2024-05-08T11:10:30.900Z

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Sieht, hört und „riecht“ alles: Oliver Remmert (rechts) hat das Geschehen beim SV Holzheim im Blick, es läuft bärig. Seit Ende September wurde kein Spiel mehr verloren.		F.: Karl Aumiller
Sieht, hört und „riecht“ alles: Oliver Remmert (rechts) hat das Geschehen beim SV Holzheim im Blick, es läuft bärig. Seit Ende September wurde kein Spiel mehr verloren. F.: Karl Aumiller

Zäsur im September

Seit dem Trainerwechsel zu Oliver Remmert läuft es beim SV Holzheim, der inzwischen nicht nur die Aschberg-Nummer eins in der Kreisklasse West 2 ist

Ein bewegtes Auf und Ab über Jahrzehnte hinweg dokumentiert die Vereinschronik des SV Holzheim. Sportlicher Höhepunkt war die Saison 1987/88 in der Bezirksliga Nord, Tiefpunkt der Abstieg 1993 in die B-Klasse – damals noch die zweitniedrigste Liga. Dem Comeback 2015 folgten drei „goldene Jahre“ Kreisliga West. Und 2018 der erneute Abstieg in die Kreisklasse West II. Dort war der Saisonstart 2018/19 mäßig: Nach dem vierten Spieltag fanden die Fans ihren SVH erst auf Rang zehn der Tabelle wieder.

Doch dann erfolgte eine Zäsur: erst durch die Trennung von Trainer Rainer Grimminger, wenige Wochen später mit der Verpflichtung von Oliver Remmert. Der 48-jährige Neu-Coach ist als ehemaliger Kapitän der Regionalliga-Mannschaft des FC Augsburg nicht nur ein ausgewiesener Fußball-Experte, sondern auch ein guter Freund von Abteilungsleiter Alexander Bschorer, was den Wechsel an den Aschberg erklärt. Seit Ende September 2018 hat der SV Holzheim seither nicht mehr verloren – eine halbe Spielzeit lang. Es ging in kleinen Schritten kontinuierlich bergauf bis auf den aktuellen zweiten Rang.

„Remmert“, in der Vorsaison für die SpVgg Auerbach-Streitheim tätig, „hätte auch Aindling übernehmen können“, erklärt Alexander Bschorer: „Weil wir aber schon lange ein gutes privates Verhältnis haben, konnte ich ihn von uns überzeugen.“ Als Spieler hatte Oliver Remmert auch Landesliga-Erfahrung in Aichach und beim MTV Ingolstadt gesammelt. Trainer-Station in der Region waren der SC Bubesheim TSV Wertingen und SC Altenmünster. Bschorer: „Ein Fachmann und eine Persönlichkeit.“

„Nach dem Abstieg mussten wir komplett auf Reset drücken“, sagt Abteilungsleiter Bschorer: „Wir wollten wieder Spaß am Fußball haben, sind ohne Vorgabe in die neue Saison gestartet. Nach den ersten Spielen haben wir aber gemerkt, dass die Konstellation Mannschaft/Trainer Grimminger nicht mehr richtig zusammenpasst – und Anfang September als Interimslösung das Duo Petermann/Ott installiert, Remmert war erst zum 1. Oktober zu bekommen. Seither läuft es wieder Schritt für Schritt in die richtige Richtung.“

Trainer Remmert wohnt in Welden, hat es also nicht weit bis in die Coachingzone des Holzheimer Sportplatzes. Wegen der aktuellen Erfolgsserie ist die Stimmung beim Kreisklassisten gut, es winkt die Kreisliga-Rückkehr via Relegation (Türk GB Günzburg steht als Meister fest). Unterstützung findet Oliver Remmert beim spielenden „Co“ Pascal Petermann und Sportleiter Tobias Ott, die zusammen das „Tagesgeschäft laufender Spielbetrieb“ organisieren. Für Ott hat Abteilungsleiter Alexander Bschorer ein Sonderlob bereit: „Er macht sehr gute Arbeit und übernimmt viele Aufgaben. Darüber bin ich sehr froh.“

Auch wegen des jüngsten 3:0-Siegs im Derby beim SV Aislingen darf sich der SV Holzheim in seiner Klasse als die Nummer eins am Aschberg fühlen. In dieser Saison wurden alle Duelle mit den Nachbarn SVA und FC Weisingen gewonnen. Eine Genugtuung? „Das würde ich nicht sagen, aber schon auch eine weitere Bestätigung für unsere Arbeit“, so Alexander Bschorer. Noch ein Sieg, etwa am Sonntag daheim gegen den Tabellenvorletzten SG Bächingen/Medlingen, und der Relegationsrang ist Holzheim nicht mehr zu nehmen. Bschorer: „Die Vizemeisterschaft hätte ich schon gerne. Wenn das gelingt, gehen wir ohne Druck in die Entscheidungsrunde. Wir haben nichts zu verlieren.“

Toptorjäger dieser Spielzeit ist Peter Haringer mit 16 Treffern, gefolgt von Pascal Petermann (9), Timo Czernoch (6) und Philipp Heckmeier (5). Spielführer Stefan Allmis und Daniel Scheider standen als einzige SVH-Kicker bei allen Saisonspielen auf dem Platz.

Die Stärke der Mannschaft sieht Abteilungsleiter Bschorer im „geschlossenen Teamgefüge“, will deshalb keine Spieler besonders herausheben und fügt hinzu: „Die Mannschaft setzt den Matchplan ihres Trainers um.“ Und wo gibt es Baustellen? Alexander Bschorer: „Vielleicht müssen wir den Kader durch mehr Konkurrenz noch etwas beleben. Allgemein bin ich aber schon sehr zufrieden.“

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Aufrufe: 04.5.2019, 14:09 Uhr
Donau-Zeitung / Günther HödlAutor