Weltuntergangsstimmung beim WSV

Unterammergau, das einen 2:0-Vorsprung aus der Hand gibt, steigt nach 3:4-Niederlage gegen Tutzing ab von Andreas Kögl Der TSV Tutzing gewann das erste Relegationsspiel um den Klassenerhalt mit 4:3 nach Verlängerung und trifft nun am kommenden Mittwoch um 18.30 Uhr in Seeshaupt auf den SV Uffing. Beim WSV Unterammergau herrschte nach der Niederlage Weltuntergangsstimmung. Während einige Spieler gleich in die Kabine verschwanden, harrten die anderen noch auf dem Spielfeld aus. Enttäuschung pur war in den Gesichtern auszumachen, oft aber auch ein Funken Erleichterung, dass die kräftezehrende und nervenaufreibende Spielzeit nun endlich ein Ende gefunden hat. „Es ist einfach bitter“, suchte Unterammergaus Sportlicher Leiter Ludwig Hutter senior nach der Begegnung nach Worten. „Der lange Kampf, den wir jetzt geliefert haben, ist leider unbelohnt geblieben.“ Torjäger Florian Schleicher selbst sah es einfach nur pragmatisch: „Wir sind doch selber schuld. Schließlich hatten wir es selbst in der Hand.“ Dabei sah es knapp eine Stunde danach aus, als ob der WSV am Mittwoch der Gegner der Uffinger sein würde. Im ersten Spielabschnitt spielte sich die Partie vorrangig im Mittelfeld ab. Chancen ergaben sich erst, als sich die Hintermannschaften einen Fehler erlaubten. Doch weder Tutzings Anton Müller und Eberhard Grabow noch WSV-Akteur Fabian Spindler konnten daraus ihren Nutzen ziehen. Ganz anders wieder einmal Florian Schleicher. Als sich wohl alle Spieler nach den schwülen Temperaturen schon auf die Elektrolyt-Getränke in der Kabine freuten, schlug Unterammergaus Stürmer gleich zweimal zu. Zuerst verwandelte er einen von Keeper Martin Schramm, der dafür nur die Gelbe Karte sah, verursachten Elfmeter, nur eine Minute später drosch Schleicher den Ball derart vehement auf den Kasten, dass Schramm zwar noch dran kam, das 2:0 aber nicht verhindern konnte. Knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff hatte Sebastian Moser die große Chance, den dritten Treffer zu markieren, traf aber nur den Innenpfosten. Als zwei Minuten später TSV-Spieler Florian Häusl wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah, schien die Partie gelaufen. Doch eine dumme Aktion und der daraus resultierende Foulelfmeter brachte Tutzing wieder heran. Fünf Minuten später dann ein kollektiver Blackout der WSV-Hintermannschaft und das 2:2 durch Oliver Küwens. Er war es auch, der Tutzing zwölf Minuten vor Schluss sogar in Führung brachte. Doch auch Schleichers Torhunger war noch nicht gestillt. Zwei Minuten vor dem Abpfiff traf er zum 3:3 und sorgte somit für die Verlängerung. Die blieb in den ersten 15 Minuten ereignislos. Ein einfaches Muster brachte Tutzing erneut in Front. Langer Abschlag von Sebastian Listl, Kopfballverlängerung Rolf Voitländer und Abschluss Thomas Greindl. Nun war Unterammergau geschlagen, auch wenn Martin Hutter in der Schlussminute noch eine gute Schusschance hatte, das Leder aber über den Kasten jagte. Die Statistik WSV Unterammergau – TSV Tutzing 3:4 n.V., 3:3 (2:0) WSV Unterammergau: Daiberl – Grotz, Schütz, Wichan, Lippert, F. Spindler, A. Thiermeyer, Kleiner, Moser, F. Schleicher, L. Hutter. Eingewechselt: Noll, Ma. Hutter. TSV Tutzing: Schramm – Listl, Dillmann, Küwens, Liegl, Häusl, Müller, Reiter, Grabow, Bauernfeind, Voitländer. Eingewechselt: Löhr, Gröschel, Greindl. Schiedsrichter: Rainer Buchner (FC Scheuring). – Zuschauer: 380. Tore: 1:0 (45.) Schleicher (Foulelfmeter), 2:0 (46.) Schleicher, 2:1 (58.) Grabow (Foulelfmeter), 2:2 (63.) Küwens, 2:3 (78.) Küwens, 3:3 (88.) Schleicher, 3:4 (114.) Greindl. Gelbe Karten: Moser, Grotz, Kleiner, Schleicher – Schramm, Löhr, Dillmann, Müller. Rote Karte: – Häusl (56., Tätlichkeit).