2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines

Zeitreise in die Vergangenheit

Für Arnold Dybek war die Erstrundenpartie im DFB-Pokal zwischen Nöttingen und Schalke mehr als nur ein Spiel – es war eine Zeitreise in die Vergangenheit. Er trug in seiner Karriere schon beide Embleme auf der Brust. Kein Wunder also, dass die Partie im Karlsruher Wildparkstadion ein besonderer Termin für den 38-Jährigen war.
Beim FC Schalke 04 gehörte Dybek einst zum verschworenen Haufen um Marc Wilmots, Olaf Thon und Jens Lehmann, die als „Eurofighter“ 1997 in die Geschichtsbücher eingingen und den Pott in den Pott holten. „Es war eine tolle Zeit“, erinnert sich Dybek, „ich bin zwar im UEFA-Pokal nicht zum Einsatz gekommen, aber ich durfte Jens Lehmann in den großen europäischen Stadien warm schießen.“ Nach einer aufregenden Zeit bei Königsblau und immerhin drei Bundesliga-Minuten bei der Partie in Rostock, zog es Dybek in die 2. Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf, wo er den Sprung zum Stammspieler schaffte. Doch die Fortuna stieg ab, es war Zeit zurück in die Heimat zu gehen.

Über den TSF Ditzingen und VfR Mannheim kam der 38-Jährige zum FC Nöttingen, schaffte im Jahr 2004 den Aufstieg in die Regionalliga. Sein damaliger Teamkollege: Michael Wittwer. Beide zog es im Anschluss an die Karriere auf die Trainerbank. Wittwer hängte seine Fußballschuhe gänzlich an den Nagel und trainiert inzwischen erfolgreich den FC Nöttingen. Dybek fungierte bis zu seinem Kreuzbandriss als Spielertrainer des FC West Karlsruhe und möchte so schnell wie möglich wieder zurück auf den Fußballplatz. Dabei muss Dybek eine Entscheidung zwischen einem operativen Eingriff und einer konservativen Behandlung treffen.

Die ARCUS Sportklinik in Pforzheim operiert jährlich rund 1.300 Kreuzbandverletzungen. Doch nicht immer führt ein Riss des Kreuzbandes zwangsläufig zu einem operativen Eingriff, wie man uns auf Anfrage mitteilte. Ob ein Kreuzbandriss operiert werden muss, hängt zum einen von der Ausprägung des individuellen Instabilitätsgefühls ab und zum anderen von der Intensität der zukünftigen Belastung. Außerdem ist nicht außer Acht zu lassen, dass das Risiko einer zukünftigen Schädigung des Kniegelenks bei unbehandelten Kreuzbandrissen um ein vielfaches erhöht ist. Darum wird die Mehrzahl der Kreuzbandrisse heutzutage operativ behandelt. Bei einigen Verletzten kann das Knie auch mit gerissenem Kreuzband im Alltag funktionieren. Für aktive Menschen ist das meist schon kein akzeptabler Zustand, für Sportler undenkbar.

Der Kreuzbandriss ist eine typische Fußballerverletzung und gehört zu den häufigsten sportlichen Verletzungen überhaupt. Die wesentliche Aufgabe der Kreuzbänder ist die Stabilisierung des Kniegelenkes. Sie sichern das Knie gegenüber Abbrems- und Beschleunigungsaktionen sowie Drehbewegungen ab – Aktionen wie sie in einem Fußballspiel Hundertfach vorkommen. Wird bei einer solchen Bewegung die Dehnfähigkeit der Bänder überschritten, können sie teilweise oder ganz reißen. Am häufigsten ist das vordere Kreuzband betroffen. Infolge eines Kreuzbandrisses schwillt das Knie an, seine Bewegung verursacht Schmerzen. Das Knie ist weniger belastbar. Nach Abschwellung und Besserung der Beweglichkeit fühlt sich das Knie dann oft instabil an. Bei der Kreuzband-OP wird ein Sehnentransplantat als Ersatz für das gerissene Band eingesetzt und im Ober- und Unterschenkelknochen befestigt, wo es schließlich einwächst.

Besonders wichtig für den Heilungsverlauf ist neben der Qualität des Eingriffs ebenso die intensive Nachbehandlung. Neben Eispackungen und Lymphdrainagen wird schon am zweiten bis dritten Tag nach der OP mit leichten krankengymnastischen Übungen begonnen, deren Intensität dann langsam gesteigert werden sollte. Nach 3-4 Wochen Beginn mit dem Muskelaufbau. Bei optimal durchgeführter Rehabilitation ist mit einer belastungsstabilen Wiederherstellung der Kniegelenksfunktion nach 6-9 Monaten zu rechnen.
Aufrufe: 013.8.2013, 09:30 Uhr
Marcel KammAutor