2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nur fliegen ist schöner: Stefan Lorenz (r.) wird von David Anzenhofer von den Beinen geholt. Rabuser
Nur fliegen ist schöner: Stefan Lorenz (r.) wird von David Anzenhofer von den Beinen geholt. Rabuser

Youngster Stefan Lorenz gelingt erster Treffer für Garmisch-Partenkirchen

Spektakel mit dem Spitzenreiter

Vor Rekordkulisse liefert sich der 1. FC Garmisch-Partenkirchen mit Spitzenreiter TSV Landsberg ein Spektakel. Das 3:3 sorgt beim Heimteam zwar nicht gleich für Begeisterung, darf es aber durchaus.

Garmisch-Partenkirchen – Harry Hein hätte es nicht besser erwischen können. Bisweilen wirkte es so, als hätten sich beide Teams seinetwegen zu diesem Topspiel verabredet. Der Ehrenvorsitzende des 1. FC Garmisch-Partenkirchen hatte am Vortag seinen 80. Geburtstag gefeiert. Er bekam quasi als Geschenk ein großes Spiel geliefert.

Das Duell war nichts für schwache Nerven. Der 1. FC bot dem Primus der Landesliga Südwest die Stirn – und über weite Strecken ernsthaft Paroli. Selbst der Sieg war lange Zeit zum Greifen nahe, führten die Gastgeber doch bereits mit 2:0 und 3:1. Dass am Ende die Punkteteilung stand, war eine Hommage des Schicksals an das fußballerisch talentiertere Ensemble. Dessen Coach war ebenfalls „sehr zufrieden“ mit dem Punktgewinn. TSV-Trainer Muriz Salemovic wusste freilich um den Heimnimbus des 1. FC und um die Tatsache, dass Franz Fischer das mögliche 4:1 eigentlich nicht hätte auslassen dürfen. Der Torjäger entschied sich blank vor Frank Schmitt für einen Chip-Ball, den der Keeper mit einem Reflex aber noch parierte. Alternativ hätte Leon Brudy mit dem ersten Angriff des zweiten Abschnitts auf 3:0 stellen können. Der Linksverteidiger zog beim Konter entschlossen am Verteidiger vorbei, knallte dann den Ball aus leicht ungünstiger Position an den Knick im Lattenkreuz. „Wir wären zwei Mal fast tot gewesen“, räumt Salemovic ein.

Auch Christoph Saller bedauerte den verpassten Dreier. Zunächst. Dann nahm sich der FC-Coach der gesamten Situation an, wog die Auswärtspartien zuletzt mit auf und sah die enorme Steigerung des Kollektivs. „Ich bin hoch zufrieden mit der Mannschaft“, betont er mit Nachdruck. „Diesen Punkt nehmen wir gerne mit.“ Logisch: Saller war sich angesichts dreier Aluminiumtreffer und einigen flinken Kombinationen der Gäste eines möglichen anderen Spielverlaufs durchaus bewusst.

Zur Pause führte zweifelsfrei nicht die bessere, sondern die effektivere Einheit. Im Vordergrund standen Akteure, die zuletzt an Auffälligkeit eingebüßt hatten, oder sie noch gänzlich missen ließen. Beispiel Moritz Müller. Der 19-Jährige traf zum 1:0, verlängerte eine Freistoßflanke von Maximilian Berwein mit dem Hinterkopf in die Maschen. Zuletzt hatte Müller vor über fünf Wochen in Egg einen Torerfolg beigesteuert.

Für Stefan Lorenz war es gar der erste Volltreffer – im achten Einsatz nach seiner Rückkehr an den Gröben. Müller profitierte von einem Ballverlust der Landsberger Hintermannschaft, bediente zentral am Sechzehner Lorenz, der mit einem präzisen Linksschuss in den Torwinkel traf. Wie der 18-Jährige daraufhin die Arme ausbreitete, suggerierte die massive Erleichterung. Erwartungsdruck ist selten ein angenehmer Begleiter für Talente. Der Treffer habe ihm „mit Sicherheit“ sehr gutgetan, bekräftigt Saller. Lorenz werde der Mannschaft in Zukunft „noch mehr“ helfen.

Landsbergs Anschlusstor aus einem Standard war indes ein Fauxpas des Unparteiischen und gründete auf seiner unsteten Leitung. Florian Scheck war am Gegenspieler nur angestanden, als der fiel. Ein fataler Pfiff. Berwein holte allerdings mit einem Freistoßtor unter der springenden Abwehrmauer hindurch den Abstand schnell wieder zurück. Doch der TSV Landsberg rannte danach ohne Unterlass an, kam durch den Bad Bayersoier Martin Hennebach zum 2:3 und in Person von Felix Mailänder nach schwammigen Defensivverhalten des 1. FC zum letztlich gerechten Ausgleich.

„Der Punkt tut uns gut“, resümiert Saller, der aber gleich den Blick nach vorne richtete: „Wir wollen unsere Heim-Mentalität nächste Woche auch auswärts rauskitzeln.“ Dann geht es zum Mittelfeldnachbarn nach Kempten.

FC Garmisch-Partenkirchen – TSV Landsberg

3:3

FC Garmisch-Partenkirchen: Schwinghammer, Brudy, Scheck, Kewitz, Durr, Diaby, Schubert, Fischer, Müller (89. Poplacean), Berwein, Lorenz - Trainer: Saller

TSV Landsberg: Schmitt, Göttle, Hennebach, Anzenhofer, Meichelböck, Gutia (46. Holzmann) (72. Buschel), Bonfert, Storhas, Fülla, Salemovic, Mailänder - Trainer: Salemovic

Schiedsrichter: Härle (Germaringen) - Zuschauer: 475

Tore: 1:0 Müller (16.), 2:0 Lorenz (23.), 2:1 Anzenhofer (55.), 3:1 Berwein (60.), 3:2 Hennebach (74.), 3:3 Mailänder (77.)

Aufrufe: 015.10.2018, 13:59 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor