2024-06-14T06:55:53.576Z

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Donaustaufs GmbH-Geschäftsführer Matthias Klemens spricht sich deutlich gegen eine Fortführung der aktuellen Saison im Herbst aus.
Donaustaufs GmbH-Geschäftsführer Matthias Klemens spricht sich deutlich gegen eine Fortführung der aktuellen Saison im Herbst aus. – Foto: Christian Brüssel

»Wirtschaftlich ein Fass ohne Boden«

Bayernligist SV Donaustauf positioniert sich klar gegen den Vorschlag des BFV nach einer Verlängerung der laufenden Spielzeit

Bis zum frühen Sonntagabend hatten alle bayerischen Amateurvereine die Gelegenheit, in einer Onlineabstimmung für oder gegen das angestrebte Modell des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), die Saison 2019/20 in den Herbst hinein zu verlängern, zu stimmen. Das entsprechende Ergebnis soll heute Nachmittag bekanntgegeben werden. Wie aus dem Lager des SV Donaustauf zu hören ist, hat der Bayernligist klar mit NEIN votiert. Gleichzeitig kündigt der SV seine Unterstützung für eine mögliche Klage seiner „Mitstreiter“ an. In einem Schreiben tut Donaustaufs GmbH-Geschäftsführer Matthias Klemens seine Gedanken kund und geht hier vor allen Dingen auf finanzielle Problematiken ein, die eine mögliche Fortführung der Saison für viele Amateurvereine mit sich bringen würde.

Auf eine detaillierte Stellungnahme, wie sie etwa die SpVgg Oberfranken Bayreuth oder der TSV Großbardorf verfasst haben, verzichtet der SV Donaustauf. Stattdessen richtet sich Geschäftsführer Matthias Klemens in einem Schreiben an Herrn Dr. Wolfgang Gruber, dem Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH beim Regionalligisten SpVgg Bayreuth. In diesem wird die Positionierung der Donaustaufer Vereinsverantwortlichen deutlich. „Mit großer Erleichterung habe ich heute gelesen, dass es doch noch Vereine und Verantwortliche gibt, die sich vom BFV nicht alles stillschweigend auferlegen lassen. Wir als SV Donaustauf Fußball GmbH und Co. KG möchten Ihr Vorhaben, gegen eine Fortführung der Saison über den 30.06.2020 zu klagen, unterstützen, schreibt Klemens eingangs.

Weiter heißt es in dem Schreiben, das unserem Medienhaus exklusiv vorliegt: Dem BFV muss aufgezeigt werden, dass die Angst vor Klagen nicht nur bei einem Saisonabbruch zu befürchten sind, sondern auch bei einer endlosen Fortführung der Saison, bis schlimmstenfalls Juni 2021“.

Dringend fordert Matthias Klemens Planungssicherheit, und zwar für alle Vereine. Diese ist aus seiner Sicht allerdings nur dann gegeben, wenn die aktuelle Runde abgebrochen und die neue Spielzeit zu gegebenem Zeitpunkt vernünftig geplant wird. Weiter äußert Klemens große Bedenken bezüglich der wirtschaftlichen Auswirkungen auf Amateurvereine. Konkret heißt es, eine unbefristete Verlängerung der zum 30. Juni auslaufenden Amateurverträge sei wirtschaftlich für viele Vereine ein Fass ohne Boden“. Das betrifft freilich auch den SV Donaustauf, der seinen kompletten Bayernliga-Kader mit den üblichen Vertragsamateur-Kontrakten ausgestattet hat.

Für viele der Ligakonkurrenten in der Bayernliga Süd fürchtet der Geschäftsführer des SV Donaustauf ein finanzielles Fiasko. So würden bei einer möglichen Streckung der Restsaison bis ins Frühjahr 2021 u.a. Zuschauereinnahmen wegbrechen, deren Ausfall für manche nicht zu kompensieren seien. Ein Szenario, dass die Vereine der Bayernliga Süd, bei meistens noch elf zu spielenden Begegnungen, verteilt bis zum Mai 2021 austragen, d.h. im Schnitt alle drei Wochen ein Spiel, dürften viele Vereine finanziell nicht überleben. Die Aufwandsentschädigungen für Spieler, Trainer und Funktionäre fallen ja trotzdem an, führt Klemens aus.

Donaustaufs Fußball-Abteilungsleiter Lothar Rengsberger bestätigt gegenüber unserem Medienhaus die Entscheidung des Klubs, bei der Onlineabstimmung für eine etwaige Fortführung der Saison 2019/20 ab September mit Nein votiert zu haben. Außerdem äußert Rengsberger Bedenken darüber, dass sich die BFV-Verantwortlichen zwar ein sogennantes Meinungsbild von den Vereinen einholen würden, dieses aber nichts zu deren letztlichen Entscheidung aussage.

Aufrufe: 020.4.2020, 10:55 Uhr
Florian WürtheleAutor