2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview

"Wollen da sein, wenn andere etwas liegen lassen"

Nach zwei Abstiegen in Serie ist der VfL Visselhövede wieder zurück in der Erfolgsspur. Nach dem Wiederaufstieg in die Kreisliga gehört das Teams dort auch zu den Topteams. Trainer Thomas Heidler im Interview

Die Durststrecke beim VfL Visselhövede scheint überwunden. Nach zwei Abstiegen in Serie von der Bezirksliga bis runter in die 1. Kreisklasse sind die „Vissel-Kicker“ wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und gehören in der Kreisliga zu den Topteams. Coach Thomas Heidler kam Anfang der Saison zu seinem Posten wie die Jungfrau zum Kinde. Der 35-Jährige führte das Team um den neuen Torjäger Demaku in seinem ersten Halbjahr gleich auf den dritten Platz in der Kreisliga. Heute stellt er sich unseren Fragen:

Im Sommer 2013 stand der VfL Visselhövede als Meister der Kreisliga Rotenburg fest und sicherte sich damit den Aufstieg in die Bezirksliga 3. Drei Jahre konnte sich "Vissel" in der dritthöchsten niedersächsischen Spielklasse halten, im Sommer 2016 ging es zurück in die Kreisliga, im Jahr darauf gleich weiter runter in die 1. Kreisklasse Süd. Peter Norden übernahm den VfL Visselhövede als Trainer in der zweiten Abstiegssaison, konnte den Gang in die Kreisklasse allerdings nicht mehr verhindern. Nach dem souveränen Wiederaufstieg übergab er seinen Posten an Jörg Bese, der sein Amt nach nur sechs Wochen wieder aufgab. Danach sprang mit Thomas Heidler der heutige Trainer ein. Heidler, in der Saison 2014/2015 selbst noch als Spieler für den VfL aktiv, setzte den erfolgreichen Kurs von Vorgänger Peter Norden fort. Im Interview spricht er über Erreichtes und Vergangenes sowie neue Ziele für den VfL Visselhövede.

Thomas erstmal ein Blick zurück. Wie kam es zum Wandel des VfL Visselhövede und den Abstiegen aus der Bezirksliga bis in die 1. Kreisklasse? Was wurde da falsch gemacht?
Das ist schwer zu erklären, ich denke da kam einiges zusammen. Spieler sind verletzungsbedingt ausgefallen und vielleicht fehlte auch die nötige Qualität. Es lief einfach nichts zusammen. Mit Mourad Bounoua hatte das Team einen Trainer, der menschlich top ist und natürlich auch das nötige Fachwissen besitzt. Aber wie es so im Fußball ist, wenn nichts läuft dann … Das war sehr bitter für den Verein.

Du hast den Verein am Anfang der Saison, nach vielen Trainerwechseln übernommen. Was hat dich dazu bewegt, den scheinbar sehr wackeligen Trainerstuhl beim VfL zu übernehmen?
Der Ausstieg von Jörg Bese kam für alle sehr überraschend und der Verein brauchte da eine schnelle Lösung. Der VfL ist mein Heimatverein und ich habe Spaß an der Trainertätigkeit. Ich kenne das Umfeld und die Gegebenheiten, konnte mich so schnell zurecht finden und brauchte keine lange Eingewöhnung. Wichtig dabei war mir nur, dass die Mannschaft mitzieht und das hat sie.

Was hat der Verein dann verändert, um wieder erfolgreich zu sein?
Ich glaube das Team und ich haben es geschafft sich in kürzester Zeit aneinander zu gewöhnen. Dafür bin ich auch der Mannschaft dankbar, dass sie einfach gewisse Dinge annimmt und versucht umzusetzen. Wir mussten nur eine Niederlage hinnehmen.

Beim heutigen Blick auf die Tabelle müsstet ihr als Aufsteiger mit dem dritten Tabellenplatz und 33 Punkten doch mehr als zufrieden sein, oder?
Ja, natürlich sind wir das. Das Ziel eines Aufsteigers sollte immer sein, so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Und das ist uns sehr gut gelungen.

Von den Spitzenspielen gegen die beiden Mannschaften vor euch (BSC 0:3, 1:1 und Sottrum 1:1) konntet ihr bisher noch keinen Sieg einfahren. Was haben euch diese Mannschaften noch voraus?
Ein entscheidender Faktor ist auf jeden Fall die Breite des Kaders. Wenn bei uns ein Spieler verletzungsbedingt ausfällt und einer noch seine Sperre absitzen muss, haben wir gleich ein Problem. Ich fand diese Spiele völlig okay für uns, ein Spiel gegen Sottrum steht ja noch aus und gegen Unterstedt haben wir auch vier Punkte geholt.

Gleich zum Rückrundenauftakt kommt es zum Kräftemessen mit dem Tabellenführer aus Sottrum. Solltet ihr das Spiel gewinnen, könnt ihr den Kampf um die Meisterschaft nochmal spannend machen, oder wo liegen eure Ziele für die Rückrunde?
Ich bin fest der Meinung, dass die Meisterschaft nicht am ersten Spieltag der Rückrunde entschieden wird. Wir wollen einfach weiterhin guten Fußball spielen und auf uns schauen. Natürlich auch da sein, wenn andere etwas liegen lassen. Ein Tabellenplatz im obersten Drittel ist schon unser Anspruch.

Auffällig ist, dass ihr auswärts schon 23 Punkte geholt habt, zu Hause dagegen nur 10. Könnt ihr als Aufsteiger auswärts befreiter aufspielen, oder woran liegt das?
Diese Frage habe ich schon öfters gestellt bekommen. Es liegt einfach daran, dass wir in der Hinrunde mehr Auswärtsspiele als Heimspiele hatten. Das ist für uns kein Thema. Dafür dürfen wir gleich zum Auftakt fünf Mal zu Hause spielen.

Meistens sagte man, dass die zweite Saison als Aufsteiger schwerer wird als die erste Saison. Gibt es in Visselhövede einen Plan für die nächsten Jahre? Und wie will der Verein in Zukunft erfolgreich sein und die Achterbahnfahrt der letzte Jahre kontrollieren?
Das ist eine Frage für den Vorstand. Aber klar sollte es der Anspruch sein, sich zu festigen dann nochmal den Sprung in den Bezirk in Angriff zu nehmen. Dafür ist aus meiner Sicht aber noch einiges in verschiedenen Bereichen zu tun.


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Aufrufe: 026.2.2019, 14:30 Uhr
FuPa RotenburgAutor