich nie ein Thema“, so Bernardo rückblickend.

Doch im Gegensatz zur Vorsaison blieb der Einbruch in der Rückrunde aus. Anfang März wurden zwar noch mal zwei Spiele in Folge gegen die SpVg Porz und den SV Westhoven-Ensen verloren. Doch eine anschließende Serie von 12 Spielen ohne Niederlage (10 Siege, 2 Remis) ließ die Bernardo-Elf ab dem 23. Spieltag wieder zum Spitzenreiter der Bezirksliga, Staffel 1 werden.

Durch einen 2:0-Auswärtserfolg bei Rheingold Poll konnte dann am 29. Spieltag der vorzeitige Landesligaaufstieg gefeiert werden. Es wurden zwar keine 35 Punkte mehr wie in der Hinrunde, aber dennoch starke 32 Zähler, die im Endeffekt für den Aufstieg als Vizemeister über die Quotientenregel ausgereicht haben.

Das Duell um den Staffelsieg gegen den Mitaufsteiger SpVg. Flittard wurde am letzten Spieltag allerdings knapp verloren. Nach den ersten Minuten der Enttäuschung überwog jedoch schnell wieder die Freude über den geschafften und vor allem unverhofften Aufstieg.

„Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir über die gesamte Spielzeit sehr konstant gespielt haben und auch verdient aufgestiegen sind. Es war eine starke Staffel und eine sehr emotionale Saison. Ich muss den Jungs auch noch mal danken, dass sie mich die komplette Saison ,ausgehalten haben’. Ich habe als Trainer schon viel von ihnen gefordert.“

Als Säulen des Erfolges bezeichnete Bernardo neben Keeper Julius Engelhardt die Defensivspezialisten Stephan Happ („Er hat für die nötige Stabilität der Abwehr gesorgt“) und David Odenthal („Seine konstanten Leistungen sind kaum in Worte zu fassen“), die Mittelfeldachse um Alex Röger und Jakob Schöl („Die beiden hatten immer ein Ziel vor Augen und haben mit ihren Blessuren in den letzten Wochen alle möglichen Apotheken aus dem Umfeld bereichert“) sowie „Offensiv-Rakete“ Marvin Wesenberg („Training kann er nicht, aber auf dem Platz ein hervorragender Fußballspieler“).

Mit dem Aufstieg in die Landesliga schließt sich für den scheidenden Team-Manager Achim Ley nun ein Kreis. „Als der HSV vor vier Jahren aus der Landesliga abgestiegen ist habe ich den Posten des Team-Managers übernommen. Nun kehrt der HSV in die Landesliga zurück und ich werde meinen Posten nicht weiter ausüben. Ich werde mich in Zukunft mehr um die familiären Dinge kümmern. Der Mannschaft kann ich nur ein Riesenkompliment aussprechen. Sie war zwar personell nicht die stärkste Elf in der Staffel, aber durch die mannschaftliche Geschlossenheit haben sie einige Defizite ausgeglichen und sind verdient aufgestiegen.“

Auch auf dem Trainerposten wird es eine Veränderung geben. In der neuen Saison wird der Landesligist Heiligenhauser SV von Ansgar Koenig trainiert, da Giovanni Bernardo den Verein verlassen wird.

Nach dem zweiten Aufstieg in drei Jahren (Saison 2014/2015 mit der DJK Wipperfeld in die Kreisliga A) beginnt für Giovanni Bernardo nun eine etwas ruhigere Fußball-Zeit. „Ich werde das Amt des D-Junioren-Trainers beim VfR Wipperfürth übernehmen. Mein Sohn spielt in der Mannschaft und so kann ich mehr Zeit mit ihm verbringen und nebenbei freut sich mein Sohn sehr darüber, seinen Vater als Trainer zu haben.“

Freuen werden sich sicherlich auch die Team-Kollegen von „Bernardo-Junior“ und gemeinsam mit dem Filius auf den Aufstiegscoach hinauf schauen.

Aufrufe: 024.6.2018, 21:26 Uhr
KSTA-KR/Anreas FrankenAutor