2024-05-24T11:28:31.627Z

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Noch müssen sich die Hassia-Spieler (von links) Elias Ludwig, Luis Majchrzak und Felix Kosek gedulden, ehe es mit dem Training wieder losgehen kann. Noch sind die Binger Sportplätze gesperrt.
Noch müssen sich die Hassia-Spieler (von links) Elias Ludwig, Luis Majchrzak und Felix Kosek gedulden, ehe es mit dem Training wieder losgehen kann. Noch sind die Binger Sportplätze gesperrt. – Foto: Archivfoto: Jochen Werner

Von loslegen bis abwarten

Heimische Fußball-Vereine gehen unterschiedlich mit der wieder erlaubten Trainingsmöglichkeit um

Rheinhessen. Nach den Corona-Lockerungen ist für die Amateurfußballer bekanntlich ab sofort wieder kontaktfreies Training in kleinen Gruppen bis maximal zehn Personen plus Trainer möglich. Aber auch unter Einhaltung des Mindestabstands lassen sich jede Menge Inhalte trainieren – Kondition, Kraft, Torschüsse, Sprints, Passspiel. Wir haben uns bei einigen Vereinen aus der Region umgehört, ob sie schon ins Training eingestiegen sind und wie es sich bei ihnen gestalten wird.

SV Alemannia Waldalgesheim: Der Oberligist steigt noch nicht ins Training ein. Die Alemannen wollen die Beschlüsse der Verbände abwarten, wie es mit der unterbrochenen Saison weitergeht. Allerdings haben die sportlich Verantwortlichen um Cheftrainer Aydin Ay für jeden erdenklichen Fall bereits ein Konzept erstellt, wie das Training wieder aufgenommen werden könnte.

Hassia Bingen: „Sobald wir dürfen, gehen wir auf den Platz. Im Moment steht alles noch in den Sternen“, sagt Trainer Thomas Eberhardt. Noch liegt den Bingern kein offizielles grünes Licht vonseiten der Stadt vor, weder im Aktiven- noch im Jugendbereich. Noch sind alle Plätze gesperrt, noch gibt es zu viele Unsicherheiten. Eberhardt hofft darauf, am kommenden Montag starten zu können, steht wie seine Jungs voller positiver Erwartung in den Startlöchern. Spezielle Trainings- oder Laufpläne wurden nicht verteilt. Das Trainerduo Eberhardt und Patric Muders ist überzeugt, dass alle fit zum Übungsauftakt kommen werden.

Spvgg. Ingelheim: Im Blumengarten dürfen pro Platzhälfte zehn Aktive plus ein Trainer kontaktfrei üben. Das ist deshalb möglich, weil in Ingelheim auch die Trainingszeiten über Platzhälften von der Stadt vergeben werden. Wie überall sind die Kabinen geschlossen. Alle Trainingsteilnehmer haben sich in eine Namensliste einzutragen. Die muss aufbewahrt werden, um in einem Infektionsfall Kontakte nachverfolgen zu können. Die Reserve hat am Dienstagabend bereits das erste Training nach dem zweiten Lockdown absolviert. Auch die Landesliga-Mannschaft der Rotweinstädter ist am Dienstag wieder eingestiegen. „Mit einem Spaßtraining“, sagt Cheftrainer David Klose.

SG Bingerbrück/Weiler: Die Kicker vom Bangert werden voraussichtlich in der Woche ab dem 22. März starten. „Wenn das Training dann hoffentlich – bei gleichbleibender niedriger Inzidenz – wieder nahezu normal möglich ist“, sagt Tobias Karsch, Sportlicher Leiter der SG. „In den ersten Einheiten werden wir die Jungs auf jeden Fall einfach nur kicken lassen, was ihnen ja am meisten gefehlt hat. Alles andere macht nach so langer Pause gar keinen Sinn. Die Spieler freuen sich riesig, dass der Ball endlich wieder rollen darf. Was sich mit Sicherheit auch in der Trainingsbeteiligung widerspiegeln wird.“

VfL Frei-Weinheim: „Wir haben am Montag die nötigen Infos von der Stadt erhalten“, teilt VfL-Trainer Marcel Rödiger mit. „Da unser Sportplatz eine städtische Einrichtung ist, mussten wir abwarten, was die Damen und Herren uns vorschreiben.“ Mit Trainerkollege Stefan Göttsching habe er einen kleinen Trainingsplan für den A-Ligisten erstellt. „Große Punkte werden natürlich Aufbau der fehlenden Kondition und Passspiel, Ballgefühl und ein paar mannschaftstaktische Übungen sein. Wir werden wohl nicht drumherum kommen, eine Teilnehmerliste zu erstellen. Vor Corona hatten wir eine durchschnittliche Beteiligung von 18 Mann, es gilt also jedem gerecht zu werden, ohne Effizienz zu verlieren.“

SV Gau-Algesheim: „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass eine Weiterführung der Saison ein Vabanquespiel ist und aus Gründen der Planungssicherheit für die Vereine annulliert werden sollte“, sagt Thomas Klöckner, Cheftrainer des A-Ligisten. „Nichtsdestotrotz wollen wir so schnell wie möglich wieder auf den Platz. Um uns mal wieder alle zu sehen und um so schnell wie möglich wieder in die Verfassung wie vor der Pause zu kommen. Wir werden den Wiedereinstieg allerdings nicht überstürzen und wollen vorher geklärt haben, ab wann Kabinen, Duschen und Vereinsheim wenigstens in begrenzter Form wieder genutzt werden können.“ Man werde alles ohne Hektik vorbereiten und das Team kommende Woche zum Comeback-Training einbestellen. Klöckner: „Wenn die Inzidenzzahlen auf dem jetzigen Niveau bleiben, würde das bedeuten, dass wir eine Woche kontaktfrei trainieren müssten. Dafür haben wir ein attraktives Trainingsprogramm.“ In jedem Fall spüre man „eine riesige Vorfreude darauf, dass es bald wieder losgehen kann“. “

SG Gensingen/Grolsheim: Das Team des A-Klassen-Aufsteigers wurde bereits am Samstag über die Pläne der Wiederaufnahme des Trainings informiert. „Geplant ist, dass ein Teil der Mannschaft auf dem Rasenplatz und der andere auf dem Kunstrasenplatz trainiert“, macht Chefcoach Sven Kauer deutlich. „Ich warte noch auf eine Rückmeldung von Präsident Christoph Baldauf, dann würden wir diese Woche bereits loslegen.“

SV Fidelia Ockenheim: Beim B-Klassen-Klub wurden das weitere Vorgehen und die Umsetzungsmöglichkeiten der Auflagen am Dienstag in einer Vorstandssitzung besprochen. „Da wir schon ein gutes Hygienekonzept ausgearbeitet hatten, denke ich, dass wir schnell mit kleinen Gruppen in den Trainingsbetrieb starten können“, so der Sportliche Leiter Johannes Neßbach. „Sowohl Spieler als auch Trainer sind heiß darauf, dass der Ball wieder rollt. Nach knapp fünf Monaten Pause ist es gar nicht verkehrt, dass nur kontaktfrei gestartet werden darf – wichtig ist es, den Körper wieder an den Kunstrasen zu gewöhnen und die Spieler vor Verletzungen zu schützen.“

TSG Heidesheim: „Nachdem am Montag von der Stadt Ingelheim die Freigabe für den Sportplatz kam, versuchen wir im Laufe der Woche, den Trainingsbetrieb wieder hochzufahren“, sagt Andreas Mallmann, Abteilungsleiter der B-Klassen-Kicker. „Das kontaktlose Training in Kleingruppen haben wir schon letztes Jahr praktiziert, das sollte kein Problem darstellen. Inwieweit wir hier einen Ansturm erleben werden, kann ich nicht einschätzen. Aus der Erfahrung der letzten coronabedingten Unterbrechung wird wohl die Trainingsbeteiligung in den ersten Wochen etwas erhöht sein, sich aber dann wieder aufs normale Maß reduzieren. Bei den Herrenmannschaften mache ich mir weniger Gedanken und hoffe nur, dass wir bei den Kindern und Jugendlichen nicht so viele verlieren.“

SG Kempten/Dietersheim: „Unsere Jugendteams starten diese, spätestens nächste Woche ins Abstandstraining“, verrät Kemptens Vorsitzender Frank Silberbauer. „Teilweise in Wechselgruppen. Unsere Aktiven starten nächste Woche ebenfalls in Wechselgruppen. Alle können es kaum erwarten, wieder auf dem Platz zu stehen und die Sportkameraden zu sehen. Alle haben die Hoffnung, dass in einigen Wochen die Möglichkeit besteht, wieder fast normal zu trainieren und zu spielen. Aber jetzt ist erst einmal wichtig, dass überhaupt wieder Sport möglich ist.“ Bislang habe es beim C-Ligisten Laufchallenges in einigen Teams gegeben.



Aufrufe: 010.3.2021, 12:30 Uhr
Jochen Werner, Volker Buch und Michael HeinzeAutor