2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Der Trainer Jörg Elser mit seinen seit April eingestiegenen Neuen. Hinten von links:   Bastian Malchow, Elser und Christopher Müller. Vorne von links: Johannes Löw,  Sebastian Hofmann und  Thomas Brodbeck. Günter E. Bergmann
Der Trainer Jörg Elser mit seinen seit April eingestiegenen Neuen. Hinten von links: Bastian Malchow, Elser und Christopher Müller. Vorne von links: Johannes Löw, Sebastian Hofmann und Thomas Brodbeck. Günter E. Bergmann

Wenn die Uni des Möhringer-Torjägers zum Aufreger wird

+++ Bastian Malchow steht vor dem Aus +++ Verlust von drei Leistungsträgern +++ Wiedereinsteiger macht Mut +++

Nach dem Ausstieg des Denkmals Steffen Müller macht auch der gedachte Nachfolger Sorgen.

Noten bewegen im Fußball seit jeher die Gemüter. Längst gehört es in Fachblättern dazu, Leistungen von Kickern damit zu bewerten. Doch wer hätte gedacht, dass bei der Spvgg Möhringen einmal der Notenschnitt des eigenen Torjägers an der Uni zum Aufregerthema wird? Eben so ist es nun gekommen. Weil Bastian Malchow seinen Master nicht wie beabsichtigt in Hohenheim machen kann, droht dem Filderclub ein Problem. Die Bewerbung des 24-Jährigen, in Stuttgart die Schulbank zu drücken, ist seit wenigen Tagen reif für den Papierkorb: vielen Dank, abgelehnt. Stichwort Numerus clausus. So bleibt dem Kandidaten nichts anderes übrig, als sein Glück anderswo in deutschen Landen zu versuchen – und einiges spricht dafür, dass sein sportliches Engagement an der Hechinger Straße im Oktober endet.

„Wie wir ihn ersetzen wollen, wird noch einige Überlegungen erfordern“, sagt der Trainer Jörg Elser. In seinen Planungen hatte der erst im März aus Bremerhaven in die hiesige Region gewechselte Oberliga-Akteur eine gewichtige Rolle gespielt. Malchow sollte nicht weniger als die Lücke schließen, die ein Denkmal des Vereins hinterlassen hat. Die Rede ist von Steffen Müller. Der Möhringer Rekordschütze und bisherige Kapitän, knapp eineinhalb Jahrzehnte lang die personifizierte Überlebensversicherung der Mannschaft in der Spielklasse, hat aufgehört.

Verlust von drei Leistungsträgern

Die Zeiten, als es in den gegnerischen Strafräumen an allen Ecken und enden müllerte, sind folglich endgültig vorbei. Der andere Müller, Vorname Jakob, hatte ja schon im Sommer zuvor einen Schlussstrich gezogen. Trotzdem und trotz des Ausstiegs von zwei weiteren Leistungsträgern, Manuel Klopfer und Olivier Mendi, schienen Elser und die Seinen aussichtsreich aufgestellt – bis die Hiobsbotschaft mit Malchow verlautete, welche für inzwischen gemischte Gefühle sorgt.

Immerhin jedoch: von dem im Vergleich zu vorigen Spielzeiten nach oben korrigierten Saisonziel will Elser nicht abrücken. Nachdem die Möhringer sich zuletzt im Abstiegskampf abzustrampeln hatten, ist die aktuelle Vorgabe: ein Tabellenplatz von sechs bis neun. Das klingt im ersten Moment recht kess und ein bisschen nach Traumfabrik, hat bei genauerem Hinschauen aber einen realen Hintergrund. Den erwähnten Verlusten stehen auf der Personalseite auch einige namhafte Gewinne gegenüber.

Wiedereinsteiger Löw als Motor

Da ist das schon in der Endphase der vergangenen Runde eingestiegene Toptalent Thomas Brodbeck. Da ist dann doch wieder ein Müller: der neu verpflichtete Christoph Müller, ein laut Elser „sehr spielstarker Mann“ fürs Mittelfeld. Vor allem aber haben es die Möhringer geschafft, die Ex-Größen Johannes Löw und Sebastian Hofmann zu reaktivieren. In dem einen sieht Elser den „Motor für unser Spiel“, im anderen „einen Terrier und Dauerrenner“, der die Defensive stabilisieren soll.

Letzteres ist überhaupt der Ansatzpunkt. Die Abwehr – sie war in den vergangenen Jahren mit lästiger Konstanz die große Problemzone. „Die Flut an Gegentoren einzudämmen, darin besteht unsere primäre Aufgabe“, sagt der Trainer. Noch vor dem unerwarteten Kopfzerbrechen über die Malchow-Nummer.

Steigert sich die Verteidigung und wird nicht erneut das Verletzungspech zum steten Begleiter, traut Elser „dieser Mannschaft einiges zu“. Die ihr gebührende Note erhält sie dann im Juni, nach der Runde.

Der Kader der Spvgg Möhringen in der Übersicht

Aufrufe: 013.8.2016, 18:00 Uhr
Filder Zeitung / Franz StettmerAutor