2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Breite Zustimmung fand das vom Kreisfußballausschuss vorgestellte Spielmodell für die kommende Saison bei der Videoschalte. Foto: Steinert
Breite Zustimmung fand das vom Kreisfußballausschuss vorgestellte Spielmodell für die kommende Saison bei der Videoschalte. Foto: Steinert

Neues Spielsystem für Fußballkreis Alsfeld kommt

KREIS ALSFELD: +++ Erst die Vorrunde spielen und dann die Liga in eine Auf- und eine Abstiegsrunde teilen. Nach diesem Modell werden in der neuen Fußball-Saison die Auf- und Absteiger ermittelt +++

ALSFELD - Nachdem Henry Mohr in der vergangenen Woche in den Vereinen seines Fußballkreises schon die Ideen für die Saison 2021/22 vorgestellt hatte, nahm Gießens Kreisfußballwart (KFW) auch bei den Sitzungen der Kreisligen A und B Alsfeld eine wichtige Rolle ein. In Abstimmung mit seinem Alsfelder Pendant Frank Mohr führte der gebürtige Burkhardsfeldener auch durch die Videokonferenzen mit den Vereinen des Alsfelder Fußballkreises. Dass die neue Runde am 15. August gemeinsam in allen Kreisen starten soll, hatte der Hessische Fußball-Verband (HFV) vorab schon mitgeteilt. Es war fast der einzige Punkt an diesem Abend, der nicht auf ungeteilte Zustimmung der Vereinsvertreter stieß. Beim Einsammeln eines Meinungsbildes nach Mohrs Präsentation herrschte bei der Kreisliga A Alsfeld nämlich große Einmütigkeit, neben viel Lob gaben alle Anwesenden ihre Zustimmung zum erarbeiteten Modell.

Dieses wurde kürzlich schon von den Vereinsvertretern der Kreisoberliga Süd verabschiedet, unter denen ja auch die FSG Homberg/Ober-Ofleiden, die SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod und der SV Hattendorf zu finden waren. Auch in den Alsfelder Kreisligen A und B soll in der kommenden Saison zunächst die Hinrunde "regulär" im Modus "Jeder-gegen-jeden" ausgetragen und nach Möglichkeit bis Ende diesen Kalenderjahres gespielt werden. Im Anschluss daran werden die Ligen in Auf- und Abstiegsrunden, die dann nach der Winterpause gespielt werden sollen, aufgeteilt. Die Hauptidee hinter dem erarbeiteten Modell: Die Anzahl der Spiele wird verringert und bietet einen ordentlichen Puffer, falls der Virus doch noch einmal zuschlagen sollte und Spiele abgesagt werden müssen. Oder falls die Witterungsbedingungen gegen Jahresende Partien nicht mehr zulassen sollten.

Spieltage am Wochenende

Zugleich kann durch die Reduzierung der Spieltage auf fixe Wochenspieltage gänzlich verzichtet werden, wodurch auf die Gesundheit der Spieler nach monatelanger Pause Rücksicht genommen wird. Auch Relegationsspiele soll es in der kommenden Saison nicht geben, sodass nur der Meister aufsteigen wird. Am anderen Ende des Tableaus wird es eine festgelegte Anzahl an Absteigern geben, sodass bange Blicke auf das Abschneiden heimischer Teams in darüber liegenden Ligen in der Saison 2021/22 entfallen können.

"Ziel muss es sein, eine Saison hinzubekommen, die wieder gewertet werden kann. Und auch wenn wir alle hoffen, dass die Pandemie nicht noch mal so durchschlägt wie im letzten Herbst, sind wir die Planungen defensiver angegangen und haben die Anzahl der Spiele deswegen heruntergesetzt", erklärt Mohr die Idee hinter den Plänen. Sollte die normale Einfachrunde nämlich absolviert werden können, böte dies bereits eine Wertungsgrundlage für die Saison, ganz egal ob die sich anschließenden Auf- und Abstiegsrunden dann zu Ende gespielt werden können oder nicht.

Keine Relegation

Anschließend wurden alle Vereinsvertreter zu ihrer Meinung zum angedachten Modell befragt, und diese geizten dabei zumeist nicht mit Lob wie Heiko Haas ("Wir sind absolut dafür und finden vor allen Dingen gut, dass auf die Gesundheit der Spieler Rücksicht genommen wird") von der SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen oder wie Guido Krapp ("Ich bin immer offen für etwas Neues. Es klingt richtig gut, daher hat die Idee unsere volle Unterstützung") von der SG Rüddingshausen/Londorf. In die gleiche Kerbe schlug auch der Vertreter der FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein. "Zunächst einmal finde ich gut, dass man die Planungen defensiver angegangen ist und dadurch nötige Freiräume geschaffen hat. Es ist insgesamt ein gutes Konzept und definitiv einen Versuch wert. Wenn man danach merkt, dass es vielleicht doch nicht den Erwartungen entspricht, kann man es vor der nächsten Runde ja wieder ändern", betonte Loris Plate, und Frank Schuch von der FSG Ohmes/Ruhlkirchen führte aus: "Für mich ist dieser Weg der einzig gangbare für die kommende Saison. Ich bin auch der Meinung, dass der Modus die Attraktivität der Spiele steigern wird. Einzig den Starttermin Mitte August halte ich nach einer solch langen Pause für etwas verfrüht." Was beispielsweise auch Patrick Groß von der FSG Queckborn/Lauter so sah. Heller fügte hierzu allerdings an, dass es bei einem uneinheitlichen Starttermin beispielsweise schwierig wäre, erste und zweite Mannschaften den Schlüsselzahlen und damit von den Spielplänen her unter einen Hut zu bekommen.

Widerspruch

Bei der Kreisliga B traf das Modell ebenfalls auf breite Zustimmung, einzig der FC Bechtelsberg und der SV Bobenhausen hätten den "normalen" Spielplan mit Vor- und Rückrunde bevorzugt. Marco Meier von der Spvgg. Leusel war davon ebenfalls nicht begeistert, trug das Modell aufgrund der Mehrheitsmeinung aber mit.

"Es ist völlig okay, dass Vereine da auch anderer Meinung sind, aber wir denken, dass wir mit diesen Ideen richtig liegen, den Vereinen, aber auch den Spielern und ihrer Gesundheit damit entgegenkommen, was aus meiner Sicht das Wichtigste ist. Und dass wir durch die geringere Anzahl an Spielen nicht unter Zeitdruck geraten, falls etwas nicht so läuft, wie es soll bzw. geplant ist, ist ebenfalls ein großer Vorteil unseres Modells", so Alsfelds Kreisfußballwart Frank Heller abschließend.

Aufrufe: 017.6.2021, 07:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor