2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Riesig ist der Jubel beim Außenseiter aus Gerabronn nach seinem Überraschungscoup im Bezirkspokalfinale. © Foto: Robert Stolz
Riesig ist der Jubel beim Außenseiter aus Gerabronn nach seinem Überraschungscoup im Bezirkspokalfinale. © Foto: Robert Stolz
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Bezirkspokal: TSV Gerabronn spielt wie im Rausch

Sieg gegen den TSV Hessental

Gestern Morgen wusste das Gerabronner Eigengewächs Tobias Pelzer noch nicht, ob er im Pokalfinale von Anfang an auflaufen dürfte. Am Ende des Tages hat er im Finale beim 4:1-Erfolg zwei Tore für den neuen Bezirkspokalsieger erzielt.

„90 Minuten gespielt bei der Kulisse von rund 1000 Zuschauern – ein tolles Erlebnis“, berichtet der Youngster. „Nach unserem schnellen Rückstand gegen einen robusten Gegner war ich schon etwas skeptisch“, erinnert er sich. „Dann hat man aber gesehen, dass wir spielerisch überlegen waren und die Partie noch drehen würden. Da war ich mir ganz sicher.“ Und er sollte recht behalten.

„Bei Hessental läuft viel über Slawek Radzik. Der wird immer gesucht. Wenn er einen guten Tag hat, könnte es für Hessental reichen, sonst ist Gerabronn vielleicht im Vorteil. So hatte ein neutraler Zuschauer vor der Partie orakelt und diese Aussage bildet auch die erste Halbzeit ganz gut ab.

Hessental mit früher Führung

Mit einem frühen Tor ging Hessental in Führung. In der 3. Minute spitzelte der schnelle Radzek Slawik einen Freistoß passgenau in den gegnerischen Strafraum, Jakob Krout war am langen Pfosten mit dem Kopf zur Stelle und ließ Joachim Fritsch im Gerabronner Tor keine Chance. Doch Gerabronn zeigte sich keinesfalls beeindruckt und schlug prompt zurück. Nach einer langen Flanke hechtete Cris Dumalski sehenswert zum Ball und glich beinahe im Gegenzug aus.

In der Folge hatte Gerabronn zunächst mehr vom Spiel. Einen satten Distanzschuss von Sergej Mook parierte Hessentals Keeper Eugen Frescher noch gekonnt. Wenige Minuten später zog er ansatzlos ab und traf auf 18 Meter zur Gerabronner Führung.

„Wir dürfen nicht nachlassen“, bläute Sergej Mook, der für viel Energie sorgte, seinen Kollegen nach einem Hessentaler Eckball ein. Und in der nächsten Situation zog Gerabronn auf 1:3 davon. Mit einem schulmäßigen Konter über die linke Seite kam erneut Mook in der Mitte in Ballbesitz, legte traumhaft nach rechts für den mitgelaufenen Tobias Pelzer zum 1:3 auf – und da war noch nicht einmal eine halbe Stunde gespielt.

Die Pausenführung ging absolut in Ordnung. Gerabronn agierte als Mannschaft kompakter und handlungsschneller, hätte sogar noch höher führen können. Hessental kam nicht mehr über einzelne, wenige Nadelstiche hinaus.

Würde Hessental das Blatt nach der Pause noch einmal wenden können? Ein frühes Anschlusstor könnte die Partie wieder offen gestalten. Gerabronn ließ sich in die Defensive drängen, doch die Hessentaler Bemühungen blieben Stückwerk und waren nicht zwingend genug.

Gerabronn konnte sich zusehends befreien und Danny Thomas prüfte Keeper Eugen Frescher am kurzen Eck. Danny Thomas und Cris Dumalski forderten Hessentals Keeper zu einer Glanzparade auf der Linie heraus. Hessental erlaubte sich in der Spieleröffnung haarsträubende Ballverluste, doch war stets noch ein Bein dazwischen, um in höchster Not zu retten.

Tobias Pelzer machte schließlich den Sack zum 1:4 zu. Cris Dumalski legte in die Mitte auf, ein Hessentaler Abwehrspieler schlug über den Ball und Pelzer war zur Stelle (80.). In der Schlussphase holte Frescher noch einen Distanzschuss von Mook aus der Ecke.

„Verdienter Sieger Gerabronn“, befand Hartmut Megerle vor der Siegerehrung kurz und bündig. „Es ist schon sehr lange her, dass ein Kreisliga-A-Verein den Hohenloher Bezirkspokal gewonnen hat. „Gerabronn hat mehr Laufbereitschaft gezeigt, ist eigentlich die gesamte Zeit über Vollgas gegangen. Von Hessental bin ich etwas enttäuscht, aber irgendwie bildet die Leistung die gesamte Runde ab.“

Hessentals Coach Jürgen Hartmann resümierte: „Wir haben heute einfach nicht unseren besten Tag erwischt und waren vor allem in der Defensive zu schwach. Gerabronn spielte lauffreudiger, hat mehr Einsatz gezeigt und den Sieg auch mehr gewollt. Wir sind weit gekommen im Pokal und deshalb nicht enttäuscht. Heute haben wir einfach nicht den richtigen Zugriff auf die Partie bekommen.“

Aufrufe: 01.6.2018, 08:49 Uhr
Klaus Helmstetter | HTAutor