2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Julian Riedel jubelt ausgiebig nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1.  Joachim Mayershofer
Julian Riedel jubelt ausgiebig nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1. Joachim Mayershofer
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Weltklasse-Parade sichert den Sieg

Erstes Halbfinalspiel im Hohenloher Bezirkspokal

Es war ein tolles erstes Halbfinalspiel im Hohenloher Bezirkspokal, das die geschätzt 350 Zuschauer auf dem Gerabronner Kunstrasenplatz zu sehen bekamen. Gerabronn hatte sich im Viertelfinale 4:0 gegen den Kreisliga-A2-Konkurrenten TSV Ilshofen II durchgesetzt, der Bezirksligist SV Wachbach hatte 2:1 beim A2-Ligisten SC Bühlertann gewonnen.

Nach einer starken Anfangsphase der Hausherren, die im Strafraum zwei flache Pässe schlecht in den Rücken gelegt hatten, bekamen die Gäste die Kontrolle über das Spiel. Ein langer Ball wurde von der Gerabronner Abwehr per Kopf in die Mitte geklärt. Jan Thomas jagte den Ball direkt ins Gehäuse – ein Traumtor (16.). Zehn Minuten später Pfiff Schiedsrichter Knut Krimmer ein Tor von Felix Gutsche zurück. Der Toptorjäger der Bezirksliga (22 Treffer) stand beim Abschluss von Vasile Jambu und nach tollem Reflex von Keeper Joachim Fritsch im Abseits. Gutsche erlief zehn Minuten danach einen zu kurzen Rückpass, wollte Fritsch umkurven, doch der Gerabronner Schlussmann klärte mit dem Hintern.

Dann waren die Platzherren nach Standards gefährlich. Julian Riedl köpfte nach einem Freistoß noch knapp drüber (39.). Kurz darauf durfte er nach einer Ecke von Danny Thomas doch jubeln (43.). Und der Vorbereiter traf nur eine Minute später per Flugkopfball nach toller Flanke von Lucas Schmidt zum 2:1. Der perfekte Doppelschlag vor der Pause.

Nach der Halbzeit musste sich Gerabronn der anrennenden Wachbacher erwehren. Torwart Fritsch musste des Öfteren brenzlige Schüsse entschärfen. Und wie schon in der ersten Halbzeit ergab sich auch in der zweiten eine verrückte Schlussphase. Als der eingewechselte Tobias Pelzer zum 3:1 traf (86.), schien das Spiel entschieden. Doch Wachbach steckte nicht auf und kam durch den ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Fabian Hofmann zum Anschlusstreffer (89.). Die Gerabronner mussten wieder zittern.

Vor allem, als sich Simon Kißling den Ball nach einem Foul nahe des Strafraums zum Freistoß zurechtlegte und den Ball aus halblinker Position scharf aufs Tor zog. Der eingewechselte Fabian Raupp stieg im Strafraum am höchsten, verlängerte den Ball per Kopf auf den langen Pfosten. Die zahlreichen Wachbacher Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen. Doch Joachim Fritsch machte sich in bester Oliver-Kahn-Manier ganz lang, griff über und drehte den Ball gerade noch um den Pfosten (90. +1). Eine Weltklasse-Parade, die den TSV Gerabronn ins Bezirkspokalfinale brachte.

„Das wird ein Highlight für die Jungs“, freute sich Teammanager Volker Beck, der sich nach Schlusspfiff in die Jubeltraube aus Spielern, Trainerteam und Betreuern stürzte. „Je länger das Spiel dauerte, desto nervöser wurden die Jungs. Aber genau an solchen Spielen wächst man.“ Nach dem 0:1 habe er Bedenken gehabt, ob sein Team noch einmal zurück ins Spiel komme. Schließlich habe Wachbach die stärkste Abwehr der Bezirksliga, hat dort in 24 Spielen erst 16 Gegentore hinnehmen müssen. „Und dann machen wir auch noch zwei Kopfballtore vor der Halbzeit! Das hat uns viel Moral gegeben.

Kurios ist: Beim einzigen Bezirkspokaltriumph in der Geschichte des TSV Gerabronn waren viele Spieler, die gestern auf dem Platz standen, noch gar nicht auf der Welt. 1997 hatte der TSV Gerabronn den SV Westernhausen im Finale durch zwei Tore von Matthias Thomas mit 2:0 besiegt, wie am Spielfeldrand noch erzählt wurde.

Der Endspielgegner des TSV Gerabronn wird heute Abend im Spiel der Spvgg Apfelbach-Herrenzimmern gegen Hessental ermittelt (siehe Vorbericht Seite 27). Das Finale um den Hohenloher Bezirkspokal steigt dann an Fronleichnam, Donnerstag, 31. Mai, um 16.30 Uhr auf dem Gelände des 1. FC Igersheim.

Aufrufe: 03.5.2018, 08:26 Uhr
HOT / Joachim MayershoferAutor