2024-05-24T11:28:31.627Z

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Mario Stockenreiter (li.) und Marius Herzig haben sich aus Roseneheim verabschiedet.
Mario Stockenreiter (li.) und Marius Herzig haben sich aus Roseneheim verabschiedet. – Foto: TSV 1860 Rosenheim

Wirbel in Rosenheim: Tabularasa zwischen den Pfosten

Mario Stockenreiter (22) und Marius Herzig (19) stehen den Sechzigern nicht mehr zur Verfügung: Wieso? FuPa auf Spurensuche

Beim TSV 1860 Rosenheim hat sich in den letzten zwei Wochen in Sachen Torhüter einiges getan. Denn die Verträge mit den beiden jungen Keepern Marius Herzig (19) und Mario Stockenreiter (22) sind aufgelöst worden, beide sind mit noch unbekanntem Ziel gegangen. Das hat der Sportliche Leiter Hansjörg Kroneck bestätigt. Inzwischen haben die Sechziger mit Alin Goia (31) vom Nachbarn und Landesligisten Sportbund Rosenheim deren Nummer eins unter Vertrag genommen. Als weiterer Keeper wurde das Talent Niklas Pfister (18) verpflichtet, der zuletzt dem FC Ismaning angehört hat. Ganz geräuschlos gingen die Wechsel allerdings nicht vonstatten, es soll interne Probleme gegeben haben.

Der TSV 1860 Rosenheim ging mit zwei jungen und relativ unerfahrenen Torleuten in diese Saison. Marius Herzig (19) und Mario Stockenreiter (22) wurde das Vertrauen vom Verein ausgesprochen. Herzig stand in den ersten fünf Partien im Tor, Stockenreiter hütete die nächsten beiden Spiele das Tor der Sechziger. Beide Keeper konnten aber nicht immer überzeugen, was bei jungen Leuten normal ist. "Wir haben uns daher in der vorigen Woche entschlossen, mit Alin Goia noch einen erfahrenen Torwart dazu zu holen", berichtet Kroneck. Der gab am vorigen Wochenende bei der 0:3-Niederlage in Bayreuth sein Debüt. Das war wohl der Grund für die beiden jungen Schlussmänner, ihren Abschied zu verkünden. “Wir haben dann die Verträge mit beiden Spielern aufgelöst. Sie hatten wohl die Befürchtung, dass sie nicht mehr bei uns drankommen", so Kroneck. Das wiederum nötigte den Verein nochmals auf dem Transfermarkt aktiv zu werden und mit Niklas Pfister ein 18-Jähriges Talent vom Bayernligisten FC Ismaning zu verpflichten. Wie es von Vereinsseite hieß, seien die Turbulenzen auf der Torwartposition nicht ganz spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen.

Stockenreiter oder Herzig sollten zum Sportbund transferiert werden.

Wie FuPa erfahren hat, soll es in den letzten Wochen Kritik an den Leistungen der beiden jungen Keeper gegeben haben. Es habe die Unterstützung gefehlt, die junge Schlussleute benötigen. Stockenreiter hat ja immerhin schon 55 Regionalliga-Spiele hinter sich gebracht, galt als zuverlässig. Aber er habe die Rückendeckung vermisst. Marius Herzig hat es mit seinen 19 Jahren auf 13 Regionalliga-Einsätze gebracht. "Enttäuscht bin ich nicht. Aber uns ist vor der Saison versprochen worden, dass auf uns beide als Trainergespann gesetzt wird", so Herzig. Der führt weiter aus: "Ich bin dann zuerst gefragt worden, ob ich im Tausch zum Sportbund Rosenheim wechseln würde. Das habe ich abgelehnt", so Herzig weiter. Dann wurde Stockenreiter gefragt, ob er denn zum Nachbarn wechseln würde, weil von dort ja Alin Goia geholt worden ist. Doch auch der hat seinen Wechsel zum Sportbund ausgeschlossen. "Das war genau einen Tag vor dem Heimspiel gegen Heimstetten", berichtet Herzig weiter. Die Heimpartie gegen Heimstetten ging mit 1:6 verloren, da stand dann Stockenreiter im Tor. "Junge Torhüter machen auch mal einen Fehler. Aber uns hat das Vertrauen vom Verein gefehlt. Das war dann wirklich eine sehr schwierige Situation", beschreibt Herzig weiter, der bis jetzt noch keinen neuen Verein gefunden hat.

Stockenreiter: »Das haben wir uns anders vorgestellt.«

Mario Stockenreiter bestätigt: "Vor der Saison wurde uns mitgeteilt, dass auf uns beide gebaut wird. Doch nach fünf Spieltagen war das dann anders. Da hieß es von Seiten der Sportlichen Leitung, dass eine klare Nummer eins gesucht wird. Das ist ja dann auch so geschehen." Auch für Stockenreiter war der Wechsel zum Sportbund Rosenheim nicht in Frage. "Ich habe 55 Spiele in der Regionalliga gespielt und habe bewiesen, dass ich in der Regionalliga und auch in der Bayernliga meine Leistung bringen kann. Daher war die Landesliga beim Sportbund für mich keine Option." Stockenreiter verärgert: "Eine Woche vorher stand ich beim 3:1-Sieg beim Tabellenführer in Nürnberg II noch zwischen den Pfosten und eine knappe Woche später wurde uns eröffnet, dass ein neuer Torwart kommen wird. Das haben uns anders vorgestellt." Wie es nun für beide weitergeht? Bisher haben sie noch keinen neuen Klub gefunden. "Wenn wir keinen Verein finden, dann werden wir eine Pause bis zur Winterpause machen und uns fit halten. Im Winter wird dann neu angegriffen." Die Transferperiode endet am kommenden Montag, 2. September, weil der 31. August, an dem normalerweise Transschluss ist, auf einen Samstag fällt und der letzte Transfertag immer ein Werktag sein muss.

Aufrufe: 02.9.2019, 10:00 Uhr
Dirk Meier Autor