2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Wann rollt im Fußballkreis Alsfeld wieder der Ball? Kreisfußballwart Frank Heller pladiert für einen Liga-Start Mitte August. Unser Foto zeigt eine Szene aus einem früheren Kreisoberliga-Derby Altenburg/Eudorf(Schwabenrod gegen Hattendorf mit SG-Akteur Julian Kraft (rechts) und Hattendorfs Dennis Fitler. Archivfoto: Luca Raab
Wann rollt im Fußballkreis Alsfeld wieder der Ball? Kreisfußballwart Frank Heller pladiert für einen Liga-Start Mitte August. Unser Foto zeigt eine Szene aus einem früheren Kreisoberliga-Derby Altenburg/Eudorf(Schwabenrod gegen Hattendorf mit SG-Akteur Julian Kraft (rechts) und Hattendorfs Dennis Fitler. Archivfoto: Luca Raab

Fußball in Alsfeld mit neuem System und neuer Liga

KREIS ALSFELD: +++ Die neue Fußball-Saison könnte einige Änderungen bringen: Ein neues Spielsystem und eine neue Liga. Im Pokal soll der Ball als erstes rollen. Frank Heller stellt seine Pläne vor +++

ALSFELD - Es hätte ein dramatisches Fußball-Wochenende werden können, dieses erste Juni-Wochenende. Denn am Samstag und Sonntag stand - nach ursprünglicher Planung - der letzte Spieltag der Saison 2020/21 auf dem Programm. Und in der nächsten Woche wäre es dann in der Relegation noch einmal so richtig spannend geworden. Aber "Hätte, Wenn und Aber" zählt nicht, auch diese Spielzeit musste aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen werden. Kein Meister. Wieder keine Absteiger, keine Saison-Abschlussfeier, schon gar keine Abschlussfahrt. Was bleibt, ist der Blick voraus und aktuell bastelt Alsfelds Kreisfußballwart Frank Heller hinter den Kulissen bereits eifrig am Re-Start, sprich der Saison 2021/22. Und die soll - so wünschen es sich Spieler, Trainer, Vereinsvertreter, Funktionäre und Fans gleichermaßen - diesmal möglichst kein abruptes, vorzeitiges Ende finden.

Aber wie sehen die Planungen für die neue Saison aus? Was wird, beziehungsweise soll sich ändern? Wann geht es los? Und was ist mit dem Pokal-Wettbewerb? Noch ist nichts entschieden, aber Frank Heller hat sich bereits mit seinem Kollegen Henry Mohr (Kreisfußballwart Gießen) abgestimmt und die (vorläufigen) Gedankenspiele - mehr sind es ja noch nicht - am Abend auch den weiteren Kreisfußballausschuss-Mitgliedern Alsfelds präsentiert.

Meisterschaft

"Wir wollen das Spielgeschehen - in Abstimmung mit dem Fußballkreis Gießen - neu aufstellen. Nach aktueller Planung gehen wir von 17 Teams in der Kreisoberliga, ebenfalls 17 Mannschaften in der A-, 15 in der B- und 13 in der C-Liga aus", so Heller.

Spielsystem

Um besser auf eine mögliche Verschlechterung der Pandemie-Lage reagieren zu können, soll das Spielsystem geändert werden. Eine "normale" Vor- und Rückrunde soll es demnach nicht geben. "Unsere Gedankenspiele gehen in die Richtung, dass wir zunächst eine ganz normale Vorrunde spielen. Danach teilen wir die Ligen. Die Top-Mannschaften spielen um den Aufstieg, die hinten platzierten Teams gegen den Abstieg", verrät Heller. Allerdings sollen dann weniger Teams im "oberen Pool" spielen. So könnten die Top-Sechs um den Aufstieg, die Teams ab Platz sieben gegen den Abstieg spielen. Der Grund für diese "Ungleichheit": "Wir werden ja nur einen Aufsteiger haben, aber mehrere Absteiger. Lassen wir hier acht Teams gegeneinander antreten, von denen am Ende womöglich fünf runter müssten, hätten am Ende nur drei Teams Grund zum Jubeln", so der heimische Fußball-Boss. Daher könnte es sein, dass die "Aufstiegsrunde" in einer Doppel-Runde (bei sechs Teams wären es dann ja nur zehn Spieltage), die Abstiegsrunde (bei womöglich elf Mannschaften) in einer einfachen Runde gespielt wird. Da die Anzahl der Absteiger letztlich auch von den Modellen in den oberen Ligen abhängt, gibt es hier noch einige Fragezeichen. Ein vermehrter Abstieg ist aber wahrscheinlich, da die Wunschgröße der Ligen nun einmal bei 16 liegt - und da dürften Kreisoberliga und A-Liga, erst Recht die Gruppenliga, zum Teil deutlich drüber liegen.

Auf jeden Fall wäre so große Spannung, aber auch weniger Spieltage in der zweiten Saisonhälfte garantiert. Denn auf Wochentags-Spiele soll weitgehend verzichtet werden. Einig sind sich die Funktionäre aber bereits in einer Frage: Eine Relegation soll es in der neuen Saison nicht geben.

Was ist sonst neu?

Unter der B-Liga soll es wieder eine C-Liga in Konkurrenz geben, entsprechend keine Reserve-Runde mehr. Der Grund: "Wenn wir dieses neue Spielmodell testen, wäre die Abstiegsrunde in der Kreisliga B ja eine reine Freundschaftsrunde. Diese würden wir mit der Rückkehr der C-Liga aber verhindern", so Heller. Damit soll zudem die B-Liga attraktiver und zugleich aufgewertet werden.

Saisonstart

Henry Mohr und Frank Heller plädieren für einen Saisonstart Mitte August. Ihnen schwebt das Wochenende 14./15. August oder 21./22. August vor. Ob das realisierbar ist, hängt nicht zuletzt von den Inzidenzzahlen in der Region, aber auch in Hessen ab. Andere Kreisfußballwarte tendieren aktuell eher in Richtung Ende August, Anfang September als Start-Datum.

Kreispokal

Der Kreispokalsieger 2021 soll doch noch ausgespielt werden. Auch hier hat Frank Heller bereits ein Modell entwickelt. Demnächst würden die ausstehenden vier Achtelfinalspiele (siehe auch Übersicht) am 17./18 Juli über die Bühne gehen. Eine Woche später könnte das Viertelfinale ausgetragen werden und vom 5. bis 8. August die Finalrunde mit den Halbfinals und den Endspielen der 1. und 2. Mannschaften. Quasi eine Neuauflage des Modells aus dem Vorjahr, wo nach ähnlichen Regularien in Nieder-Gemünden gespielt wurde. Ausrichter der Endrunde ist - wegen des 100-jährigen Jubiläums - diesmal der SV Nieder-Ofleiden. "Mir hat dieses Modell in Nieder-Gemünden sehr gut gefallen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft den Kreispokalsieger immer so ausspielen", so Heller weiter. Aus seiner Sicht wäre dies eine weitere Aufwertung des Wettbewerbs, obwohl dieser durch die gesteigerten Preisgelder und der Qualifikation des Siegers für den Hessenpokal zuletzt ohnehin schon deutlich interessanter geworden sei.

Durch zahlreiche Ehrungen, auch durch den Verband, aber auch der Auslosung des neuen Pokal-Wettbewerbs vor Ort will Heller das Endturnier noch attraktiver und kurzweiliger gestalten. Ursprünglich sollte der Kreispokalsieger bis zum 31. Juli ermittelt sein, doch Heller hat bereits bei dem Regional-Verantwortlichen Jörg Wolf abgesprochen, dass der Alsfelder Vertreter eine Woche später nachgemeldet werden darf.

Hellers Appell an die Vereine

"Ich weiß, alle wollen möglichst schnell starten und wieder loslegen. Das ist allzu verständlich. Aber alle sind gut beraten, es zu Beginn nicht zu übertreiben. Eine derart lange Pause hat es für die Spieler noch nie gegeben. Gerade zu Beginn gilt es daher eine Überbeanspruchen zu vermeiden, um die Verletzungsgefahr nicht zu groß werden zu lassen. Wir sollten die Sache nicht gar zu euphorisch angehen - wie wir es vielleicht im vergangenen Jahr getan haben. Dennoch ist natürlich wichtig, dass wir wieder in die Gänge, die Spiele auf die Plätze kommen und wir wieder etwas anbieten können. Oberstes Ziel muss sein, mit Bedacht zu starten, nichts überstürzen, damit wir die neue Saison dann auch zu Ende spielen können."

Aufrufe: 06.6.2021, 10:32 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor