2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Bald könnten sie wieder gemeinsam jubeln: Die Spieler des FSV Fernwald. 	Foto: Bär
Bald könnten sie wieder gemeinsam jubeln: Die Spieler des FSV Fernwald. Foto: Bär

»Wir lassen es behutsam angehen«

HL: +++ Daniyel Bulut und Mario Schappert zum Re-Start der Hessenliga +++

GIESSEN (bir). Der Start in die neue Saison in der Fußball-Hessenliga steht mit dem 15. August fest, noch offen ist, in welcher Form die Runde über die Bühne geht. Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat am vergangenen Samstag in einer Sitzung der Vereinsvertreter drei Modelle vorgestellt, die nun von den Clubs beurteilt werden sollen, bevor an diesem Wochenende eine Entscheidung fällt. Modell eins sieht eine Teilung der 22 Mannschaften nach geografischen Gesichtspunkten und einer Runde mit Hin- und Rückspiel vor. Nach der Winterpause spielen die ersten fünf jeder Gruppe, um Meister und Aufsteiger sowie den Zweiten, der an der Aufstiegs-Relegation teilnimmt, zu ermitteln. Die letzten sechs Teams beider Gruppen spielen die maximal sechs Absteiger aus.

Das zweite Modell läuft nach dem bisher gewohnten Modus ab, das wären dann 42 Hin- und Rückspiele. Außerdem gibt es die Möglichkeit, in einer Einfach-Runde „Jeder gegen Jeden“ mit einer abschließenden Auf- und Abstiegsrunde anzutreten. Wir haben bei den beiden heimischen Hessenliga-Trainern Daniyel Bulut vom FSV Fernwald und Mario Schappert vom SC Waldgirmes nachgefragt, wie sie die neue Runde sehen.

Die Hessenliga soll wieder starten. Die Frage ist noch: wie? Welche Variante bevorzugen Sie?

Daniyel Bulut: Das ist nicht ganz einfach, aber ich bin prinzipiell für das Modell mit den beiden regional aufgeteilten Gruppen. Allerdings fehlen mir dabei die beiden Derbys gegen Waldgirmes. Das tut nicht nur den Spielern, sondern auch den Zuschauern weh. Ich denke, anstatt Erlensee und Hanau hätte man Friedberg und Waldgirmes in die Nord-Ost-Gruppe zu uns nehmen sollen.

Mario Schappert: Ich denke, die Einfach-Runde „Jeder gegen Jeden“ mit Auf- und Abstiegsrunde ist die fairste Lösung. Dann hat man gegen jede Mannschaft mal gespielt. Wir sind uns beim SC einig, dass das die für uns sinnvollste Lösung ist.

Wie sieht Eure Saisonvorbereitung für den Start am 15. August aus und wie ist der momentane Fitness-Zustand der Spieler nach der langen Zwangspause?

Bulut: Das ist diesmal keine typische Vorbereitung über fünf Wochen mit einem Stichtag, an dem es losgeht. Die Vorbereitung muss behutsam aufgebaut werden, denn die Spieler haben nicht wie sonst eine Grundfitness. Sie hatten acht Monate Pause, das ist wie nach einem Kreuzbandriss, nach dem man wieder behutsam fit werden muss. Die Spieler sollten sich selbst fit halten, z.B. mit Laufen, denn die Fitness-Studios waren ja auch geschlossen. Da kann man nur hoffen, dass sie verletzungsfrei bleiben. Wir haben am 8. Juni angefangen. Für drei Wochen nur dreimal wöchentlich Aufwärmen, Bewegungen und lockeres Fußballspielen, um langsam wieder reinzukommen. Jeder nach seinen Möglichkeiten, aber kein richtiges Training. Die Belastung wird langsam gesteigert. Wir haben bisher deshalb auch keine Testspiele gemacht, das erste ist für Anfang Juli geplant. Mit dem Fitness-Zustand meiner Spieler bin ich zu 90 Prozent zufrieden. Die meisten haben sich sportlich bewegt. Einige haben ein paar Kilos angesetzt, aber das ist normal.

Schappert: Der offizielle Trainingsbeginn ist am kommenden Montag. Die Jungs haben seit zweieinhalb Wochen in Eigeninitiative auf dem Platz bei uns trainiert. Ohne den Trainer, um gerade bei meinen jungen und besonders ehrgeizigen Spielern, die sich sonst besonders beweisen wollen, keinen Leistungsdruck aufkommen zu lassen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Spieler in der trainings- und spielfreien Zeit etwas sportlich gemacht haben. In den ersten drei Wochen werden wir dreimal dosiert trainieren. Da kann ich mir einen Überblick über den Trainingszustand verschaffen. Dann werden wir Vollgas geben und uns fünf bis sechsmal pro Woche mit komplettem Programm vorbereiten.

Eintracht Stadtallendorf bastelt weiterhin mit Hochdruck an seinem künftigen Hessenliga-Kader und hat nach der Verpflichtung von Tolga Sahin (FC Gießen) den nächsten prominenten Neuzugang bekannt gegeben. Von Türk Gücü Friedberg wechselt Timo Cecen an den Herrenwald. Der 27-Jährige war vor der vergangenen Saison zum künftigen Hessenliga-Kontrahenten gewechselt, lief aber wie Sahin zuvor in der Regionalliga Südwest für den FC Gießen auf. In der Spielzeit 2019/20 stand er für die Universitätsstädter in allen 23 bis zum Saisonabbruch ausgetragenen Spielen auf dem Platz und war unumstrittener Stammspieler. Zur Hessenmeisterschaft 2019 hatte der offensive Mittelfeldspieler in 30 Partien satte 13 Tore beigesteuert. (mcs)



Aufrufe: 021.6.2021, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor