Christoph Böhm wird Stahl Brandenburg doch nicht verlassen. Über die Kehrtwende in der Causa Captain haben wir uns mit dem sportlichen Leiter der Brandenburger Vereinsführung unterhalten.
Hintergrund: Böhm war offenbart worden, dass er beim letzten Saisonspiel nicht im Tor stehen würde. Er beklagte außerdem einen generellen Abschied aus der Ersten.
Allerdings waren laut Vereinsführung bereits sechs Wochen vorher erste Gespräche geführt worden, bei denen der Keeper selbst auf die sportliche Leitung zu kam und den Abschied ins Spiel brachte: „Er hat gesagt, er könne nicht weiter bei Stahl Fußball spielen, weil er eine Arbeit gefunden hätte, bei der er im Fünf-Schicht-System arbeite“, sagt Lars Bauer, der sportliche Leiter des Klubs. „Er meinte aber auch, dass er Brandenburg erhalten bleiben und eventuell in der 2. Mannschaft spielen wollte“, so Bauer weiter. „Wir haben gesagt: Damit müssen wir leben.“
Hinzu komme, dass der Keeper für das letzte Spiel aufgrund einer Verletzung sowieso nicht topfit gewesen wäre: „Die letzten zwei Spieltage ist er wieder leicht ins Training eingestiegen“, sagt Sportleiter Bauer. „Wenn der andere Torwart sehr gut hält, kann ich das nicht verantworten. Das ist logische Konsequenz“. Gemeint ist der Einsatz von Ranyeri de Souza Rosa, dem die Trainer den Vortritt gelassen hatten. Der etatmäßige Ersatzkeeper der Brandenburger, der im entscheidenden Spiel in Eisenhüttenstadt sogar einen Elfer hielt und den drohenden Abstieg so mit verhinderte, hatte sich bereits in den Spielen davor das Vertrauen des Duos Märzke/Koch geholt. „Mit dem Elfer hat er bewiesen, dass die Entscheidung richtig war“, findet Bauer.
Was der sportliche Leiter und die Vereinsführung allerdings nicht nachvollziehen können, ist der gewählte Zeitpunkt für das emotionale Statement des nunmehr ehemaligen Captains Christoph Böhm: „Warum er das um diese Uhrzeit vor dem wichtigsten Spiel der Saison getan hat, verstehen wir nicht“, sagte Lars Bauer noch am Anfang der Woche, der allerdings einräumt, dass es wohl Kommunikationsprobleme zwischen Torwart und Trainer gegeben hat.
Am Mittwochabend fand schließlich ein gemeinsames Gespräch statt. „Christoph hat sich entschuldigt und wird dem Verein erhalten bleiben“, so Bauer. „In welcher Form, wird sich in naher Zukunft zeigen“. Sogar als Spieler der ersten Mannschaft ist er noch im Gespräch. Aber auch in der Zweiten oder im Coaching-Team kann man sich eine Zusammenarbeit vorstellen. Fest steht für die sportliche Leitung bei Stahl Brandenburg jedenfalls: „Wir sortieren ihn nicht aus. Das würden wir nie tun, und das können wir uns auch gar nicht erlauben.“
SPIELERSTATIONEN
Gesamt-Statistik 134 0 1 -/- 1 0 0 1 1 11933 8 16/17 FC Stahl Brandenburg 21 0 1 -/- 0 0 0 - - 1890 0 15/16 FC Stahl Brandenburg 28 0 0 -/- 0 0 0 - - 2520 6 14/15 FC Stahl Brandenburg 29 0 0 -/- 0 0 0 - 1 2565 1 13/14 FC Stahl Brandenburg 30 0 0 -/- 1 0 0 1 - 2618 1 12/13 FC Stahl Brandenburg 26 0 0 -/- 0 0 0 - - 2340 0
VERLETZUNGEN