2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Eintracht Jerxen-Orbke (links) und TuS WE Lügde hoffen auf den Aufstieg in die Bezirksliga.
Der SV Eintracht Jerxen-Orbke (links) und TuS WE Lügde hoffen auf den Aufstieg in die Bezirksliga. – Foto: Rüdiger Henkel

Wer macht das Rennen in der Kreisliga A Detmold?

Nach dem Saisonabbruch spielt FuPa die drei Varianten durch. Das sagen die Trainer der Spitzenteams zu der Entscheidung des FLVW.

Spätestens im Juni ist die Aufstiegsfrage in der Kreisliga Detmold geklärt. Doch wer besitzt die besten Karten vor der endgültigen Entscheidung der FLVW-Verantwortlichen? Es gibt drei Varianten und sicher nur einen Aufsteiger. Dem aktuellen Spitzenreiter SV Eintracht Jerxen-Orbke droht bei einer Option sogar Platz drei!

Die wichtigsten Fakten vorweg: Die Saison 2019/20 wird abgebrochen und nicht annulliert. Es gibt also in der Kreisliga Detmold einen Aufsteiger und keinen Absteiger. Das FLVW-Präsidium am Dienstagabend (5. Mai) und die ständige Konferenz mit den 29 Kreisvorsitzenden (11. Mai) werden eine Empfehlung aussprechen, die dann von einem ordentlichen Verbandstag verabschiedet werden muss. Dieser Verbandstag kann aufgrund der Einhaltung von gewissen Fristen erst im Juni stattfinden.

Für die Wertung gibt es noch drei zu diskutierende Varianten: 1. Die Quotientenregel, 2. Die Wertung der Hinrundentabelle oder 3. Die Wertung der Tabelle vom 13. März (dem Tag des Abbruches). Am wahrscheinlichsten und fairsten klingt Möglichkeit Nummer eins. Und das gilt besonders für die Kreisliga Detmold. Denn Spitzenreiter Jerxen-Orbke hat mit 17 Partien schon vier (!) Spiele mehr absolviert als der Tabellendritte TuS WE Lügde. Der Liga-Zweite Blomberger SV kommt auf 15 Begegnungen.


Schlobinski: Diesen Fehler hat der Kreis gemacht

„Wir sind natürlich auf die Wertung gespannt“, betont Eintracht-Trainer Marco Schlobinski: „Mein Gedanke war immer, dass man diese Saison komplett annullieren sollte. Somit habe ich keine wirkliche Tendenz zu den drei Varianten. Die Quotenregelung ist fair, allerdings in meinen Augen nur wenn auch die Anzahl der Spiele einigermaßen passt. Da hat es der Kreis Detmold verpasst, durch Generalabsagen oder Verlegungen dem entgegenzuwirken, sodass wir der Leidtragende sein könnten, weil wir viel gespielt haben.“

Die Wertung der Hinrunde oder des Tabellenstandes am 13. März würde Jerxen-Orbke in die Karten spielen. Doch schaut besonders die Lage beim TuS WE Lügde wohl verärgert aus. Denn die Blau-Gelben würde bei der Quotienten-Regelung den ersten Platz einnehmen. „Die Quotientenregel gab es bereits bei den Handballern und wir wären damit aufgestiegen“, unterstreicht TuS-Coach Andreas Hoffmann.


Lügde steigt in die Bezirksliga auf

Zur Erklärung: Die Berechnung bei der Quotienten-Regelung erfolgt dann so, dass die Punkte aus der herangezogenen Abbruchtabelle dividiert durch die Anzahl absolvierter Spiele und anschließend mit 100 multipliziert werden. In Detmold würde Lügde mit einem Quotienten von 277 den ersten Rang vor dem Blomberger SV (273) sowie Jerxen-Orbke (271) belegen und damit in die Bezirksliga aufsteigen. „Die hauchdünne Quotientenregel zum jetzigen Zeitpunkt beinhaltet in Summe letztendlich nur eines von drei Direktduellen der betroffenen Teams“, macht BSV-Trainer Dirk Winkler deutlich: „Wir sehen es aus unserer Ligasituation so, dass es im Grunde - egal welche Variante man nehmen würde - unter den drei derzeit führenden Teams immer mehr Verlierer als Gewinner geben würde.“

Im Tabellenkeller ist die Lage hingegen schon geklärt. Ganz verstehen kann die Entscheidung Eintracht-Trainer Schlobinski nicht: „Da habe ich mich gefragt, warum? Wenn man nach oben Regelungen anwendet, warum dann nicht auch nach unten?“ Auch Winkler meint: „Wo es sportliche Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Das fängt mit der Festlegung des Zweitplatzierten als ersten Verlierer im Aufstiegsrennen an und endet eben mit der Festlegung der Absteiger. Das man damit nicht jedermanns Nerv trifft, ist klar – aber das gehört zum Sport nun einmal dazu.“ Lügde-Coach Hoffmann spricht hingegen vom „richtigen Weg“, da die vermeintlichen Absteiger noch eine realistische Chance gehabt hätten in der Liga zu bleiben.


Winkler: „Saison-Abbruch ist zielführender“

Bei einem Punkt sind sich aber die Trainer der Detmolder Kreisliga-Top-Klubs einig: Eine Saison-Fortsetzung hätte keinen Sinn gemacht. „Die Fortsetzung der Saison hat für mich nach Ablauf der ersten vier Wochen ohne Fußball und den dann eingetreten Entwicklungen keinen Sinn mehr gemacht. So schließt man eine ‚verkorkste Serie‘ ab und startet hoffentlich September neu“, meint Schlobinski. Winkler erklärt: „Ich könnte der Fortführung sportlich mehr abgewinnen, im Gesamtkontext erscheint mir der Abbruch aber zielführender.“ Auch Hoffmann hätte eine Fortführung der Serie abgelehnt. „Dann lieber einen Neustart. Vor allem, weil es immer wieder Spielerwechsel gibt und viele andere Dinge beachtet werden müssten“, so der Lügde-Trainer.

Aufrufe: 01.5.2020, 11:00 Uhr
Rene WenzelAutor