2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Michael Hildmann (rechts) vom TSV Aindling hat zwar Größenvorteile, zog aber trotzdem den Kürzeren. Julian Singer und der SV Egg nahmen die Punkte mit. 	F.: Josef Abt
Michael Hildmann (rechts) vom TSV Aindling hat zwar Größenvorteile, zog aber trotzdem den Kürzeren. Julian Singer und der SV Egg nahmen die Punkte mit. F.: Josef Abt

Wenn selbst Egg zum Riesen wird

Auf die Niederlage in Raisting lässt das Aindlinger Landesligateam eine mindestens genauso schlechte Heimpartie gegen die Allgäuer folgen +++ Trainer Wiesmüller spricht einen „positiven“ Aspekt an

Ausrutschen und hinfallen – das ist stets mit Schmerzen verbunden, gehört aber auch zu unserem Leben. Nicht nur zu dem der Sportler. Die Landesliga-Fußballer des TSV Aindling sind vor neun Tagen in Raisting ausgerutscht und haben dort mit 0:2 verloren. Es war das Ende eines wochenlangen Aufwärtstrends, der Hoffnungen machte im Abstiegskampf.

Wie hat die Mannschaft nun reagiert auf dieses Resultat, welche Antwort hat sie eine Woche später gegeben? Es war in jedem Fall eine Antwort, die den Freunden dieses Klubs am Lechrain keineswegs gefallen konnte. Gerade die zweite Halbzeit beim 1:4 gegen den SV Egg an der Günz sorgte für reichlich Verdruss. Nachher war Frustbewältigung bei den Verantwortlichen im Sportheim angesagt. Wer einen Platz auf der Sonnenterrasse fand, der konnte wenigstens bei schönem Wetter abschalten.

Gesprächsstoff gab’s reichlich an diesem Abend. Bei den Gegentoren eins und drei waren jeweils Gästestürmer dem TSV-Abwehrmann Simon Haas davongezogen. Dennoch versicherte Trainer Thomas Wiesmüller: „Unter den Außenverteidigern ist er momentan die Nummer eins bei uns.“ Einzelne Kicker zu kritisieren, macht wenig Sinn. Denn es gab an den meisten einiges auszusetzen.

Einige Worte muss man über Christian Wink verlieren. Im vergangenen Sommer kam er vom TSV Neusäß, in Kürze wird er in Zusmarshausen arbeiten und dort auch spielen. In der Heimpartie im Oktober gegen den FC Memmingen II warf er einem Gästespieler den Ball ins Gesicht, sah Rot und wurde für zwei Partien gesperrt. Ein Vorgang, wie man nur selten auf einem Fußballplatz erlebt. Gegen Egg erwischte es Wink erneut, diesmal kam er aber mit Gelb-Rot davon. Der Gästecoach sprach davon, der Aindlinger habe den Ball seinem Spieler in den Unterleib geworfen, und sein TSV-Kollege meinte, es hätte auch Rot geben können. Fehler sind nur halb so schlimm, wenn man die Bereitschaft zeigt, daraus zu lernen.

Thomas Wiesmüller hatte sich dieses Heimspiel natürlich ganz anders vorgestellt, nach dem Schlusspfiff meinte er mit einem Anflug von Sarkasmus: „Eine gute Sache hat die Niederlage: Jetzt hört das bescheuerte Rechnen auf.“ Damit meinte er: Nun brauche man keine Gedanken mehr darüber zu verlieren, ob sich die Aindlinger vielleicht doch noch retten können auf direktem Weg. In der Tat: Spekulationen in diese Richtung sind spätestens jetzt absolut überflüssig. Der TSV kann die Landesliga nu über die Relegation halten.

Mittlerweile nimmt der Kader für die neue Runde Gestalt an. Josef Kigle nannte bereits ein Dutzend Namen, die für beide Ligen, also Landesliga und Bezirksliga, zugesagt haben. Der Vorstand Spielbetrieb betont, dass er nach wie vor nicht an den „Supergau Bezirksliga“ glaubt. Es bleiben die beiden Torhüter Sven Wernberger und Florian Peischl, der im Oktober ein Studium beginnt, sodass man einen dritten Keeper sucht. Von den Feldspielern liegt das Ja von Michael Hildmann, Julian Mayr, Simon Knauer, Patrick Modes, Lukas Wiedholz, Simon Haas, Thomas Kubina, Mathias Jacobi, Moritz Buchhart sowie von Anton Schöttl vor. Bei Simon Fischer ist mit einer Entscheidung in dieser Woche zu rechnen, Lukas Ettner wird wohl bleiben, mit Florian Prießnitz muss noch gesprochen werden.

Aufrufe: 017.4.2018, 07:04 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor