2024-05-10T08:19:16.237Z

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SInd im Umschaltspiel kaum zu stoppen - Die Elf vom SV Niedernhausen F: Jörg Schulz
SInd im Umschaltspiel kaum zu stoppen - Die Elf vom SV Niedernhausen F: Jörg Schulz

Wie sie in Niedernhausen wieder aufstehen

Verbandsliga-Absteiger glückt Auftakt nach Maß +++ "Weiße Weste" nach vier Spieltagen +++ Klische tritt auf Euphoriebremse

Niedernhausen. Ganz oben, eingerahmt von den Topfavoriten auf den Aufstieg, TuRa Niederhöchst und SV Zeilsheim hat es sich der Verbandsliga-Absteiger mit vier Siegen in Folge gemütlich gemacht. Ein Blitzstart, der durchaus unerwartet kommt, denn der SVN musste nach großem Aderlass, 13 Neuzugänge in den Kader integrieren. Jung, entwicklungsfähig und mit ordentlich „Bock“ auf die Gruppenliga, nach diesem Profil ging man in Niedernhausen auf Spielersuche und es gelang binnen kürzester Zeit dieses talentierte Rohmaterial zu einer Einheit zu formen. Die „geschlossene Mannschaftleistung“ hebt Jens Klische nicht von ungefähr als bisherigen Erfolgsfaktor seines Teams heraus, vorbei scheint die Zeit, in der man in der Offensive von einem „Magischen Dreieck“ abhängig schien und sich der Rest des Teams beim Tore schießen zurückhielt. Schon acht Spieler konnten sich in der laufenden Spielrunde in die Torschützenliste eintragen.

„Für ein spezielles System wird in Niedernhausen niemand verpflichtet, viel mehr gibt das vorhandene Material die Aufstellung vor“, beschreibt Klische seine taktischen Überlegungen. In der Innenverteidigung sorgten Zafer Bektas und der wiedergenesene Nico Hernandez, beim jüngsten Erfolg gegen SV Hadamar nicht nur für defensive Stabilität, sondern konnten auch jeweils einen Treffer erzielen. Die Neuzugänge sind Protypen des verpflichteten Spielertyps, unter 21, bisher in der Kreisoberliga im Einsatz und mit großem taktischem Verständnis, das die Grundordnung erhält, die Klische fordert. „Wenn diese gegeben ist, kommt das Umschaltspiel zum Tragen“, welches der Trainer als besondere Stärke seiner Mannschaft ausgemacht hat. Wenig verwunderlich, denn mit den bisher überragend agierenden Kevin von Michalkowsky, Adem Kaynak und Edel-Joker Ali Douh sind zahlreiche Tempofußballer im Kader, die im Gegenstoß nur schwer aufzuhalten sind.

„Der breite Kader könnte im Saisonverlauf ein Trumpf werden“, beschreibt der Klische eine weitere Stärke seiner Equipe. Diese ermöglicht ihm auch etliche personelle Variationen, so kam Manuel Ulm, seit Jahren Platzhirsch im Sturmzentrum nur von der Bank, während Luca D´Antuono den Platz in der Startaufstellung übernahm. Doch statt diese Rolle als Degradierung zu bewerten, entschied der eingewechselte Ulm die Partie mit einem Treffer in der letzten Minute und machte einen Strich unter ein Spiel, das „auch durchaus einen anderen Ausgang hätte finden können.“ Ein Urteil, das der Übungsleiter auch auf sämtliche der bisher Partien übertragen kann, die Gegner seien keineswegs „Fallobst gewesen“, resümiert Klische.

Die Euphoriebremse betätigt der SV-Trainer radikal: „Über Ziele wie den Aufstieg müssen wir uns noch keine Gedanken zu machen, das kommt noch viel zu früh.“ Die Gedanken liegen vordergründig „bei der Spielerentwicklung und dem Bilden einer funktionellen Mannschaft.“, stellt Klische die Prioritäten heraus. Dass seine junge Mannschaft, die zudem über eine geringe Gruppenliga-Erfahrung verfügt, ohne Leistungsschwankungen bleibt, ist überdies nicht zu erwarten. Schon in den nächsten Wochen stehen mit dem starken Aufsteiger DJK Flörsheim und SV Zeilsheim, die der Niedernhausener auch am Saisonende oben erwartet, schwere Paarungen auf dem Programm. „Das Tabellenbild wird sich noch entscheidend ändern, wo wir dann schlussendlich stehen wird man sehen“, lässt sich Klische auf kein Gedankenspiel ein.

Aufrufe: 024.8.2015, 18:00 Uhr
Lennart GerhardtAutor