2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Mirko Bambey nimmt Maß und erzielt eines seiner 33 Saisontore. 	Archivfoto: Raab
Mirko Bambey nimmt Maß und erzielt eines seiner 33 Saisontore. Archivfoto: Raab

Zu kleiner Kader: »Wir haben unsere Lehren gezogen«

KLB ALSFELD: +++ Torschützenkönig Mirko Bambey über die vergangene Saison und die Perspektiven +++

Alsfeld (chn). In der kürzlich beendeten Saison der Alsfelder Fußball-Kreisliga B landete die FSG Alsfeld/Eifa in der Abschlusstabelle auf Rang fünf. Nachdem er in der vergangenen Saison noch Weickartshains Goalgetter Gani Muzlijaj den Vortritt lassen musste, gelang es FSG-Spielertrainer Mirko Bambey diesmal, sich die Torjägerkanone der B-Liga zu sichern. Der offensivstarke Coach der Alsfelder brachte es auf satte 33 Treffer und sorgte somit dafür, dass sein Team – hinter den beiden Aufsteigern aus Rüddingshausen/Londorf und Laubach – zur drittstärksten Offensive der Liga avancierte. Über diesen persönlichen Erfolg und seinen generellen Blick auf die Spielzeit 2018/19, in die seine Farben für viele Beobachter als Aufstiegsaspirant gestartet war, sprach Mirko Bambey mit der OZ-Sportredaktion.

Sie sind B-Liga-Torschützenkönig mit 33 Treffern – was bedeutet Ihnen eine solche Auszeichnung?

Mirko Bambey: Natürlich ist das eine schöne Sache, wenn man Ende der Saison Torschützenkönig ist, aber ich kann das relativ gut einschätzen, denn ich weiß auch, dass dies ohne meine Mitspieler und mein Team nicht möglich gewesen wäre. Deshalb sind vielmehr wir als Mannschaft Torschützenkönig geworden, als ich allein.

Welcher war der für Sie schönste Treffer?

Bambey: Ich würde das gar nicht so auf ein Tor runterbrechen wollen. Gerade die Tore am Anfang der Saison, als wir als Mannschaft wirklich hervorragenden Fußball gespielt haben, waren schon etwas Besonderes. Da war schon das ein oder andere schön herausgespielte Tor dabei.

Wie lautet Ihr Saisonfazit im Allgemeinen?

Bambey: Sicherlich denken gerade viele, dass es nach dem furiosen Saisonstart am Ende ein ernüchternder fünfter Platz geworden ist und sicherlich sind wir als Mannschaft damit auch nicht zufrieden. Am Ende muss man aber auch ehrlich festhalten, dass der Kader von der Qualität – und vor allem von der Quantität her – nicht breit genug aufgestellt war, um ganz oben mitzuspielen. Dafür hätte die komplette Saison einfach nichts passieren dürfen. Gerade in der Rückrunde waren wir in sehr vielen Spielen personell arg gebeutelt und konnten deshalb hinten raus einfach nichts nachlegen. Dazu kam, dass wir auch nicht mehr den Fußball gespielt haben, den ich mir als Trainer vorstelle. Wenn man jedoch alles zusammennimmt, können wir am Ende trotz allem sagen, dass es keine schlechte Saison war. Wir haben einiges an Lehrgeld gezahlt und unsere Lehren daraus gezogen, sodass uns das in der kommenden Saison nicht mehr passieren wird.

Ihr Team wurde personell bereits kräftig aufgerüstet für die kommende Spielzeit, unter anderen kommen mit Christoph Ruppel und Claudio Pinheiro da Cruz gleich zwei Stammspieler vom Gruppenligisten Leusel. Soll der Aufstieg in die A-Liga dann auf jeden Fall vollzogen werden?

Bambey: Das ist richtig. Personell haben wir einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wobei ich hier auch erwähnen möchte, dass wir mit Pierre Happel einen Abgang haben, der uns auch weh tun wird. Nichtsdestotrotz ist der Kader für die kommende Saison sehr gut zusammengestellt und gibt uns in der Breite auch wesentlich mehr Möglichkeiten. Zur kommenden Saison kann ich allerdings noch gar nicht so viel sagen, da ich überhaupt noch nicht weiß, wie die B-Liga dann aussehen wird und was sich dort noch alles tut. Dennoch sind wir in der kommenden Saison sicherlich einer der großen Favoriten und diese Rolle wollen wir auch annehmen und zeigen, dass wir konstant über eine ganze Saison ordentlichen Fußball spielen können. Wir haben allerdings am eigenen Leib erfahren, wie schnell alles gehen kann und deshalb werden wir in der kommenden Saison weiterhin von Woche zu Woche schauen.

Seit zwei Jahren fungieren Sie als Spielertrainer. Haben Sie Gefallen an dieser Funktion gefunden?

Bambey: Als Spielertrainer hat man es nicht immer einfach. Gerade hier ist man darauf angewiesen, dass man außerhalb des Platzes Personen hat, auf die man sich verlassen kann. Dazu ist es aus meiner Sicht auch extrem wichtig, dass eine Mannschaft einen spielenden Trainer akzeptiert und unterstützt. Das ist uns in den letzten zwei Jahren richtig gut gelungen. Daher macht es mir auch weiterhin großen Spaß, mit dem Team zusammenzuarbeiten und auch gemeinsam auf dem Platz zu stehen. Ich mache auch keinen großen Hehl draus, dass ich mit meinen 30 Jahren schon gerne noch drei, vier Jahre aktiv spielen möchte – daher kommt in der aktuellen Phase auch nur der Spielertrainer für mich in Frage. Solange ich das Gefühl habe, dass dies auch so von Mannschaft und dem Verein angenommen und akzeptiert wird, stehe ich in dieser Funktion auch gerne weiterhin zur Verfügung.



Aufrufe: 07.6.2019, 20:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor