2024-04-25T14:35:39.956Z

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Zum letzten Mal Seite an Seite. Chefcoach Florian Schnorrenberg macht nach dem Westfalenpokal-Endspiel Schluss am "Pulverwald". Sein "Co" Philipp Böhmer hat hingegen verlängert. Foto: juka
Zum letzten Mal Seite an Seite. Chefcoach Florian Schnorrenberg macht nach dem Westfalenpokal-Endspiel Schluss am "Pulverwald". Sein "Co" Philipp Böhmer hat hingegen verlängert. Foto: juka

"Wollen unsere kleine Chance nutzen"

Erndtebrück im Westfalenpokal-Finale Außenseiter gegen Paderborn

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Den sportlichen Ehrgeiz ihres Trainers erlebten die Spieler des Regionalligisten TuS Erndtebrück dann doch noch einmal auf der Zielgerade ihrer gemeinsamen Zeit am Pulverwald. Letztes Saisonspiel hin, letztes Saisonspiel her. Aber schließlich steht der Club aus dem Wittgensteiner Land am Pfingstmontag erstmals im Endspiel um den Westfalenpokal.

Gegner in der Pulverwald-Kampfbahn ist der Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn. Kurioserweise ausgerechnet jener SC Paderborn, der um ein Haar in der Regionalliga gegen Erndtebrück hätte antreten müssen, dann aber nur in der 3. Liga bleiben durfte, weil der TSV 1860 München keine Lizenz erhielt. Das Finale wird im Rahmen des „Tags der Amateure“ in einer Live-Konferenz im „Ersten“ übertragen.

„Ich habe im Training am Donnerstag gesagt, wie sehr mich die Niederlage gegen den FC Wegberg-Beeck immer noch ärgert“, sagt Florian Schnorrenberg. Am vergangenen Sonntag war seine Mannschaft gegen den Mitabsteiger lustlos aufgetreten, hatte verdient mit 1:4 und so noch ihren 16. Platz an den Club vom Niederrhein verloren. Gegen den SC Paderborn erwartet Schnorrenberg nun einen anderen Auftritt des Außenseiters, ähnlich jenem beim Überraschungs-Coup im Halbfinale, als Erndtebrück bei Paderborns Liga-Konkurrenten Sportfr. Lotte mit 2:1 gewonnen hatte.

„Das Finale ist ein besonderes Spiel“, betont Schnorrenberg, „wir wollen unsere kleine Chance nutzen.“ Mory Konate fehlt jedoch (krank geschrieben). Admir Terzic und Yuki Nishiya haben dagegen am Donnerstag wieder trainiert. Angreifer Lukas Rösch, auf den die Wittgensteiner nach der Winterpause gehofft hatten, kann nach seiner zweiten Verletzung mitmachen. Ein besonderes Spiel wird das Finale für den TuS Erndtebrück ohnehin: Es ist das letzte für Schnorrenberg nach acht Jahren als Trainer und auch das letzte für die Mannschaft, von der nur sieben Spieler über das Saisonende hinaus am Pulverwald bleiben werden.

Der Pokalverteidiger und Rekordsieger aus Paderborn, vor Jahresfrist mit 3:1 gegen Lotte erfolgreich, reist erst am Morgen des Endspiels an – auf die harte Tour mit dem Bus quer durch das Sauerland. Bis auf Massih Wassey (Mittelfeld) und Marc Vucinovic (Abwehr) bringt Trainer Steffen Baumgart den kompletten Kader mit. Auflaufen werde allerdings, so kündigte er gestern an, eine Mischung aus Stammkräften und Spielern, die während der Saison nicht so oft zum Einsatz gekommen sind.

Baumgarts Ziel: den Titel gewinnen und eine erfolgreiche Saison nicht mit einer Niederlage beenden.
Als letzte Mannschaft aus dem Fußballkreis Siegen-Wittgenstein standen die Sportfr. Siegen vor vier Jahren im Westfalenpokal-Endspiel: Damals unterlag der damalige Regionalligist im Leimbach-Stadion dem Drittligisten Preußen Münster mit 0:3 (0:0). Beide Teams waren schon für den DFB-Pokal qualifiziert (ebenso wie jetzt Erndtebrück und Paderborn), schieden aber gleich in der 1. Hauptrunde aus; Siegen gegen den FSV Frankfurt mit 7:8 n.E. (3:3, 2:2, 2:1), Münster gegen Bayern München mit 1:4.

Erndtebrück, unter Schnorrenberg dreimal in den DFB-Pokal gekommen, hatte es in der Saison 2009/10 im Westfalenpokal bis ins Halbfinale (0:1 gegen den SC Verl) geschafft.

Aufrufe: 019.5.2018, 11:00 Uhr
Carsten LoosAutor