Bodor ist zur Stelle
"Hinten sicher stehen und den Gegner kommen lassen", war die Devise von Obermüller und so kamen die Gäste und hätten beinahe bereits nach vier Minuten die Führung erzielt. Gürkan Bingöl zwang SG-Torwart Bulut Ruetzgar zu einer Parade, deren Abpraller Tarik Haroun übers Gehäuse zimmerte. Danach stand die Hintermannschaft der Hausherren jedoch sicherer und ließ die Gäste nur noch selten vors Tor kommen. Selbst gelang der SG jedoch ebenfalls wenig in der Offensive, wodurch die Zuschauer eine ereignisarme erste Hälfte sahen. Erst kurz vor der Pause folgte dann der Nackenschlag für Hünstetten: Gruppenliga-Leihgabe Misa Bodor war zur Stelle und brachte die TSG nach Freistoßflanke von Daniel Massfeller mit 1:0 in Führung (40.). Wenige Augenblicke später hätte Timo Jung einer Ecke von Sascha Lillig fast den Ausgleich erzielt, verfehlte das Gehäuse jedoch knapp.
Schiedsrichter Rau lässt die Karten stecken
Nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild. Die Gastgeber kamen über Kampf und Stabilität und die TSG versuchte spielerisch eine Lösung zu finden. Die Anfangsminuten verliefen entsprechend ereignislos. Statt von spielerischen Höhepunkten wurde die Partie zunehmend von Fouls und Wortgefechten bestimmt. Die sehr lockere Auslegung von Schiedsrichter Christian Rau schien dabei die teilweise überharte Zweikampfführung noch zu fördern. Erst in den hitzigen Schlussphase zog der Referee viermal die gelbe Karte, konnte so aber nicht mehr für Ruhe sorgen. Spielerisch hatten die letzten Minuten dann jedoch auch wieder einiges zu bieten. Besonders die Hausherren trauten sich gegen Ende mehr zu und wurden durch einige Standardsituation gefährlich. Stets brachte Lillig die Ecken und Freistöße scharf nach innen, dort fehlte der SG dann das nötige Glück. Auf der Gegenseite rettete einmal die Latte als Haroun die Entscheidung auf dem Fuß hatte. Für diese sorgte dann in der Nachspielzeit Anes Muric mit seinem Treffer zum 2:0.
TSG hat "letzte Chance" genutzt
TSG-Trainer Mario Weimer nahm dies sichtlich erleichtert zur Kenntniss und verriet nach dem Spiel: "Das war unsere letzte Chance, ein echtes Schicksalsspiel." Da sein Team jedoch weiterhin einen Punkt hinter dem heutigen Gegner auf dem Relegationsplatz stehen wolle er "weiter von Spiel zu Spiel schauen und irgendwie noch da unten rauskommen". Auf der Gegenseite war Alwin Obermüller enttäuscht über die Offensivleistung seiner Elf: "Wir hatten zu wenige Chancen und keinen echten Zugriff aufs Spiel." Dennoch bleibt er positiv, da die Tabelle weiterhin für sein Team spricht und aus den letzten Spielen noch einige Punkte zu holen sind. Unglücklich ist er mit der Ansetzung der Partie, die es dem Gegner möglich machte mit "fünf, sechs Erstmannschaftsspielern" aufzulaufen, wie Obermüller betont. Sein Gegenüber sprach lediglich von drei Leihgaben aus dem Gruppenligakader. Am Ergebnis ändert dies jedoch ohnehin nichts mehr.