2024-04-25T14:35:39.956Z

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Lisa Gürtler, hier im Dress von Schott Mainz (rechts) im Zweitliga-Spiel gegen Hessen Wetzlars Lea Hartmann, spielt mit der Südwestauswahl in Wedau.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Lisa Gürtler, hier im Dress von Schott Mainz (rechts) im Zweitliga-Spiel gegen Hessen Wetzlars Lea Hartmann, spielt mit der Südwestauswahl in Wedau. Foto: hbz/Jörg Henkel

Willensstark und enorm fleißig

Die Schornsheimerin Lisa Gürtler klopft beim Sichtungsturnier in Wedau an der Tür zum Jugendnationalteam

SCHORNSHEIM. Der Wöllsteiner Corey Anton ist es schon, die Schornsheimerin Lisa Gürtler ist auf dem Weg, es zu werden: Jugendnationalspieler(in) im U18-Kader des Deutschen Fußball-Bunds.

Zum Zeitpunkt des Interviews befand sich Lisa Gürtler gerade auf der Fahrt nach Duisburg-Wedau – und zwar als Teil der Frauen-U18-Auswahl des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV). Die Mittelfeldspielerin hat die Reise nicht zum Spaß angetreten. Beim Sichtungsturnier des Deutschen Fußball-Bundes ist es Gürtlers klares Ziel, „mit der SWFV-Mannschaft einen guten Platz zu erzielen und sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen.“

Das sind ambitionierte Worte einer auch ambitionierten jungen Frau. Der Fußball spielt im Leben von Gürtler eine große Rolle, wie sie selbst sagt. Mit fünf Einheiten pro Woche und auch dem einen oder anderen Freizeitkick ist Gürtler nahezu täglich am Ball. Dies soll irgendwann zum größtmöglichen Erfolg führen. Sicherlich gehört die Nationalmannschaft zu einem schönen Fernziel.

Der Sprung in die erste Frauen-Bundesliga könnte hingegen alsbald realistisch werden. „Wenn ich noch weiter an mir arbeite und weiterhin so trainiere, dann könnte ich das schaffen“, sagt Gürtler. Beim Zweitligisten TSV Schott Mainz werden die Qualitäten der Fußballerin jedenfalls geschätzt. In den ersten drei Saisonspielen kam der Teenager in jeder Begegnung zum Einsatz. Die Bilanz mit nur einem Sieg schmeckt der 16-Jährigen allerdings eher weniger – zumal die eigenen Leistungen nicht ganz gestimmt haben. „Die letzten zwei Spiele war ich nicht so zufrieden, weil ich weiß, dass ich mehr kann.“

An dem bislang erfolgreichen Weg Gürtlers hat insbesondere ein Trainer mitgewirkt. „Man muss schon sagen, dass mir Christian Stegmaier viel beigebracht hat. Von seinem Training konnte ich viel lernen und in der Zeit, in der ich bei ihm war, kam ich am meisten voran.“

Der jetzige Co-Trainer der A-Junioren-Bundesligamannschaft vom 1.FC Kaiserslautern trainierte Gürtler einige Zeit beim TSV Gau-Odernheim. Dort war Gürtler bis zur U15 bei den Jungs aktiv und fuhr unter anderem die sensationelle Verbandsliga-Meisterschaft mit den C-Junioren ein.

Hierbei agierte Gürtler in der Hinrunde sogar als Stammlinksverteidigerin. Insgesamt habe es ihr „geholfen“, solange im Männerfußball aktiv zu sein. Insbesondere im Ausdauer- sowie im spielerischen Bereich habe sich Gürtler deutlich weiterentwickeln können. Die 16-Jährige habe es auch immer schon ausgezeichnet, dass sie sich für Extraschichten nicht zu schade war. Denn parallel zum Fußball in Gau-Odernheim war Gürtler auch bei den Frauen von TuS Wörrstadt oder TSV Schott Mainz im Einsatz.

Ihr größter Förderer traut ihr im Grunde genommen alles zu. „Lisa hat Biss und den Fußball taktisch verstanden. Vom Talent und vom Ehrgeiz her sehe ich keine Grenzen nach oben“, sagt Stegmaier. Er selbst habe Gürtler eher hinten eingesetzt, da sie „sehr zweikampf- und laufstark ist.“ Im Frauenfußball sieht der 26-Jährige seine ehemalige Spielerin auch auf jetzigen Position im zentralen Mittelfeld als geeignet an. „Die Übersicht hat sie und sie kann auch Situationen erkennen.“

Auf dem Platz lässt sich Gürtler zudem nichts gefallen. „Wenn es mal nicht so rund lief, dann hat sie auch mal jemand über die Klinge springen lassen“, so Stegmaier. Das bildet einen Kontrast zur Lisa außerhalb des Platzes. Diese Zeit verbringt die Schülerin der Fachoberschule des Gustav-Heinemann-Schulzentrums in Alzey gerne mit Reiten. Stegmaier beschreibt das Talent als „eine ganz liebe und umgängliche Person, die für jeden Spaß zu haben ist“. Deren Stern geht mit der Nominierung zum DFB-Sichtungsturnier in Duisburg immer weiter auf. Interessant übrigens: Ausgewählt hat sie Verbandstrainer Christian Bauer – der als Trainer auch mal beim TSV Gau-Odernheim wirkte.



Aufrufe: 030.9.2017, 18:00 Uhr
Nico BrunettiAutor