2024-05-24T11:28:31.627Z

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Für diesen Fallrückzieher der Gäste aus Katar gab es natürlich gute Haltungsnoten, doch am Ende musste sich die zweite Garnitur von Al Arabi Doha den Bezirksliga-Kickern des TV 21 Büchenbach 1:2 geschlagen geben. Foto: Giurdanella
Für diesen Fallrückzieher der Gäste aus Katar gab es natürlich gute Haltungsnoten, doch am Ende musste sich die zweite Garnitur von Al Arabi Doha den Bezirksliga-Kickern des TV 21 Büchenbach 1:2 geschlagen geben. Foto: Giurdanella

Wüstensöhne auf der Flucht vor der Hitze

Wieso es Ex-Nationalspieler Uli Stielike mit seinem Verein Al Arabi Doha nach Europa zieht

Hochkarätiger Besuch auf dem Sportgelände des TV 21 Büchenbach. Uli Stielike, der 1980 mit der deutschen Nationalelf Europameister wurde und aktuell Trainer des katarischen Erstligisten Al Arabi Doha ist, absolvierte mit seinem Team im Rahmen eines Trainingslagers in Deutschland ein Testspiel beim ortsansässigen Bezirksligisten.

Während sich auf dem Platz die zweite Garnitur aus dem Wüstenstaat gegen die Kicker des TV 21 abmühte und unterm Strich eine 1:2-Niederlage nicht verhindern konnte, berichtete der prominente Fußballfachmann über sein Leben in Katar, wo es ihm wirklich gut gehe. Seit fünf Jahren arbeite er nun schon in diesem fußballhistorisch noch unbedeutenden Land als Trainer. Auf eine fünf Jahre währende Amtszeit könnten in Europa nur die wenigsten Trainer zurückblicken, stellte er fest.

Momentan falle das Thermometer im Wüstenstaat selten unter die 40-Grad-Marke — und so sei Europa für ein Trainingslager arabischer Vereine mehr oder weniger ideal, ließ Stielike durchblicken. „Die Wahl des Trainingslagers war aber nicht an die Herkunft des Trainers gebunden“, stellte er klar. Vielmehr habe das Gesamtpaket aus Unterkunft und Sportanlagen in Nürnberg einfach gestimmt. Untergebracht sind die Kicker aus Katar übrigens in jenem Hotel, das Titelsponsor des TV 21 Büchenbach ist. So kam denn auch dieser Kontakt zustande.

2022 findet bekanntlich in Katar die Fußball-WM statt, und viele Menschen sind skeptisch, wie das funktionieren soll. Auch der ehemalige Schweizer Nationalcoach Stielike kann sich dort eine WM im Sommer nur schwer vorstellen. „Selbst im Zeitraum zwischen November und März herrschen in Katar europäische Sommertemperaturen. Im Sommer wird es nicht nur für Spieler, sondern auch für die Zuschauer problematisch“, so der deutsche Fußall-Experte. Im Stadionneubau beziehungsweise im Aufbau der Rahmenbedingungen für eine WM sieht Stielike dagegen kein Problem: „In Katar ist genug Geld vorhanden.“

Uli Stielike (links) war nicht gerade begeistert von der Vorstellung seiner Schützlinge. Foto: Giurdanella

In den vergangenen Jahren liest man immer wieder von Stars aus Europa, die ihre Karriere in Katar ausklingen lassen wollen. Grundsätzlich steht Uli Stielike dieser Entwicklung nicht negativ gegenüber. Dass der Fußball in Katar für jüngere Spieler nicht gerade reizvoll ist, liege auf der Hand, und dass die Verantwortlichen versuchen, die Attraktivität ihrer Ligen durch Stars wie Raúl zu steigern, sei nachvollziehbar. Allerdings sind pro Mannschaft nur vier ausländische Profis erlaubt.

Nach Ansicht von Stielike dürfe das Ausland die Fußball-Szene in Katar generell nicht unterschätzen. „Meine Mannschaft würde in der 2.Bundesliga oben mitmischen“, ist der deutsche Trainer überzeugt. Seine zweite Mannschaft allerdings konnte zumindest bei ihrem Testspiel in Büchenbach den Beweis seiner Aussage nicht antreten. Lucas Treffer

Aufrufe: 022.8.2013, 10:02 Uhr
Roth-Hilpoltsteiner VolkszeitungAutor