2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Mirko Bambey konzentriert sich ab der nächsten Saison ganz auf seine Rolle als Spieler. Archivfoto: Raab
Mirko Bambey konzentriert sich ab der nächsten Saison ganz auf seine Rolle als Spieler. Archivfoto: Raab

Mirko Bambey erklärt Trainerentscheidung

KLA ALSFELD: +++ Jetzt sprich Bambey: Der Spielertrainer des Fußball A-Ligisten FSG Alsfeld/Eifa erklärt seine Trainerentscheidung, verrät seine Ziele und zieht schon einmal Bilanz +++

ALSFELD - Vor wenigen Tagen wurde bekannt: Mirko Bambey will zur kommenden Fußball-Saison etwas kürzertreten. Der 32-jährige Erfolgs-Spielertrainer möchte dann "nur noch" als Fußballer des Alsfelder A-Ligisten FSG Alsfeld/Eifa fungieren - mit Hyginus Onyekwere steht sein Nachfolger an der Seitenlinie bereits fest.
Im ausführlichen Interview mit unserer Sportredaktion sprach der torgefährliche Mirko Bambey - der mit Alsfeld/Eifa in der vergangenen Runde den Aufstieg aus der B-Klasse feiern konnte und mit seinem Team die aktuelle Lockdown-Unterbrechung auf einem starken siebten Rang verbringt - über seine Beweggründe, seine Bilanz sowie Wünsche für die Zukunft.

Nach vier Jahren als Spielertrainer bei der FSG Alsfeld/Eifa wollen Sie im Sommer "nur noch" als Spieler aktiv sein. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Es ist keine spontane, sportliche oder persönliche Entscheidung, sondern eine Entscheidung, über die ich mir vor einiger Zeit schon intensiv Gedanken gemacht habe und die ich den Vereinen bereits im Dezember 2019 mitgeteilt habe. Für mich waren es vier sehr intensive, aufregende und vor allem auch zeitaufwendige Jahre, die ich sehr genossen habe. Ebenfalls bin ich in diesen vier Jahren menschlich sowie sportlich gereift. Persönlich bin ich selbst ein sehr ehrgeiziger Mensch und möchte immer bei allem das Maximum rausholen. An diesem sind wir aus meiner Sicht mittlerweile ganz nah dran und somit ist es auch der perfekte Zeitpunkt für mich das Zepter weiterzugeben. Ebenfalls bin ich der Meinung, dass es nach so langer Zeit auch wichtig ist, dass mal wieder ein frischer Wind, eine andere Ansprache und auch ein anderes Training reinkommt. Davon können alle nur profitieren und sich weiterentwickeln. Ich sehe es nicht so, dass ich ab Sommer "nur noch" als Spieler aktiv sein werde, sondern eher wieder als Spieler aktiv bin. Ich bin jetzt 32 Jahre alt und fühle mich körperlich so fit wie lange nicht mehr. Es wird mir hierbei sicherlich zugutekommen, dass ich mich zukünftig rein auf mein Spiel konzentrieren kann und mit dem Kopf nicht noch nebenbei an viele andere Dinge denken muss. Dies schränkt einen sowohl in der Vorbereitung auf eine Partie, als auch während des Spiels schon auch ein. Ich denke, dies wird sowohl der Mannschaft, als auch mir guttun. Im Grunde genommen möchte ich als Spieler in meinen letzten zwei, drei Jahren nochmals alles rausholen. Alles in allem ist es für beide Seiten eine absolute Win-win-Situation, von der alle profitieren können.
Auch wenn noch nicht klar ist, ob die Saison nochmal fortgesetzt werden kann: Wie lautet Ihr persönliches Spielertrainer-Fazit? Mein persönliches Fazit fällt durchweg positiv aus. Ich war mir von Anfang an bewusst, dass es eine sehr schwere Aufgabe wird und viel Arbeit vor mir und uns liegt. Aber ich wollte voran gehen, ich wollte Teil dieses Neu-Starts sein und wollte hier gerne etwas aufbauen. Und dabei bin auf ein total geniales Umfeld getroffen, welches in allen Bereichen mitgezogen hat. Angefangen von den Vereinen, die es sicherlich auch nicht immer einfach mit mir hatten, über alle Helfer, Betreuer, Zuschauer und zu guter Letzt die Mannschaft. Von der ersten Minute an haben alle an diese Chance geglaubt und mitgezogen. Es gab sicherlich auch einige Rückschläge, aber gemeinsam haben wir uns kontinuierlich verbessert und gesteigert. Uns allen ist es nach zehn Jahren FSG endlich gelungen, den Schritt in die A-Klasse zu schaffen und uns dort auch direkt zu etablieren. Sportlich ist der aktuell siebte Tabellenplatz für uns als Aufsteiger mehr als nur eine Bestätigung. Es war meine erste richtige Trainerstation und mit dieser bin ich mehr als zufrieden. Ich habe sehr viel gelernt, auch einige Fehler gemacht und konnte aus dieser Zeit auch einiges fürs Leben mitnehmen. Allerdings kann ich mich auch hier nur bei allen Beteiligten und meiner Mannschaft bedanken, denn all dies war nur im Kollektiv möglich. Auch wenn ich es persönlich leider nicht glaube, würde ich mir zu guter Letzt noch wünschen, dass wir zumindest die Hinserie noch zu Ende spielen könnten und es somit auch einen sportlich fairen Cut gibt.

Mit Hyginus Onyekwere steht bereits ein Nachfolger fest. Waren Sie in die Nachfolge-Suche involviert - und kennen Sie Ihren Nachfolger persönlich?
Da ich auch im Vorstand des TSV tätig bin, war ich auch in die Nachfolger-Suche involviert und hatte den Namen auch selbst in die Runde geworfen. "Hygi" und ich kennen uns schon seit einigen Jahren. Zum einen natürlich aus unserer gemeinsamen Zeit als Spieler in Leusel und zum anderen natürlich auch von der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod. Daher sind wir uns in den letzten Jahren ja auch des Öfteren über den Weg gelaufen.

Was wünschen Sie sich für die FSG für die kommenden Jahre in sportlicher Hinsicht? Es gibt aus meiner Sicht zwei wichtige Themen für die kommenden Jahre. Aus sportlicher Sicht ist es natürlich unser absolutes Ziel, uns dauerhaft in der A-Klasse zu etablieren. Des Weiteren wird es enorm wichtig sein, dass wir in den kommenden Jahren einen altersbedingten Umbruch in der Mannschaft hinbekommen. Denn es sind einige Säulen in der Mannschaft, die in den kommenden Jahren sicherlich etwas kürzertreten wollen. Ein persönlicher Wunsch wäre auch, dass es in Zukunft wieder eine zweite Mannschaft geben würde - von der natürlich dann auch die erste Mannschaft profitieren kann.
Aufrufe: 04.3.2021, 10:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor