2024-04-30T13:48:59.170Z

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Entschlossen und zuversichtlich: Die Frauen des VfL Herrenberg gehen den nächsten Durchmarsch an  Foto (Archiv): Schmidt
Entschlossen und zuversichtlich: Die Frauen des VfL Herrenberg gehen den nächsten Durchmarsch an Foto (Archiv): Schmidt

Wird der VfL Herrenberg erneut durchstarten ?

Frauen-Landesligist kann frühzeitig für die Relegationsrunde in die Verbandsliga planen

Der VfL Herrenberg scheint die Erfolgsgeschichte der vergangenen drei Jahre weiterschreiben zu können. Bereits einen Spieltag vor Rundenende steht fest, dass die Elf um Trainer Steve Henrich das Ticket für die Relegationsspiele zur Verbandsliga sicher hat.

WhatsApp vom SC Unterzeil-Reichenhofen

Zunächst bekam Steve Henrich vor rund einer Woche eine inoffizielle WhatsApp-Nachricht von seinem Trainerkollegen Markus Gabriel von der SC Unterzeil-Reichenhofen (bei Leutkirch/Allgäu). Darin teilte Gabriel mit, dass sein Team, damals noch auf Platz zwei der Landesliga liegend, das Recht, die Aufstiegsspiele zu bestreiten, nicht wahrnehmen würde. Aufgrund des dünnen Kaders und zahlreicher verletzter Spielerinnen traute Gabriel seiner Elf in die höchste Spielklasse des Verbandes nicht zu. Dabei hatte der SC Unterzeil-Reichenhofen in der Winterpause noch acht Punkte Vorsprung.

Starke Aufholjagd

Doch der VfL Herrenberg startete eine Aufholjagd, die wohl auch beim Konkurrenten für Anerkennung sorgte. Denn der VfL Herrenberg war in der Rückrunde neben dem bereits feststehenden Meister und Aufsteiger FV Asch-Sonderbuch das stärkste Team der Liga. Beim als „Endspiel“ apostrophierten Auswärtsspiel beim SC Unterzeil-Reichenhofen Mitte Mai siegte Herrenberg glatt mit 6:2. Henrich: „Ganz ehrlich, die Partie hätten wir den Chancen nach sogar zweistellig gewinnen können.“ Der Aufschwung kam nicht von ungefähr, denn mit der Rückkehr von Celine Philipp nach ihrem Kreuzbandriss und der Verpflichtung von Selina Martens aus Calw-Stammheim hat der VfL-Sturm enorm an Durchschlagskraft gewonnen. „Neben Leonie Kopp haben wir jetzt drei Spielerinnen, die im Angriff am Ball bleiben können“, so Henrich. Martens hat in der Jugend Bundesliga beim VfL Sindelfingen gespielt und zuletzt drei Jahre pausiert.

Engagierter Frauentrainer in Herrenberg: Steve Henrich Foto (Archiv): Schmidt

Ehrgeiziges Trainergespann: Henrich und Irlbeck

Als Anja Stiefenhofer, Abteilungsleiterin des SC Unterzeil-Reichenhofen, schließlich vor wenigen Tagen eine E-Mail an den Württembergischen Fußball-Verband (WFV) schickte, in der sie den Verzicht auf die Aufstiegsspiele bekanntgab, kannte der Jubel im Herrenberger Lager keine Grenzen mehr. Dennoch zeugt es vom großen Ehrgeiz des Trainergespanns Steve Henrich und Reinhold Irlbeck, dass man nun auch sportlich den zweiten Platz holen möchte. Was prompt am vergangenen Wochenende gelang, als das Herrenberger Team mit 4:2 beim SV Sulmetingen gewann und der SC Unterzeil-Reichenhofen mit einem 2:2-Remis beim SV Uttenweiler noch einmal patzte.

Erstes Relegationsspiel steigt am 16. Juni

Damit gilt das Heimspiel des VfL Herrenberg am morgigen Samstag gegen den SV Uttenweiler (17.30 Uhr) im Grunde schon als Vorbereitung für das erste Relegationsspiel, das am Samstag, 16. Juni, um 15.30 Uhr ansteht. Da die Zuschauerzahlen überregional mit denen im Männerfußball nicht vergleichbar sind, werden im Frauenfußball die Relegationsspiele nicht auf neutralen Plätzen angesetzt. Dabei gibt es aber bei Henrich ein wenig Verwirrung. Denn er hat von der Bezirksfrauenreferentin Gabi Walter eine Relegationsübersicht zugeschickt bekommen, in der der Vertreter der Landesliga-Staffel II, also der Herrenberger Staffel, Heimrecht hat. In der aktuellen Übersicht auf der WFV-Homepage hat allerdings der Relegationsteilnehmer der Staffel I Heimrecht.

WFV räumt Versehen ein

Inzwischen hat der WFV das Missverständnis aufgeklärt. Aus Versehen hatte der Verband die alte Liste von 2016/17 herausgegeben, so dass Herrenberg nun ein Auswärtsspiel beim Zweiten der Landesliga-Staffel 1 hat. Wer übrigens Zweiter in der Parallelstaffel wird, ist noch nicht sicher. Der FC Biegelkicker Erdmannhausen hat einen Spieltag vor Rundenschluss zwei Punkte Vorsprung auf den TGV Dürrenzimmern. Henrich überlegt bereits, den TGV bei seinem Auswärtsspiel bei der Spvgg. Rommelshausen in Kernen (Remstal) am Sonntag zu beobachten. Sollte ein Herrenberger Erfolg im ersten Relegationsspiel gelingen, kommt es eventuell zu einem Gäuderby, denn in der Verbandsliga steht der SV Eutingen (Bezirk Nördlicher Schwarzwald) derzeit auf dem unteren Relegationsplatz. Dabei hat allerdings der Verbandsliga-Vertreter Heimrecht, das Spiel ist auf Sonntag, 24. Juni, angesetzt

Sechs Neuzugänge stehen schon so gut wie fest

Ob es nun den dritten Durchmarsch in Folge gibt – in der Saison 2015/16 spielte die Henrich-Elf noch in der Bezirksliga – oder nicht, der VfL Herrenberg ist für die neue Runde vor allem personell gut gerüstet. Nicht weniger als sechs Spielerinnen aus höherklassigen Ligen hätten schon beim Gäuclub zugesagt. Henrich schmunzelt: „Wir haben hier in Herrenberg auch optimale Bedingungen, sind sehr familiär aufgestellt und die Spielerinnen sind so richtig engagiert bei der Sache.“ Spruchreif ist der Wechsel der Unterjettingerin Jana Rinderknecht, die in Eutingen schon als B-Mädchen eine Stütze im Aktivenkader des Verbandsliga-Teams war. Saskia Böhringer hat beim VfB Obertürkheim als Außenverteidigerin sogar schon Oberliga-Luft geschnuppert, spielte zuletzt aber vermehrt in der VfB-Zweiten in der Regionenliga. Böhringer ist vor kurzem nach Nufringen umgezogen.

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Aufrufe: 07.6.2018, 20:08 Uhr
Andreas Gauß, GäuboteAutor