2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Ist nicht gänzlich zufrieden: BVL-Chefcoach Rene Deffke ist überzeugt, dass für sein Team in dieser Saison mehr drin gewesen wäre.
Ist nicht gänzlich zufrieden: BVL-Chefcoach Rene Deffke ist überzeugt, dass für sein Team in dieser Saison mehr drin gewesen wäre.

Wenn Platz sieben als Aufsteiger nicht genug ist

Saisonrückblick des Paderborner Landesligisten BV Bad Lippspringe

Wenn ein Aufsteiger in seiner Premierensaison den siebten Tabellenplatz erreicht, sollte eigentlich alles in Ordnung sein. Anders ist die Gefühlslage beim Paderborner Landesligisten BV Bad Lippspringe. Dort hätten sich die Verantwortlichen in der Spielzeit 2015/2016 definitiv mehr vorstellen können.

„Ich bin als Trainer der Meinung, dass mehr drin gewesen wäre“, betont BVL-Coach Rene Deffke und erklärt: „Wenn du als Aufsteiger Siebter wirst, ist das eigentlich okay. Es hätte aber eine bessere Platzierung sein können. Ob es jetzt Platz eins, zwei, drei oder vier sein muss, lassen wir mal dahingestellt. Als Trainer ist man verantwortlich und muss sich daran messen lassen.“ Als Hauptgrund für die Verfehlung der eigenen Ziele nennt Deffke die fehlende Konstanz. Schon in der Hinrunde lief es alles andere als rund. Der BVL blieb in den meisten Begegnungen des ersten Halbjahres hinter den eigenen Erwartungen zurück. Durch drei abschließende Siege beim bis dato amtierenden Spitzenreiter Maaslingen (5:1) sowie gegen die Kellerkinder Kirchlengern (2:0) und Höxter (2:0) gingen die Kurstädter aber immerhin auf Platz vier und somit auch auf Schlagdistanz nach ganz oben in die Winterpause. „In der Rückrunde hätte ich dann mit einer größeren Konstanz gerechnet. So, wie es auch in der Bezirksliga war“, meint der 49-jährige. Dass sein Team die nötige Qualität dafür hatte, stand nicht nur für den 49-jährigen außer Frage. Da war es auch egal, ob eine Liga höher gekickt wurde. Und vor der Saison wurde der Kader auch sehr sinnvoll verstärkt. So wie zum Beispiel mit Manuel Trost. Der Sommerneuzugang des SV Dringenberg schlug ein wie eine Rakete und markierte in 21 Spielen satte 14 Tore. Vielleicht hing es auch mit seiner Innenbandverletzung zusammen, dass es letztendlich nicht für den ganzen großen Coup reichte. Denn nach drei Siegen zum Rückrundenauftakt mit sechs Trost-Toren stand die Tabellenführung zu Buche. Danach ging der Angreifer bereits angeschlagen in die Partie gegen Schloß Holte (1:1). Anschließend fehlte er bei der Pleite in Avenwedde (1:2) und gegen den Hövelhofer SV wirkte er zwar sechzig Minuten mit, doch es hagelte die nächste Niederlage (0:2). Es sollte das letzte Spiel des Angreifers in der abgelaufenen Saison sein. Anschließend setzte es die dritte Niederlage in Folge beim späteren Meister SuS Bad Westernkotten (1:4). Es waren im Rückblick die Wochen der Wahrheit, die der BVL absolut vergeigte.


Sein Fehlen machte sich bemerkbar: Manuel Trost war nicht zu ersetzen.

Fortan wurde die Reserve mehr und mehr verstärkt, um sie noch in der A-Liga zu halten. „Sicher gibt es mehrere Faktoren. Da gehört auch die Situation mit der Zweiten dazu“, sagt Deffke „seit ich Trainer bin, ist die Situation dort sehr unbefriedigend. Es war wieder ein Kraftakt, sie in die Liga zu halten. Das kann uns wird es nächstes Jahr nicht geben. Es belastet Trainer und auch die Spieler. Man muss immer an zwei Mannschaften denken.“

Dass die Serie insgesamt unbefriedigend war, zeigt auch die Personalplanung für die nächste Spielzeit. Zwölf Abgängen stehen bisher neun Neuzugänge gegenüber. „Wir wollen einfach ein paar Veränderungen. Es wird sich zeigen, ob es besser wird oder nicht“, begründet Deffke, stellt aber unmissverständlich klar. „Das heißt nicht, dass die, die uns verlassen, für den Tabellenplatz verantwortlich sind. Es sind große Verluste dabei. Aber manchmal muss man neue Reize setzen.“ Mit seinen Einschätzungen liegt der Ex-Profi selten falsch. So auch damit, dass der BVL realistische Chancen auf eine viel bessere Platzierung hatte, weil das Potential eigentlich dafür da war. Das beste Beispiel ist der SuS Bad Westernkotten. Er schaffte als Mitaufsteiger prompt den Durchmarsch und ist zukünftig Westfalenligist. Für den BVL reichte es in der Premierensaison aber nur zu Rang sieben. Und das ist manchmal auch für einen Aufsteiger zu wenig.

Statistik BV Bad Lippspringe

Einsätze (Gesamt/Ein-/Auswechslungen): Dominik Meyer (20/0/0), Tayfun Türk (7/0/0), Daniel Schüler (1/0/0), Yannic Schönhagen (3/1/0), Florian Hartschwager (18/5/2), Michael Mantasl (23/0/4), Kenny Mulansky (18/4/2), Maik Peters (18/8/2), Tobias Runowski (30/0/3), Lukas Wefelmeier (24/2/3), Luca D’Angelo (23/3/9), Christian Dobrott (21/0/0), Kai Fähnrich (23/0/6), Viktor Glaas (9/8/0), Deniz Poyraz (23/15/5), Sven Rönnike (25/0/2), Oliver Werner (7/4/2), Dennis Widmer (21/2/7), Robert Fiorilli (23/6/8), Patrick Grziwotz (16/4/2), Jipsy Pedro (20/12/5), Manuel Trost (21/0/12), Miguel Serafim (8/2/0), Alexander Schlei (2/2/0), Alexander Borowek (1/1/0), Moritz Brinkmann (1/1/0)), Ersen Senel (1/0/0), Daniel Garris (1/0/1), Maximilian Jonas, Kürsat Ceylan, Rene Wegs, Andreas Keite, Jarik Voß (alle ohne Einsatz).


Dauerbrenner: Tobias Runowski (l.) stand immer in der Startelf und wurde nur drei Mal ausgewechselt.

Tore: Manuel Trost (14), Robert Fiorilli (10), Patrick Grziwotz (6), Sven Rönnike (5), Kenny Mulansky (4), Kai Fähnrich, Michael Mantasl, Deniz Poyraz, Ersen Senel (je 3), Olier Werner, Christian Dobrott, Jipsy Pedro (je 2), Dennis Widmer, Tobias Runowski, Maik Peters Luca D’Angelo, Miguel Serafim (je 1).

Gelb-Rote-Karten: Lukas Wefelmeier.

Rote Karten: Keine.

Aufrufe: 01.6.2016, 12:00 Uhr
Manuel SchlichtingAutor