2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
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Vier prägende D/A-Jahre sind vorbei

DROCHTERSEN. Marcel Andrijanic bezeichnet seine vier Jahre beim Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel als „großen Mehrwert“. Nun wechselt er zu Teutonia 05 Ottensen. Noch lebt er aber das gern zitierte D/A-Gen – der Pokal ist ein letztes Ziel.

Angesprochen auf die schönsten Momente mit und bei der SV Drochtersen/Assel antwortet Marcel Andrijanic mit einem Auflachen und sagt: "Da könnte man ein Buch von schreiben." Natürlich seien die Siege im Niedersachsenpokal unvergesslich. Diese Erfolge, die D/A dann im DFB-Pokal die Traumlose FC Bayern München und Schalke 04 bescherte. Absolute Höhepunkte in der Karriere eines Regionalliga-Fußballers. Klar. Aber da seien so viele Erinnerungen mehr. Was Andrijanic sofort auch einfällt neben den Pokalerlebnissen: Die Kabinenparty beim VfB Lübeck. "Da haben wir gefeiert, als wären wir aufgestiegen." Dabei vermieste D/A dem Favoriten mit einem 1:1 nur ein wenig die Aufstiegsambitionen. D/A hatte im Vorfeld das Ligaspiel verlegen wollen, weil sie kurz zuvor im Pokal gefordert waren. Lübeck verweigerte die Bitte. Die Drochterser feierten dann aus Genugtuung.

Marcel Andrijanic ist bei D/A wieder sesshaft geworden, nachdem er Hamburg verlassen hatte und eine kurze Fußballerreise antrat. In der Jugend spielte der Hamburger für Schnelsen, HSV und von 2003 bis 2011 für St. Pauli. Nach zwei Regionalliga-Jahren, inklusive einem Zweitligaeinsatz, zog es Andrijanic für jeweils eine Saison zum KSV Hessen und SV Rödinghausen. Anschließend war er zwei Jahre für den TuS Erndtebrück aktiv, ehe er 2017 zu D/A wechselte. Bei der Spielvereinigung habe er sich weiterentwickelt, sei zum Lenker und Denker im Mittelfeld geworden. Er habe nun das D/A-Gen, die besondere Einstellung zu jedem Spiel. Die vier Jahre bei D/A sieht er als "Mehrwert".

"Mit Enrico Maaßen und Lars Uder hatte ich zwei sehr prägende Trainer", sagt Andrijanic. Durch die Corona-Unterbrechungen könne er Trainer Lars Jagemann nicht beurteilen. "Wir hatten nicht viel Zeit miteinander."

Neue Herausforderung in der Heimatstadt

Marcel Andrijanic’ Vertrag bei D/A läuft nach dieser Saison aus. Die Nach- und Anfragen vonseiten des Ligakonkurrenten FC Teutonia 05 Ottensen, dessen sportliche Leitung Andrijanic schon länger kennt, seien daraufhin intensiver geworden. "Ich habe mir die Entscheidung aber nicht leicht gemacht", sagt Andrijanic. Letztlich war das Gesamtpaket entscheidend. Seit Anfang 2020 lebt er wieder in Hamburg. "Nun kann ich mit dem Fahrrad zum Training fahren." Ende 2020 kündigte er seinen Job in Stade, um sich voll auf seine Selbstständigkeit zu konzentrieren. Mit drei Freunden gründete er die Plattform Poacher, eine Spieler- und Scoutingbörse. Mit mehr als 400 Vereinsregistrierungen seien sie bisher zufrieden. Durch Corona sei die Entwicklung aber zäh. "Fußball ist bei den Spielern ein wenig in Vergessenheit geraten", sagt Andrijanic. Wenn die Saison wieder normal läuft, glauben die Poacher-Gründer fest an großes Spielerinteresse. "Da sind wir sehr optimistisch gestimmt." Um beruflich flexibel zu bleiben, hat er in Ottensen erstmal einen Einjahresvertrag unterschrieben.

Sportlich reizt Andrijanic das Teutonia-Projekt ebenso. "Die haben noch was vor." Das sagte auch Nico Matern kürzlich gegenüber dem TAGEBLATT, als sein Wechsel vom VfB Oldenburg zu Teutonia vermeldet wurde. Mit dem Buxtehuder spielte Andrijanic einst in der A-Jugend von St. Pauli zusammen. "Ich bin mit 28 Jahren jetzt in der letzten Blütezeit eines Fußballers", sagt Andrijanic, da sei es noch einmal an der Zeit, etwas Neues anzugehen. "Raus aus der Komfortzone."

Seiner aktuellen D/A-Mannschaft habe er schon gesagt, dass es eine Ehre gewesen sei, ein Teil von D/A gewesen zu sein. Sie haben schon geflachst, wenn sie an kommende Duelle gedacht haben. "Aber ich denke noch kein bisschen an Abschied", sagt Andrijanic. Er freut sich riesig, die Jungs seit Montag wieder beim Training zu sehen. D/A hat die Genehmigung unter strengen Auflagen und mit tagesaktuellen Corona-Tests bekommen. Ab sofort gilt die volle Konzentration der Vorbereitung auf das Halbfinale im Niedersachsenpokal, am 22. Mai muss D/A bei Borussia Hildesheim antreten. Das Finale folgt dann schon am 29. Mai. Andrijanic träumt natürlich davon, sich mit einem weiteren unvergesslichen Pokalerfolg zu verabschieden. Die D/A-Zeit bleibt aber in jedem Fall für ihn prägend.

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Aufrufe: 028.4.2021, 07:15 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor